Die Tools der technischen Analyse können dabei helfen, Ihre Entscheidungen systematisch und objektiv zu treffen, das Verhältnis von Gewinnen und Verlusten zu managen und allgemein mehr Disziplin an den Tag zu legen. Erfahren Sie, wie Sie die technische Analyse für Ihr Handelsmanagement verwenden können.
Mithilfe technische Analysetools gelingt es Anlegern der Spagat zwischen dem Verfolgen allgemeiner Marktdynamiken und dem Identifizieren von konkreten Signalen für den Kauf oder Verkauf eines einzelnen Vermögenswertes.
Anleger, welche die technische Analyse für Ihr Handelsmanagement berücksichtigen, können die Entwicklung ihrer einzelnen Trades meist optimaler steuern und fördern so ihre langfristigen Gewinne und ihre Disziplin als Trader-Persönlichkeit.
Was ist Handelsmanagement?
Als Handelsmanagement beschreibt man allgemein die Aktivitäten zur eigenen Regulierung einer aktiven Handelsposition zwischen Öffnen und Schließen. Unter diesem Oberbegriff werden größtenteils Themen wie das Risikomanagement, die Strategieplanung oder das Überwachen der Nachrichtenlage gezählt.
Damit gehört die Handelsplanung zu den wichtigsten Aspekten des Tradings und gilt als elementar, damit Sie langfristig mehr und höhere Gewinne erzielen als Verluste.
Tipp: Das Handelsmanagement kann aber noch mehr als das. Für Anleger, die eine Momentum-basierte Strategie verfolgen oder Dollar-Cost-Averaging (Durchschnittskosteneffekt) verwenden, hilft das Handelsmanagement auch bei der Regulierung der Positionsgröße.
Technische Analyse und Handelsmanagement
Die technische Analyse ist eine Analysemethode für Trader, die auf Basis historischer Daten und Kursmuster (sogenannter Pattern) versucht, die zukünftige Ausrichtung des Kurses zu prognostizieren. Dabei werden eine Menge mathematischer und statistischer Formeln und Werkzeuge verwendet.
Bereits vor der Eröffnung einer Handelsposition können Sie die technische Analyse benutzen, um
- die Marktstimmung einzuschätzen,
- die Unterstützung zu identifizieren, sowie
- den Widerstand zu erkennen.
Im Anschluss können Sie den Einstiegskurs (oder auch Ihren Ausstiegskurs) festlegen und im Zweifel auch Ihre Position größentechnisch anpassen.
Im unten stehenden Beispiel des NASDAQ100 Index können Sie klar und deutlich das Widerstandsniveau erkennen, an dem der Kurs der unterstützenden Trendlinie immer wieder abprallt und wieder steigt.
Außerdem erkennen Sie, wie der Kurs niemals die sogenannten (unteren) Bollinger Bands unter der Trendlinie “testet”, was auf eine steigende Kurstendenz schließen lässt.
Vergessen Sie jedoch niemals Ihr Risikomanagement. So empfiehlt es sich hier, eine Ausbruchsstrategie zu haben, falls der Kurs tatsächlich die Trendlinie und vielleicht sogar das untere Bollinger Band durchbrechen sollte.
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
Technische Analyse beim Trading verwenden
Dabei ist die technische Analyse nicht nur ein schnelles Instrument zum Identifizieren des geeigneten Einstiegspunktes. Anleger können sie in sämtlichen Phasen ihres Trading-Plans zur Orientierung und als Entscheidungshilfe nutzen.
Marktanalyse
Wie sieht der Markt aus? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Gibt es einen Trend? Wo liegt dieser? Ist die Volatilität hoch oder niedrig?
Für all diese Fragen, ob bei einer Einzelaktie, einem Index oder einem ganzen Markt, bietet die technische Analyse eine optimale Handreichung – und kann so direkt die Effektivität Ihres Handelsmanagements beeinflussen.
Tipp: Es lohnt sich für Trader, erst einmal den eigenen Markt abzustimmen. Welche Länder sind relevant? Welche Märkte gehören dazu? Auf dieser Basis ist es deutlich einfacher, eine Strategie zu entwickeln und dann die technische Analyse zu verwenden.
Einstiegs- und Ausstiegspunkte für den Handel
Am bekanntesten ist die technische Analyse als Hilfsmittel zum Identifizieren von Einstiegs- und Ausstiegspunkten einer Handelsposition.
Sie hilft nicht nur dabei, das Kursniveau zu bestimmen, sondern auch den Zeitpunkt für das Öffnen oder Schließen einer Position. Damit bietet sie einen Kontrast zur Fundamentalanalyse, die zum Zeitpunkt keine Aussage treffen kann.
Positionsgröße
Es können Situationen im Trading-Alltag auftreten, wo Händler eine Position nicht unbedingt schließen, sondern ihre Positionsgröße erhöhen oder verringern möchten. Dafür ist die technische Analyse geeignet und kann dabei helfen, das Risiko langfristig zu verringern, gerade dann, wenn auch Emotionen im Spiel sind.
Die technische Analyse ist eine Analysemethode für Trader, die auf Basis historischer Daten und Kursmuster (sogenannter Pattern) versucht, die zukünftige Ausrichtung des Kurses zu prognostizieren.
