Anlagestrategien im Überblick  •  Lesson 6 of 8
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Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt. Es fallen weitere Gebühren an.

Erfahren Sie mehr über kurzfristige und aggressive Handelsstrategien und lernen Sie die wichtigsten Grundsätze und Risiken kennen, die damit verbunden sind. Da die meisten kurzfristigen Händler von Natur aus von Märkten mit höherer Preisvolatilität angezogen werden, ist es wichtig zu lernen, wie man sich in diesem Umfeld bewegt.


Im Gegensatz zu langfristigen Anlagestrategien, wie z. B. Buy and Hold, gibt es auch Strategien, die kurzfristige Kursbewegungen ausnutzen. Diese Strategien haben ihre eigenen Besonderheiten und sind mit höheren Risiken verbunden. Es lohnt sich daher, diese zu kennen, bevor man kurzfristige Handelsstrategien wie Daytrading, Scalping und Swing Trading anwendet. 

Grundlagen des kurzfristigen Handelns

Kurzfristiger Handel kann auf jedem Markt und in jeder Anlageklasse betrieben werden. Die meisten kurzfristig orientierten Händler fühlen sich jedoch von Märkten angezogen, die ein höheres Maß an Preisvolatilität aufweisen. 

Daher konzentrieren sie sich in der Regel auf die Märkte für Wachstumsaktien, Indizes, Rohstoffe, und Währungen und nicht auf Anleihen, Blue-Chip-Aktien und andere Vermögenswerte, bei denen die Preisschwankungen weniger stark ausfallen. Wann man handelt, ist aber genauso wichtig wie was man handelt: 

Die Märkte weisen in der Regel ein erhöhtes Maß an Kursvolatilität auf, sobald Nachrichten veröffentlicht werden, z. B. während der Berichtssaison und während der halbstündigen Zeiträume vor und nach Börseneröffnung.

In diesen Zeiten steigt das Handelsvolumen in der Regel an, da institutionelle Anleger, wie Pensionsfonds, ihre Portfolios umschichten. Da institutionelle Anleger in der Regel große Volumina handeln, kann dies das gesamte Handelsvolumen in die Höhe treiben.

Tipp: Möglicherweise passen die Volatilitätsmerkmale eines bestimmten Marktes oder einer bestimmten Tageszeit zu Ihrem Handelsstil.

Handelsgebühren und Provisionen sind für die kurzfristige Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) von großer Bedeutung. Da Sie während des Handels häufig in Positionen ein- und aussteigen, sollten Sie den Geld-/Briefspannen, Finanzierungskosten und Handelsprovisionen besondere Aufmerksamkeit schenken.

Denken Sie daran, dass Gewinne aus kurzfristigen Geschäften der Kapitalertragssteuer unterliegen.

Aggressive Handelsstrategien verstehen

Einige Faktoren und Techniken, die für kurzfristige Handelsstrategien gelten, sind für langfristige Investitionen weniger relevant. Kurzfristig orientierte Händler werden beispielsweise der technischen Analyse mehr Bedeutung beimessen als der Fundamentalanalyse. 

Die technische Analyse verwendet Kursdaten, um Indikatoren und Handelssignale zu erstellen, die kurzfristige Preisanomalien identifizieren.

Leerverkäufe ermöglichen es aggressiveren Händlern, auf Momente zu setzen, in denen ein Markt als überbewertet gilt. Sie hoffen, von fallenden Märkten zu profitieren, um ihn dann zu kaufen, wenn er unterbewertet ist.

Wichtige Strategien im kurzfristigen Trading

Es gibt drei wichtige Handelsstrategien, die von kurzfristigen Händlern angewandt werden: 

  • Daytrading 
  • Swingtrading
  • Scalping 

Diese drei Ansätze überschneiden sich bis zu einem gewissen Grad, allerdigs liegt der Hauptunterschied in der Dauer, über die Positionen gehalten werden können.

Daytrader eröffnen und schließen Positionen während einer einzigen Handelssitzung, halten aber niemals Positionen über Nacht. 

Swing-Trading-Strategien sind in Bezug auf den Anlagehorizont offener und können das Halten von Positionen über mehrere Tage beinhalten. 

Händler, die Scalping-Strategien verfolgen, können Positionen innerhalb eines Augenblicks eröffnen und schließen.

Einige Plattformen ermöglichen es Händlern, algorithmische Programme einzurichten, die ohne menschliches Eingreifen kaufen und verkaufen. Als Faustregel gilt: Je häufiger der Handel ausgeführt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Prozess automatisiert abläuft.

Technische Analyse für schnelle Entscheidungen

Technische Analyseinstrumente, wie der Relative Strength Index (RSI) sind Werkzeuge, die Ihnen einen sofortigen Überblick über einen Markt geben. Sie können Ihnen dabei helfen, ein Gefühl für den Markt zu entwickeln und Handelsmöglichkeiten zu erkennen.

