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Slippage beschreibt die Differenz zwischen dem erwarteten Preis eines Handels und dem tatsächlich ausgeführten Preis. Es kann bei jedem gehandelten Asset auftreten. Ein besseres Verständnis von Slippage hilft Ihnen, Ihre Rendite zu schützen.


Price Slippage, auch einfach Slippage genannt, ist ein bekanntes Phänomen an den Finanzmärkten und kann für Trader herausfordernd sein. Wenn Sie verstehen, was Slippage ist und warum es auftritt, können Sie Ihre Chancen erhöhen, Handelsaufträge zu Ihrem gewünschten Preis auszuführen.

Was ist Slippage im Trading?

Slippage beschreibt die Situation, in der ein Trade zu einem anderen Preis ausgeführt wird, als ursprünglich erwartet. Wenn Sie in Ihrem Trading-Dashboard auf „Trade“ klicken und der tatsächlich ausgeführte Preis nicht mit dem angezeigten Preis übereinstimmt, spricht man von Slippage.

Slippage kann sowohl bei Kauf- als auch bei Verkaufsaufträgen auftreten und betrifft alle Märkte.

Ein Beispiel: Sie möchten eine Kaufposition für 100 US-Dollar eröffnen, aber der tatsächliche Ausführungspreis liegt bei 100,25 US-Dollar. In diesem Fall handelt es sich um negative Slippage. Liegt der Ausführungspreis hingegen bei 99,85 US-Dollar, haben Sie von positiver Slippage profitiert.

Quelle: Corporate Finance Institute

Warum passiert Slippage?

Slippage entsteht durch die Funktionsweise der Finanzmärkte. Anders als in einem Geschäft, wo Preise vom Händler festgelegt und fix sind, basieren die Preise an den Kapitalmärkten auf dem Zusammenspiel von Käufern und Verkäufern, die angeben, zu welchem Preis sie bereit sind zu handeln.

Stellen Sie sich einen Markt mit Tausenden von Käufern und Verkäufern vor. Jeder Verkäufer hat seine eigene Vorstellung davon, zu welchem Preis er verkaufen möchte. Der niedrigste Preis, den ein Verkäufer akzeptiert, wird als Ask-Preis (Briefkurs) bezeichnet. Gleichzeitig haben Käufer unterschiedliche Ansichten darüber, was ein fairer Preis ist, und der höchste Preis, den ein Käufer bereit ist zu zahlen, wird als Bid-Preis (Geldkurs) bezeichnet.

Ein Handel kommt nur dann zustande, wenn sich der Bid- und Ask-Preis überschneiden. Die Anzahl der gehandelten Einheiten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn Sie beispielsweise eine Verkaufsorder für 500 Tesla-Aktien aufgeben und der höchste Bid-Preis nur für 100 Aktien verfügbar ist, wird Ihre Order zunächst teilweise ausgeführt (100 Aktien).

Die verbleibenden 400 Aktien werden dann zu niedrigeren Preisen verkauft, während Ihre Order die Orderbuch-Preise durchläuft. Dadurch entsteht Slippage, da der durchschnittliche Preis Ihrer gesamten Order vom ursprünglichen Preis der ersten 100 Aktien abweicht.

Die Differenz zwischen dem Bid- und Ask-Preis wird als Spread bezeichnet.

Ein praktisches Beispiel für Slippage

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass nicht alle Käufer und Verkäufer die gleiche Menge handeln möchten. Nehmen wir folgendes Szenario: Ein Verkäufer bietet 100 Aktien zu einem Preis von 150 US-Dollar an, während alle anderen Verkäufer ihre Aktien nur zu 150,25 US-Dollar verkaufen möchten. Ein Käufer gibt eine Market-Order auf, um 400 Aktien zum niedrigsten verfügbaren Preis zu kaufen.

Der Käufer könnte zunächst annehmen, dass er den gesamten Auftrag zu 150 US-Dollar ausführt. Tatsächlich werden jedoch nur die ersten 100 Aktien zu diesem Preis gekauft. Die restlichen 300 Aktien werden zu 150,25 US-Dollar gehandelt.

Der Durchschnittspreis für die gesamte Order beträgt in diesem Fall 150,1875 US-Dollar: Durchschnittspreis: ((100 x $150) + (300 x $150.25))/ 400

In diesem Beispiel hat der Käufer eine negative Slippage erlebt, da der Durchschnittspreis über dem ursprünglich erwarteten Preis liegt.

In welchen Märkten tritt Slippage auf?

Slippage kann in jedem Markt auftreten, in denen Orderbücher verwendet werden, unabhängig davon, ob Sie mit Aktien, Anleihen, Devisen, Kryptowährungen oder CFDs handeln. Das Risiko, dass der tatsächliche Ausführungspreis von Ihrem erwarteten Preis abweicht, besteht immer.