Daten zum Handelsvolumen
Das Handelsvolumen am Markt kann viel über die aktuellen Änderungen aussagen. Denn ein Anstieg oder Abstieg des totalen Volumens kann verraten, wie Käufer und Verkäufer auf die Zukunft eines Wertpapiers oder Marktes schauen.
Mithilfe des Handelsvolumens können Händler die Chancen ihrer Position einschätzen, Nachrichten einordnen und Zyklen beobachten.
Wählen Sie Ihre Handelsmonitore mit Bedacht
Kein Händler am Markt ist frei von Vorurteilen und kein Händler geht völlig neutral und ergebnisoffen an irgendeine Situation am Markt heran. Leider können sich diese inneren Einstellungen mit einer Änderung der Situation verstärken, was nicht immer zum Vorteil ist.
Besonders die G/V-Werte (Profit & Loss, also Gewinn und Verluste) sind dafür bekannt, einige Händler zu triggern. Daher ist es besonders für unerfahrene oder jüngere Händler empfehlenswert, ihr Konto zu filtern und diese Zahl zu entfernen – sehen Sie dazu die folgenden Screenshots.
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
Eine interessante Alternative ist es, die prozentuale Rendite statt der absoluten zu berücksichtigen – denn so können Sie verhindern, Trades zu früh zu schließen, wenn Sie anhand der absoluten Zahl zu früh agieren würden.
Volatilität
Nicht zuletzt hilft die technische Analyse auch beim Interpretieren der Volatilität. Dafür gibt es Volatilitätsindikatoren wie den VIX-Index. Dieser kann es Tradern einfach machen, das Ausmaß von Preisbewegungen zu erahnen und das eigene Risiko besser zu steuern.
Stop Loss und Take Profit
Sicherlich am bekanntesten und sehr nützlich sind die Stop-Loss- und Take-Profit-Order. Sie dienen quasi als automatische Verkaufsorder, die bei einem bestimmten Kursniveau ausgelöst werden. Händler können so mit weniger Stress genauer ihre Rendite optimieren und dabei ihre Disziplin aufrechterhalten.
Eine Stopp-Loss-Order bezeichnet einen automatischen Verkauf bei dem Kursniveau, welches Sie als den maximalen Verlust festlegen. Wenn dieses Kursniveau erreicht wurde, wird automatisch verkauft.
Noch genauer können Sie das Kursniveau mit einem Trailing-Stop-Loss-Order bestimmen, wo das untere Kursniveau mit steigendem Kurs nach oben korrigiert wird.
Händler können über die Anzahl der Wertpapiere, die sie handeln, und das genaue Setzen des Stop-Loss- oder Trailing-Stop-Loss-Orders ihre Rendite beeinflussen.
Leicht anders, aber einem ähnlichen Prinzip folgend, ist die Take-Profit-Order. Dies funktioniert nach oben – wenn also ein gewisses Kursniveau erreicht ist, wird automatisch verkauft. Auch dies hilft stets beim Aufrechterhalten Ihrer Disziplin und langfristig einem besseren Verhältnis von Gewinnen und Verlusten.
Tipp: Vermeiden Sie es unter allen Umständen, Ihre Stop-Loss-Order bei Verlusten nach unten zu korrigieren, weil Sie hoffen (!) oder “wissen”, dass der Kurs nachher wieder steigt. Dies wäre ein Beispiel für schlechte Handelsdisziplin.
Fazit
Werkzeuge der technischen Analyse bieten Händlern die Möglichkeit, den gesamten Handelsprozess mit einem einheitlichen Analysemittel zu überwachen und Entscheidungen objektiv zu treffen.
Besonders wertvoll ist dabei, dass sie komplizierte Daten in einfache Muster oder Aussagen zusammenfasst – weswegen auch Anfänger die technische Analyse gewinnbringend für ihre finanziellen Ziele nutzen können.
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FAQ
- Was unterscheidet Handelsmanagement und Strategiemanagement?
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Handelsmanagement beginnt mit dem Öffnen und endet mit dem Schließen einer Position, während die Strategie Ihr Trading an sich beeinflusst. Beide können sich aber überlagern – zum Beispiel, wenn eine auf der technischen Analyse erfolgte Handelsentscheidung in die allgemeinen Vorgaben Ihrer Strategie passt.
- Was unterscheidet die technische von der fundamentalen Analyse?
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Die technische Analyse verwendet historische Daten auf quantitative Art und Weise, um anhand von Mustern die nahe Zukunft eines Kurses zu prognostizieren. Die Fundamentalanalyse hingegen ist qualitativ ausgelegt und beachtet die Daten der finanziellen Abschlüsse, die Zusammensetzung des Managements und allgemein makroökonomische Daten, um zu bewerten, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
- Wann sollten Händler Indikatoren der technischen Analyse verwenden?
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Dafür gibt es keine allgemeine Antwort und sie ist abhängig von der von Ihnen verwendeten Strategie, der Marktlage, Ihrem Vorwissen und Ihren Möglichkeiten. Es gilt aber die grundsätzliche Regel, dass die Indikatoren desto besser werden, je höher das Handelsvolumen eines Marktes ist. Parallel sollten Sie dennoch immer auch den Wirtschaftskalender beachten, um relevante Nachrichten zu erkennen.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
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