Obwohl Indikatoren dabei helfen können, schnelle Entscheidungen zu treffen, hat der Ansatz auch einige potenzielle Schwächen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass zwei verschiedene Indikatoren widersprüchliche Signale geben, wobei der eine “Kaufen” und der andere “Verkaufen” bedeutet. 

Wenn beispielsweise der Kurs eines Vermögenswertes von einem langfristigen gleitenden Durchschnitt abweicht, kann dies zwei verschiedene Dinge bedeuten:

  • Der Kurs könnte bald wieder normal sein, 
  • oder es könnte sich um einen Ausbruch handeln. 

Das eine Ereignis würde einen Verkauf erfordern, das andere einen Kauf.

Je mehr verschiedene technische Indikatoren auf eine bestimmte Kursbewegung hinweisen, desto stärker ist in der Regel das Gesamtsignal.

Marktvolatilität ausnutzen

Ein weiteres wichtiges Instrument für den kurzfristigen Handel ist der Hebel. Dieser ermöglicht es den Kunden des Brokers, ihr Gesamtengagement in einem Geschäft zu erhöhen, indem sie einen Teil ihres Kapitals als Margin einsetzen. Sie leihen sich also Geld vom Broker für ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis.

Der Einsatz von Leverage ist sehr riskant. Er erhöht sowohl die Höhe Ihrer potenziellen Verluste als auch die Höhe Ihrer potenziellen Gewinne. Wenn die Verluste das von Ihnen als Margin eingesetzte Kapital übersteigen, schließt der Broker die Position und realisiert Ihre Verluste.

Realistische Ziele (und Grenzen) setzen

Viele Anleger wollen aktive Trader werden, scheitern aber daran, dass sie nicht genug Zeit für den Prozess haben, unüberlegte oder emotionale Entscheidungen treffen oder mit unrealistischen Zielen starten. Es ist wichtig, dass Sie an Ihrem Plan, realistische Gewinne zu erzielen, festhalten.

Wenn man mit wenig Kapital einen hohen Ertrag erzielen will, muss man das Risiko-Ertrags-Verhältnis erhöhen. Und dieser Weg ist mit extremen Herausforderungen verbunden. Langfristig werden Sie den Markt wahrscheinlich nicht schlagen können.

Wenn Sie den Handel mit einem risikofreien Demokonto beginnen, können Sie Ihre Strategien testen und ein Format entwickeln, das emotionales Handeln minimiert.

Risiko vs. Nutzen

Eine Sicherheitsmaßnahme, mit der kurzfristige Händler Disziplin in ihren Handel bringen können, ist das Risiko-Ertrags-Verhältnis. Dabei wird der mögliche Gewinn oder Verlust eines Handels in eine einfach zu handhabende Zahl umgewandelt, indem der Betrag des möglichen Gewinns durch den Betrag des möglichen Verlusts geteilt wird.

Wer Stop-Loss- und Take-Profit-Orders verwendet, kann die einzelnen Handelspositionen so einrichten, dass sie dem Risiko-Ertrags-Verhältnis entsprechen. Auf diese Weise wird das Risiko minimiert, dass ein einzelner Trade die gesamte Gewinn- und Verlustrechnung erheblich belastet.

Nicht jeder Trade ist ein Gewinn. Das Risiko-Rendite-Verhältnis zeigt Ihnen, inwieweit Sie mit Ihrer Strategie auch bei Verlustgeschäften einen Gesamtgewinn erzielen können.

Einige der mit dem kurzfristigen Handel verbundenen Risiken gelten auch für andere Anlageformen. Andere sind spezifisch für Strategien, die auf aggressiven und schnellen Handel ausgerichtet sind. Kurzfristig orientierte Händler können übermäßiges Handeln und ein Abweichen von ihrer Strategie vermeiden, indem sie Pausen in ihren Handelstag einbauen.

Es gibt bestimmte Techniken, mit denen einige der Risiken gemindert werden können. Ein Faktor, der das Gesamtrisiko erhöht, ist jedoch, dass der hochfrequente und kurzfristige Handel dazu führen kann, dass Emotionen die Oberhand gewinnen.

Einige Händler versuchen, sich mit Hilfe von Statistiken und Metriken einen Vorteil zu verschaffen.

Tipp: Bei einem Short Squeeze können Händler mit offenen Short-Positionen viel Geld verlieren, weil das Schließen die Verluste erhöht.

