Die technische Analyse, ein Werkzeug des Tradings am Finanzmarkt, vermengt Recherche-Ansätze mit einem analytischen Vorgehen und ist das bevorzugte Handelswerkzeug für viele Händler und Anleger. In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie die technische Analyse auf Ihre individuelle Handelsstrategie anwenden können.
Eine gute Möglichkeit, die eigene Handelsstrategie schrittweise zu optimieren, ist ihre Betrachtung in mehreren Phasen.
Sie können zum Beispiel die Fundamentalanalyse an den Anfang stellen und mit ihr die unterliegende Gesamtsituation der wirtschaftlichen Situation sowie das Wertpapier, an welchem Sie Interesse haben, analysieren.
Darauf folgend können Sie die technische Analyse verwenden, um die aktuelle Marktsituation einzuschätzen und zu entscheiden, ob und wann Sie eine Position eröffnen und schließen. Zum Schluss überprüfen Sie Ihr Handeln anhand der Strategie nach dem abgeschlossenen Handel, um Ihr Trading-Setup zu optimieren.
Wie funktioniert ein Trade?
Der Handelsprozess (siehe unten) erläutert die einzelnen Phasen eines Trades und erklärt, was Sie in jeder einzelnen Phase beachten müssen. Versuchen Sie, sich unbedingt daran zu halten und arbeiten Sie stets daran, Ihre Disziplin aufrechtzuerhalten.
Fundamental-analyse | Technische Analyse | Management | Feedback |
---|---|---|---|
Ökonomische Zyklen | Einstiegspunkte | Marktbedingungen | War die Strategie erfolgreich? |
Nachrichten | Zielpreise | Positions-Management | Haben Sie sich an den Plan gehalten? |
Data Mining | Stop-Loss-Orders | Nachrichten-Beobachtung | Persönliche Verbesserung |
Trends | Risiko-Management | Emotions-Management | Verbesserung der Strategie |
Ziel: Was möchten Sie handeln und warum? | Ziel: Gewinne optimieren | Ziel: Bleiben Sie bei Ihrer Strategie | Ziel: Lernen und verbessern Sie! |
Wie entwickelt man eine Handelsstrategie mit der technischen und der fundamentalen Analyse?
Eine langfristig erfolgreiche Handelsstrategie festzulegen, ist komplex und erfordert das Beachten von grundlegenden Prinzipien.
Versuchen Sie, die einzelnen Bausteine individuell zu verstehen und zu implementieren und danach den Prozess als Ganzes umzusetzen. Fehler können dabei immer vorkommen, viel wichtiger ist es, stetig Fortschritte zu erzielen.
Fundamentale Analyse
Die sogenannte Fundamentalanalyse ist eine Methode zur Analyse, ob ein Wertpapier gegenwärtig über- oder unterbewertet ist.
Dabei berücksichtigt sie Faktoren wie
- Preistreiber,
- Makroökonomische Faktoren oder
- Geopolitische Ereignisse
Tipp: Wenn Sie selbst eine Fundamentalanalyse durchführen, sollten Sie stets auch aktuelle und bevorstehende Nachrichten berücksichtigen, die als Katalysatoren für Preisbewegungen fungieren könnten.
Technische Analyse
Die technische Analyse gilt vielen als (quantitatives) Gegenstück zur (qualitativen) Fundamentalanalyse. Sie hat zum Ziel, den Kurs eines Wertpapiers genau ermitteln zu können, damit Anleger einen geeigneten Einstiegs- oder Ausstiegspunkt finden können.
Anleger haben es mit der technischen Analyse einfacher, Trends anhand von Kursmustern und Charts zu erkennen und die Entwicklung ihrer Position objektiv zu verfolgen. Die technische Analyse wird besonders gerne von Daytradern verwendet und eher weniger für langfristige Investoren.
Tipp: Grundsätzlich können Sie die technische Analyse nutzen, um zu identifizieren, wann sich die Marktpreise von den “normalen” Preisen, also von den Durchschnittswerten, entfernt haben. Dies hilft, die eigene Position zu hinterfragen.
Management
Die beste Strategie hilft wenig, wenn Sie Ihr Management nicht im Griff haben und Ihre Rendite nicht steigern können. Sie können zum Beispiel Ihre Positionsgröße zur Risikokontrolle anpassen und dafür sorgen, dass Sie nach einer gewissen Anzahl von Trades immer in einem positiven Netto landen.
