Handeln Sie mit Paaren auf eToro !
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Probieren Sie verschiedene Strategien zum Handel von Instrument-Paaren mit virtuellem Geld aus.

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Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt. Es fallen weitere Gebühren an.

Beim Handel mit Paaren versuchen Anleger, kurzfristige und mittelfristige Ungleichgewichte im Verhältnis zweier Instrumente für ihren Gewinn auszunutzen. Gleichzeitig geht es dabei um die Minimierung von Risiken, zum Beispiel im internationalen Handel. Sie wollen mehr erfahren? Lesen Sie weiter!


Die Kurse eines Wertpapiers können am Finanzmarkt steigen, fallen oder sich seitwärts bewegen. Beim normalen Handeln eines Wertpapiers oder Instrumentes eröffnen Sie eine Position und erwarten eine gewisse Bewegung, um die Position später wieder zu schließen. 

Wenn der Markt sich gemäß Ihren Erwartungen (oder Hoffnungen) bewegt, können Sie Geld verdienen. Allerdings sind Sie auch einem Marktrisiko ausgesetzt, wenn dies nicht der Fall ist – worauf Sie Geld verlieren würden. 

In diesem Artikel zeigt eToro Ihnen, wie Sie Ihr Marktrisiko mindern und gleichzeitig aus der Differenz zwischen den Preisen zweier Instrumente Gewinne erzielen können. 

Marktneutrale Strategien

Die Strategien, die zur Umsetzung dieses Ansatzes verwendet werden, nennt man auch marktneutrale Strategien. Im Prinzip geht es darum, mehrere Positionen gleichzeitig zu halten, die das Risiko der jeweils anderen gegenseitig ausgleichen.

Zuerst identifiziert der Anleger zwei (oder mehr) Finanzinstrumente, deren Kursbewegungen historisch recht ähnlich waren (korrelieren). Im nächsten Schritt wird nun versucht, auf eine Änderung der korrelierten Entwicklung zu warten. In der Annahme, dass sich das Verhältnis wieder normalisiert, kann jetzt aus der Arbitragesituation gehandelt werden. 

Dabei können zwei Aktien verwendet werden, aber auch hochkomplexe Instrumente, deren Beziehung mithilfe von leistungsstarken und statistisch basierten Algorithmen berechnet wird. Beides ist aber möglich und kann ebenso profitabel sein. 

Tipp: Bevor Sie mit dem Pairs Trading beginnen, sollten Sie diese Strategie zuerst einmal risikofrei mit einem Demokonto ausprobieren. 

Prinzipien des Pairs Tradings

Der Grundmechanismus des Pairs Tradings ist es, 

  • zuerst zwei Instrumente zu finden, die einander korrelieren,
  • dann auf eine von der Historie abweichende Anomalie der Preisentwicklung zu warten, 
  • um schlussendlich das überbewertete Instrument zu verkaufen und das unterbewertete zu kaufen. 

Das Ziel des Pairs Tradings ist es stets, auf eine konvergierende Kursbewegung zu warten, wobei sich das Preisverhältnis beider Instrumente wieder angleicht.  

Auswahl von Instrumenten beim Pairs Tradings

Zu Beginn des Pairs Tradings müssen Anleger zwei korrelierte Instrumente identifizieren. Das könnten zum Beispiel zwei Unternehmen aus der gleichen Branche sein, die ähnlich aufgestellt sind, über geografisch vergleichbare Standorte verfügen oder ähnliche Kunden bedienen. Die Auswahl der Branche selbst ist dafür völlig irrelevant. 

Als Beispiel können Sie die Natwest Group und die Lloyds Banking Group betrachten. Beide sind britische Firmen, weshalb sich Änderungen in der britischen Finanzregulierung auch auf beide negativ auswirken könnten. Beide sind auch Banken, weswegen Änderungen am Finanzmarkt beide betreffen würden. 

Tipp: Anleger sollten sich am besten Firmen aus Branchen oder Regionen aussuchen, zu denen sie Vorkenntnisse haben und die sie verstehen, um ein unnötiges Risiko zu vermeiden.

Versuchen wir nun im nächsten Schritt, eine mögliche Korrelation zu identifizieren:

Eine in der Finanzbranche verwendete Größe ist der sogenannte Korrelationskoeffizient, der mithilfe von Software wie Microsoft Excel oder Google Sheets berechnet werden kann. Wir weisen Sie darauf hin, dass wir es hier vereinfachen, und dass es deutlich komplexere, mathematische Modelle gibt. 