Wichtig zu wissen ist, dass die Höhe der Slippage je nach Markt und den aktuellen Handelsbedingungen stark variieren kann. In Phasen hoher Volatilität oder niedriger Liquidität sind Abweichungen wahrscheinlicher, während in stabileren Marktphasen die Preise oft enger beieinanderliegen

Wie tritt Slippage im Forex-Trading auf?

Im Forex-Trading, beispielsweise beim Währungspaar USD/HUF (US-Dollar gegen ungarische Forint), verändern sich die Bid-Ask-Spreads abhängig von der Marktliquidität. Wenn die Liquidität sinkt und die Spreads breiter werden, steigt das Risiko von Slippage.

Jeder Trade, der den Spread überschreitet, wird in solchen Situationen mit größerer Wahrscheinlichkeit von Preisabweichungen betroffen sein.

Das Währungspaar USD/HUF gilt als „exotisch“, da es weniger gehandelt wird als „Major-Währungspaarewie EUR/USD oder USD/JPY. Exotische Währungspaare haben in der Regel geringere Handelsvolumen und damit ein höheres Risiko für Slippage.

Doch unabhängig davon, welches Währungspaar Sie handeln, ist das Risiko von Slippage höher, wenn der Markt ruhiger ist – beispielsweise während der Urlaubszeit, wenn viele Trader nicht aktiv sind.

Wie tritt Slippage im Kryptohandel auf?

Slippage ist besonders oft in Märkten anzutreffen, die von hoher Preisvolatilität geprägt sind – ein typisches Merkmal von Kryptowährungen. Da der Kryptomarkt für seine teils dramatischen Kursschwankungen bekannt ist, tritt Slippage hier gehäuft auf.

In volatilen Märkten sind die Bid-Ask-Spreads in der Regel breiter. Das liegt daran, dass Verkäufer oft im Hinterkopf haben, dass die Preise stark steigen könnten, und daher höhere Preise verlangen. Gleichzeitig zögern Käufer möglicherweise, mehr für eine volatile Kryptowährung zu zahlen, da sie befürchten, dass der Kurs bald deutlich sinken könnte.

Dieses Spannungsfeld zwischen Angebot und Nachfrage führt dazu, dass Slippage im Kryptohandel häufig vorkommt.

Wie tritt Slippage bei Aktien auf?

Aktien wie zum Beispiel die Anteile der NVIDIA Corporation werden in großen Volumen gehandelt, was diese Märkte hochliquide macht. Gleichzeitig zeichnen sich solche Aktien durch relativ enge Spreads aus. Dennoch kann auch unter diesen Bedingungen Slippage auftreten.

Die Preise von Aktien sind oft besonders volatil, wenn eine Börse gerade öffnet oder kurz vor der Schließung steht. In diesen Zeitfenstern möchten viele Anleger Positionen eröffnen oder schließen, um von möglichen Intraday-Kursbewegungen zu profitieren oder ihre Bestände vor Handelsschluss optimal auszurichten. Trades, die während weniger volatiler Phasen des Tages durchgeführt werden, haben hingegen ein geringeres Risiko für Slippage.

Aktienkurse können rund um die Veröffentlichung von Quartals- oder Jahresberichten erheblich schwanken.

Wie kann man Slippage vermeiden?

Slippage lässt sich minimieren, indem man in liquiden Märkten mit ausreichend Volumen handelt, volatile Marktphasen möglichst meidet und Limit-Orders verwendet, um den gewünschten Preis festzulegen. Zudem kann die Wahl einer kleineren Position hilfreich sein.

  • Liquidität: Märkte mit hoher Liquidität weisen in der Regel geringere Slippage auf. Entscheiden Sie sich daher für Märkte mit großem Handelsvolumen oder handeln Sie zu Zeiten, in denen viele Trader aktiv sind – beispielsweise während der aktiven Handelszeiten.
  • Volatilität: Märkte mit hoher Preisvolatilität haben ein höheres Risiko für Slippage. Ein Beispiel ist der Kryptowährungsmarkt, etwa Dogecoin, der für starke Kursschwankungen bekannt ist. Hier sollten Sie bewusst abwägen, ob das höhere Slippage-Risiko für Sie akzeptabel ist.
  • Nachrichtenereignisse: Selbst Märkte mit niedriger Slippage können bei wichtigen Nachrichten oder Ankündigungen plötzlich volatiler werden und an Liquidität verlieren. Vermeiden Sie es, unmittelbar vor oder nach der Veröffentlichung bedeutender Nachrichten zu handeln.
  • Limit-Orders: Mit Limit-Orders können Sie den Preis festlegen, zu dem Sie handeln möchten. Im Gegensatz zu der Markt-Order, die zum besten verfügbaren Preis ausgeführt werden, bieten Limit-Orders mehr Kontrolle. Allerdings besteht das Risiko, dass Ihre Order nicht ausgeführt wird, wenn der Marktpreis Ihr gesetztes Limit nicht erreicht.
  • Stop-Loss-Orders: Stop-Loss-Orders können helfen, offene Positionen zu schließen und potenzielle Verluste zu begrenzen. Auch wenn sie keine Garantie bieten, Slippage vollständig zu vermeiden, ermöglichen sie eine bessere Vorbereitung, indem sie den Handel auf bestimmten Preisniveaus automatisieren.
  • In kleinen Größen handeln: Große Trades erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Order durch das Orderbuch „rutscht“ und zu ungünstigeren Preisen ausgeführt wird. Um Slippage zu vermeiden, sollten Sie kleinere Handelsgrößen nutzen oder Ihre Orders schrittweise in den Markt einbringen.