RisikenRisikomanagementstrategien
Overtrading: Wenn Sie das Handeln als “Job” betrachten, können Sie professioneller vorgehen. Das kann aber auch dazu führen, dass Sie das Gefühl haben, handeln zu müssen. Der Zwang zum Handeln unter Marktbedingungen, die nicht zu einer Strategie passen, führt schnell zu Verlusten.Stop-Loss/Take-Profit Order: Diese automatischen Kauf- und Verkaufsanweisungen für eine Position auf einem bestimmten Kursniveau können zum Zeitpunkt der Geschäftseröffnung festgelegt werden. Sie können auch während des Handels angepasst werden. Diese Anweisungen sorgen für Disziplin in einer Strategie und schützen vor dem Risiko extremer Kursbewegungen aufgrund von Nachrichtenereignissen.
Short gehen: Wenn Sie einen Vermögenswert kaufen und dessen Preis auf null fällt, verlieren Sie Ihr gesamtes Kapital. Wenn Sie jedoch einen Leerverkauf tätigen, können Ihre Verluste die Höhe Ihrer ursprünglichen Investition übersteigen. Der Kurs kann nicht unter null fallen, aber er kann unendlich steigen.Hebel anpassen: Wenn Sie Hebel einsetzen möchten, sollten Sie einen Broker wählen, bei dem Sie den Hebel für jede einzelne Transaktion anpassen können. Auf diese Weise haben Sie eine bessere Kontrolle über Ihr Gesamtengagement.
Nachrichten: Beim kurzfristigen Handel mit Hilfe der technischen Analyse ist es wichtig, dass sich der Markt kurzfristig ähnlich verhält wie in der jüngsten Vergangenheit. Nachrichten, die das allgemeine geopolitische Umfeld oder einen bestimmten Markt betreffen, können die Märkte in kürzester Zeit verändern und die Wirksamkeit der technischen Analyse zunichtemachen.Operatives Risiko: Wenn Sie Kapital in kurzfristige Strategien investieren, müssen Sie sicher sein, dass Sie die Ereignisse überwachen und Positionen ein- und ausbuchen können. Ihre persönliche IT-Infrastruktur und die Ihres Brokers müssen zuverlässig sein.

Der kurzfristige Handel ist mit zusätzlichen Risiken verbunden. Es gibt jedoch Risikomanagementtechniken und -strategien, die dazu beitragen können, diese Risiken zu verringern.

Tipp: Zu den besten Entscheidungen gehört es, auf einen Handel zu verzichten. Mit “Langeweile“-Handelsgeschäften kann man sonst schnell Verluste machen.

Fazit

Alle Investitionen sind mit einem gewissen Risiko verbunden, wobei der kurzfristige Handel am riskantesten ist. Da die Versuchung groß ist, innerhalb eines kurzen Zeitraums Renditen zu erzielen, ist dieser Ansatz für einige Anleger nach wie vor attraktiv. 

Diejenigen, die ein gründliches Verständnis dafür entwickeln und einen disziplinierten Ansatz wählen, sind in der besten Position, um mit diesem Ansatz erfolgreich zu sein.

Besuchen Sie die eToro-Akademie, um mehr über kurzfristige und aggressive Handelsstrategien zu erfahren.

Quiz

Welche der folgenden Strategien ist keine kurzfristige Handelsstrategie?
Dollar Cost Averaging
Scalping
Swing-Trading
Day-Trading
 

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen kurzfristigen Handelsstrategien und langfristigen Anlagestrategien?

Der Hauptunterschied zwischen kurzfristigen Handelsstrategien und Buy-and-Hold-Anlagestrategien ist der Anlagehorizont der gehandelten Positionen. Darüber hinaus unterscheiden sie sich in der Art der Analyse, im Handelsmanagement und in den verwendeten Handelsinstrumenten. Für die meisten Händler läuft es darauf hinaus, dass sie sich zwischen der ein oder anderen Strategie entscheiden und diese langfristig verfolgen.

Wie können Anleger Risiken in aggressiven Handelsszenarien effektiv managen?

Um mit einer aggressiven Handelsstrategie erfolgreich zu sein, muss man über die richtige Denkweise verfügen und wissen, wie man die zur Verfügung stehenden Handelsinstrumente effektiv einsetzt. Die Handelsplattformen der verschiedenen Broker sind unterschiedlich aufgebaut. Es kann daher von Vorteil sein, wenn Sie sich vergewissern, dass die von Ihnen verwendete Plattform Ihrem Handelsstil entspricht.

Welches sind die nützlichsten Instrumente und Indikatoren für den kurzfristigen Handel?

Der kurzfristige Handel stützt sich stark auf Indikatoren der technischen Analyse. Diese verarbeiten Marktdaten, wie Kurse und Handelsvolumina, um den Händlern ein “Gefühl” für den Markt zu vermitteln. Sie können auf verschiedene Zeitrahmen eingestellt werden, um Chancen auf einer Zeitskala von Sekunden über Minuten bis hin zu Stunden aufzuzeigen. Darüber hinaus ist es wichtig, einen Wirtschaftskalender zu verwenden, um für Zeiten zu planen, in denen die Bekanntgabe von Nachrichten einen Anstieg der Preisvolatilität auslösen könnte.

Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.

Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Nicht alle der genannten Finanzinstrumente und Dienstleistungen werden von eToro angeboten und jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.

eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieses Guides. Stellen Sie sicher, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken verstehen, bevor Sie Kapital einsetzen. Riskieren Sie niemals mehr, als Sie zu verlieren bereit sind.