Bei Betrachtung der Kursdaten in der folgenden Tabelle sehen wir die Korrelation von Unternehmenssparten verschiedener Firmen von Januar 2022 bis Januar 2023:

FirmenBrancheKorrelation
LloydsBanking0.70
Barclays
SainsburyEinzelhandel0.79
Tesco
Legal & GeneralVersicherung0.61
Aviva
HSBCBanking0.63
Standard Chartered
Anglo AmericanBergabu0.87
Antofagasta
Barratt DevelopmentsHausbau0.98
Taylor Wimpey
HaleonKonsumgüter0.75
Unilever
HSBCBanking0.53
Natwest

(Daten basieren auf bereinigten Schlusskursen)

Mathematisch betrachtet entspricht eine 1 einer perfekten Korrelation (die es so natürlich nicht geben kann), während eine 0 keine Korrelation anzeigt. Allen Aktien ist gemeinsam, dass sie FTSE 100-Aktien sind. Auffällig ist direkt, dass es Firmen mit stärkerer und Firmen mit schwächerer Korrelation gibt. 

Zwei Firmen mit einem hohen Korrelationskoeffizient sind Antofagasta und Anglo American. Im weiteren Verlauf dieses Artikels verwenden wir diese beiden Firmen beispielhaft zur Veranschaulichung des Pairs Tradings. 

Zuerst identifiziert der Anleger zwei (oder mehr) Finanzinstrumente, deren Kursbewegungen historisch recht ähnlich waren (korrelieren). Im nächsten Schritt wird nun versucht, auf eine Änderung der korrelierten Entwicklung zu warten. In der Annahme, dass das Verhältnis sich wieder normalisiert, kann jetzt aus der Arbitragesituation gehandelt werden.

Allgemein gilt, dass eine Korrelation umso stärker ist, je länger sie besteht. Bei einer Betrachtung der Vergangenheit fällt auf, dass die Korrelation sogar noch stärker ist: Je länger wir sehen, dass die Korrelation anhält, desto mehr Vertrauen haben wir in diese Beziehung. 

Noch stärker als in der Gegenwart war die Korrelation sogar in der Vergangenheit, mit 0,91 zwischen Januar 2018 bis Januar 2023. Weiterhin kann ein Blick auf das Preisverhältnis beider Instrumente zueinander hilfreich sein, um die Preisbeziehung historisch einschätzen zu können – wie in der folgenden Grafik ersichtlich ist. 

Grafik basiert auf bereinigten Schlusskursen.

Quellen: Yahoo Finance

Die Grafik zeigt das Verhältnis beider Aktien im Zeitverlauf an, wobei der oberste Wert bei etwa 2,4 (mit einem Höhepunkt bei 2,9) liegt und der untere bei etwa 1,6. Der Mittelwert hingegen scheint tendenziell bei um ca. 2,1 zu liegen, wozu das Verhältnis immer wieder zurückfindet. 

Anhand dieser Erkenntnis kann im Folgenden die Basis für die Handelsstrategie entwickelt werden. Wir definieren, dass ein Anstieg des Verhältnisses bis an das obere Ende der Spanne als Ausgangspunkt für das Eingehen eines Handels dient. 

In diesem Fall würden wir Wertpapiere für Anglo American verkaufen und gleichzeitig Wertpapiere von Antofagasta kaufen. Würde hingegen das Verhältnis zum unteren Ende fallen, würden wir Anglo American kaufen und simultan Antofagasta einkaufen. 

CFDs sind ein sehr gut geeignetes Hilfsmittel für das Pairs Trading. Denn sie erlauben dem Anleger, simultan long und short zu gehen.

Beispiel eines Pairs Trades

Wie oben beschrieben, sollen beide Positionen nicht nur gehandelt werden, sondern sich auch gegenseitig absichern. Daher sollte das Risiko beider Trades (long und short) auch ungefähr ähnlich hoch sein. 

Wie sieht das nun im Beispiel aus? Wenn zum Zeitpunkt des 20. Mai 2022 das Ratio sich vom Mittelwert des Verhältnisses auf einen Wert von 2,4 erhöht hätte, würden wir den Handel wagen. 

Gemäß unserer Strategie bedeutet dies den Verkauf (Short) von Anglo American und den simultanen Kauf (long) von Antofagasta – mit der Zielgeraden eines Fallens des Verhältnisses im Kopf. Wir verkaufen also Anglo American bei 3.575 und kaufen Antofagasta bei 1.450 – jede Aktie im Wert von insgesamt 10.000 EUR.