Disziplin ist gut – sich unflexibel an eine Strategie zu halten aber nicht. Erlauben Sie sich immer, die Vorteile eines Paradigmenwechsels zu hinterfragen und Ihre Strategie anzupassen.
Review
Profis sagen, dass erfolgreiche Händler nach einem abgeschlossenen Handel gemacht werden. Kein Händler hält sich vollständig und ausnahmslos an die eigene Strategie. Meist ist dies ein Grund zur Selbstkritik, manchmal aber auch eine gute Entscheidung.
Im Anschluss an einen erfolgten Handel haben Sie die Möglichkeit, ihn zu bewerten und zu überprüfen, was Sie hätten besser machen können. Dies erlaubt Ihnen, Ihre Strategie und Ihre Händlerpersönlichkeit zu optimieren und langfristig Verluste zu reduzieren:
- Überprüfen Sie, ob sich die Marktbedingungen geändert haben und inwiefern dies den Handel beeinflusst haben könnte.
- Schreiben Sie auf, welche Indikatoren Sie verwendet haben und warum Sie sich für den Einstieg oder Ausstieg entschieden haben.
- Evaluieren Sie, wie gut Sie sich an Ihre Strategie gehalten haben – und eventuell, warum nicht.
- Reflektieren Sie, wie Sie sich emotional verhalten haben.
Tipp: Vergessen Sie nicht, auch das Timing zu kontrollieren. Sind Sie zu früh oder zu spät eingestiegen? Hätte sich ein schnellerer oder ein späterer Ausstieg gelohnt?
Warum braucht man eine Strategie beim Trading?
Allgemein gilt die Losung, dass eine Strategie beim Traden immer dem planlosen Handeln vorzuziehen ist. Nur so können Sie sichergehen, dass Sie immer alle Faktoren berücksichtigen.
Das gilt besonders für die einzelnen Übergänge von einer Phase zur nächsten, wo am meisten Fehler auftreten können. Daher ist hier auch das größte Optimierungspotenzial, wenn Sie sich Zeit für die Bewertung nehmen.
Das Beste daran ist, dass solch eine Strategie unabhängig vom Markt, der Anlageklasse oder der geografischen Region wirken kann. Die technische Analyse ist also mit Sicherheit auch für Sie relevant.
Fazit
Für die meisten Handels-Setups macht die Verwendung der technischen Analyse Sinn – unabhängig davon, ob Sie einen Buy-and-Hold-Ansatz verfolgen oder an Daytrading Interesse haben.
Aus diesem Grund ist es für Anleger eine gute Idee, sich die Zeit zu nehmen, um die technische Analyse langsam und überlegt in die eigene Strategie einzubauen, damit Sie langfristig die bestmöglichen Entscheidungen treffen können.
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FAQ
- Was sollten Anleger tun, wenn die technische Analyse der fundamentalen widerspricht?
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Jedes Analysemittel, welches beim Handeln verwendet wird, hat seinen eigenen, inhärenten Sinn und Zweck. Gleichzeitig sind die meisten Indikatoren und Ergebnisse von Analysen inhaltlich auch faktisch korrekt und absolut fehlerfrei. Was ein Anleger oder Investor mit ihnen macht, nennt sich interpretieren – und hier kann es immer zu Widersprüchen kommen. Das Wichtigste ist, dass Sie sich nicht bereits vorher auf eine Interpretation festlegen und dann unbedingt eine Bestätigung finden möchten.
- Welche Alternativen gibt es für die technische Analyse und die Fundamentalanalyse?
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Die beiden bekanntesten Analysemethoden sind die technische und die fundamentale Analyse. Sie dominieren die Welt der Finanzmarkt-Analyse und ergänzen sich mit ihrer Betrachtungsweise von jeweils quantitativen Daten und qualitativen Kennzahlen und Beobachtungen. Abseits davon gibt es kaum weit verbreitete Analysemethoden, die nennenswert sind.
- Wie funktioniert Backtesting?
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Das sogenannte Backtesting bezeichnet eine Methode, bei der eine Strategie auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit angewendet wird. Dabei wird geprüft, ob die Strategie erfolgreich gewesen wäre und warum. Vergessen Sie dabei nicht, dass auch das intensivste Backtesting niemals garantieren kann, dass es auch in der Zukunft funktionieren wird.
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