Tipp: Berücksichtigen Sie immer, so auch hier, WAS Sie handeln, WANN Sie handeln und WIE Sie handeln.

Garantierte Stop-Loss-Orders erfordern in der Regel eine zusätzliche Gebühr, die Sie an Ihren Broker zahlen müssen, da es sich um eine Sonderleistung handelt.

Was ist Slippage-Toleranz?

Die Slippage-Toleranz ist eine Einstellung auf Trading-Plattformen, mit der Sie Ihrem Broker mitteilen können, wie viel Preisabweichung Sie bei Ihren Orders akzeptieren möchten. Wenn der Marktpreis über Ihre festgelegte Toleranz hinaus abweicht, wird Ihre Order nicht ausgeführt.

Diese Funktion ist ein nützliches Werkzeug für das Risikomanagement, doch es ist wichtig, genau zu verstehen, wie sie funktioniert. Sie sind dafür verantwortlich, die von Ihnen eingestellten Toleranzgrenzen im Blick zu behalten. Zudem sollten Sie prüfen, ob teilweise ausgeführte Orders automatisch storniert werden und ob Sie diese gegebenenfalls manuell aktualisieren müssen.

Fazit

Slippage ist ein wichtiger Faktor im Trading und sollte aktiv gemanagt werden – dennoch ist es entscheidend, das größere Bild im Blick zu behalten. Der Markt, in dem Sie handeln, sollte zu Ihren übergeordneten Zielen und Ihrer Strategie passen.

Nehmen wir an, Sie handeln erfolgreich in einem Markt mit vergleichsweise hoher Slippage und überlegen, zu einem Markt mit geringerer Slippage zu wechseln. Wenn die Eigenschaften dieses neuen Marktes jedoch nicht zu Ihrem Ansatz passen und Sie dadurch häufiger Verluste verbuchen, könnten die Vorteile der niedrigeren Slippage schnell aufgehoben werden.

Es geht also darum, einen Markt zu wählen, der nicht nur das Risiko von Slippage minimiert, sondern vor allem Ihre individuelle Strategie optimal unterstützt.

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FAQ

Welche Strategien sind am stärksten von Slippage betroffen?

Kurzfristige Handelsstrategien sind besonders anfällig für Slippage, da bereits kleine Abweichungen vom geplanten Preis den angestrebten Gewinn erheblich beeinträchtigen können. Trader, die häufig Positionen öffnen und schließen und auf geringe Kursbewegungen setzen, sollten Slippage besonders im Blick behalten. Aber auch langfristige Anleger können ihre Renditen optimieren, indem sie zu günstigen Marktbedingungen handeln.

Was ist ein Orderbuch?

Das Orderbuch zeigt die Anzahl der Assets, die auf verschiedenen Preisniveaus gekauft (Bid) oder verkauft (Ask) werden sollen. Über ein Dashboard können Sie das Orderbuch einsehen und so die Markttiefe besser verstehen. Das hilft Ihnen abzuschätzen, wie groß ein Trade sein darf, ohne den Marktpreis erheblich zu beeinflussen.

Sollte ich beim Trading immer Stop-Loss-Orders verwenden?

Stop-Loss-Orders sind ein wertvolles Instrument für das Risikomanagement, aber nicht in jeder Situation sinnvoll. Langfristige Anleger könnten durch kurzfristige Kursschwankungen ungewollt ausgestoppt werden, bevor sich der Preis erholt. Solche „Whipsaw“-Bewegungen treten häufig bei wichtigen Nachrichtenereignissen auf.

Kann ich Zeiten mit erhöhter Marktvolatilität und höherem Slippage-Risiko vorhersagen?

Ja, mit einem Wirtschaftskalender können Sie Nachrichtenereignisse wie Arbeitsmarktzahlen, Zinsentscheidungen oder Konjunkturberichte verfolgen. Diese beeinflussen die Marktstimmung und können zu erhöhtem Handelsvolumen führen. Für Aktien können Sie sich zusätzlich auf die Veröffentlichung von Unternehmenszahlen vorbereiten, da diese oft zu erhöhter Volatilität bei den entsprechenden Werten führen.

Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.

Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Nicht alle der genannten Finanzinstrumente und Dienstleistungen werden von eToro angeboten und jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.

eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieses Guides. Stellen Sie sicher, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken verstehen, bevor Sie Kapital einsetzen. Riskieren Sie niemals mehr, als Sie zu verlieren bereit sind.