Eröffnungswert:
Anglo AmericanAntofagasta
EröffnungstransaktionVerkauf von 280 AktienKauf von 690 Aktien
Wert35,75 EUR14,50 EUR
Wert10.010 EUR10.005 EUR

Nehmen wir jetzt an, dass sich das Verhältnis wie erwartete wieder in Richtung des Fünfjahresdurchschnittes bewegt. Am 23. Januar ist dies der Fall und wir fassen den Entschluss, die Position zu schließen. Also kaufen wir Anglo American zu 3.599 und verkaufen Antofagasta zu 1.760. 

Schlusswert:
Anglo AmericanAntofagasta
AbschlusstransaktionKauf von 280 AktienVerkauf von 690 Aktien
Schlusspreis35,88 EUR17,60 EUR
Wert10.046,40 EUR12.144 EUR
Ergebnis36,40 EUR Verlust2.139 EUR Gewinn

Gesamtgewinn =   2.139 EUR

-36,40 EUR

2.102,60 EUR

Anleger sollten nie vergessen, dass beim Pairs Trading Finanzierungskosten (wenn Sie zum Beispiel gleichzeitig Hebel verwenden) sowie Kosten für das Halten der Positionen entstehen können. 

Annahmen und Risiken des Pairs Tradings

Selbstverständlich fußt das Pairs Trading auf der Annahme der Fortsetzung historischer Kursverhältnisse in der Zukunft. Dass dies nicht immer der Fall sein kann, ist klar. So kann jeder Handel, egal wie chancenreich er wirken mag, am Ende zu hohen Verlusten führen. 

Im Pairs Trading besteht vor jedem Handel das Risiko, dass sich Marktbedingungen ändern, die sich anders auf die Instrumente auswirken, als erwartet – zum Beispiel kann es zum Bankrott einer der beiden unterliegenden Firmen kommen. Anleger sollten daher stets die Nachrichten verfolgen und aktuell informiert bleiben, um ihre Risiken zu minimieren. 

Mit fortschreitender Dauer des Haltens einer CFD-Position werden die Finanzierungskosten immer größer, welche Sie über Ihre Gewinne bezahlen möchten. In diesem Fall müssen Sie die Position vor diesem Zeitpunkt schließen, um zu verhindern, dass die Gewinne von den Kosten vernichtet werden.

Fazit

Mit diesem Artikel zum Thema Pairs Trading haben Sie den vierten Teil unseres fünfteiligen Kurses zum Trading absolviert. Damit haben Sie die grundlegenden Themen hinter sich gelassen und sind in fortgeschrittene Strategien eingetaucht. Im nächsten und letzten Teil werden Sie die Anatomie eines Trading-Systems im Detail kennenlernen.

Besuchen Sie die eToro-Akademie, um mehr über den Handel mit Paaren zu erfahren.

Quiz

Welches Risiko soll durch das Pairs Trading beseitigt werden?
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Systemisches Risiko
Marktrisiko
 Kontrahentenrisiko
 

FAQ

Kann Pairs Trading mehr Risiken als das Marktrisiko reduzieren?

Nein. Über das Pairs Trading können Sie lediglich Ihr Marktrisiko reduzieren. Das bedeutet, dass Sie weiterhin mit dem Kontrahentenrisiko, dem systemischen Risiko oder anderen Risiken rechnen müssen. 

Kann man Pairs Trading nur auf Aktien anwenden?

Nein. Wenn Sie mit Paaren handeln möchten, können Sie jedes beliebige Instrument verwenden, wie zum Beispiel Rohstoffe oder auch kompliziertere Instrumente. Achten Sie dabei stets darauf, Ihr Risiko zu kennen und möglichst zu minimieren. 

Kann ich die Pairs-Trading-Strategie bei jedem herkömmlichen Broker verwenden?

Nein. Wenn Sie Paare handeln, dann führen Sie stets simultan den Verkauf eines Instrumentes und den Kauf eines anderen durch. Sie gehen also long, während Sie shorten. Um dies technisch umsetzen zu können, brauchen Sie einen speziellen Broker, wie zum Beispiel einen CFD-Anbieter. 

Wenn ein Paar von Instrumenten in der Vergangenheit eine Korrelation gezeigt hat, bedeutet dies, dass sie auch in Zukunft korrelieren werden?

Nein. Genauso, wie sich die Kurse eines Wertpapiers am Finanzmarkt stets und unberechenbar ändern können, werden sich auch die Preisbeziehungen zwischen Instrumenten dynamisch ändern können. Am besten entwickeln Anleger eine Strategie, wie Sie mit solch einer Volatilität am besten umgehen können. 

Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.

Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigentständiger Forschung überein. Jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.

eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieses Guides. Stellen Sie sicher, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken verstehen, bevor Sie Kapital einsetzen. Riskieren Sie niemals mehr, als Sie zu verlieren bereit sind.