Entdecken Sie Rohstoffe  •  Lesson 4 of 6
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Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt. Es fallen weitere Gebühren an.

Die globalen Rohstoffpreise sind abhängig von weltwirtschaftlichen Ereignissen und reagieren oftmals in Echtzeit. Daher ist es wichtig, den Einfluss makroökonomischer Faktoren auf Rohstoffe und deren Preisvolatilität interpretieren zu können. Erfahren Sie hier, wie diese Themen zusammenhängen und was ein Rohstoff-Superzyklus ist.


Für Anleger, egal ob Anfänger oder Profis, ist es wichtig, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Rohstoffen zu verstehen – und die Faktoren, welche dieses Verhältnis beeinflussen, richtig einschätzen zu können. Dies hilft Ihnen dabei, Trends zu erkennen, Risiken zu minimieren und Ihre Anlageziele zu erreichen. 

Die globalen Rohstoffmärkte reagieren je nach Rohstoff und Situation unterschiedlich auf Preise – alle vereint aber eine hohe Preissensibilität. Aus diesem Grund haben makroökonomische Änderungen einen hohen Einfluss auf die Performance des Rohstoffsektors.

Welche makroökonomischen Faktoren beeinflussen Rohstoffe?

Für viele Rohstoffinvestoren ist der Ansatz ihrer Wahl das Handeln auf Basis von Makrofaktoren, das heißt globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Ereignissen. Für Anleger ist es essenziell, dass sie langfristige Trends sowie kurzfristige Ereignisse balancieren und berücksichtigen können. 

Angebot und Nachfrage

Das Prinzip der Preisbildung von Vermögenswerten beruht auf der Beziehung von Angebot und Nachfrage. Aus diesem Grund kann eine Veränderung zu sofortigen und extremen Preisänderungen führen. Wird beispielsweise ein produzierendes Land durch eine Naturkatastrophe beeinträchtigt, kann das Angebot einbrechen.

Generell gilt das Rohstoffangebot als unelastisch, weswegen diese Seite weniger sensibel auf Verschiebungen reagiert. Das liegt an der Dauer der Rohstofferschließung bis zur Produktion, teils über Jahre. 

Das heißt aber nicht, dass entsprechende Daten keinen Einfluss haben. So werden die weltweiten Rohöllagerbestände auf wöchentlicher Basis aktualisiert – und der Zeitraum der Aktualisierung gilt als der volatilste der Woche. Anleger und die Industrie wollen stets über die Verfügbarkeit informiert bleiben. 

Währungsschwankungen

An den Rohstoffmärkten werden fast alle Transaktionen in US-Dollar durchgeführt und alle Rohstoffe in Dollar notiert. Das bedeutet, dass die Rohstoffpreise in Europa, Japan und dem Rest der Welt zunehmen, wenn andere Währungen gegenüber dem Dollar an Wert verlieren. 

Aus diesem Grund sind Währungsschwankungen hochbedeutend für die weltweiten Rohstoffmärkte und ein Grund für die Verwendung von Futures und Optionen

Tipp: Eine dazu passende Strategie fokussiert sich auf sogenannte “Rohstoffwährungen” – also den Handel von Währungen solcher Länder, die stark von Rohstoffen abhängen.  

Wetter

Auch das Wetter kann die Rohstoffpreise erheblich beeinflussen, allerdings nur im Agrar- oder Energiesektor. Ernten von Baumwolle, Oliven oder Walnüssen können als Konsequenz von Dürren, Überschwemmungen oder Hagel empfindlich getroffen und sogar vernichtet werden. 

Energieinfrastruktur, wenn einmal zerstört wird, ist sehr teuer und langwierig zu ersetzen.  

Indirekt kann das Wetter aber auch die Preise von Öl und Gas beeinflussen – denn in einem kälteren Winter wird deutlich mehr geheizt, als in einem wärmeren. Dies kann auch zu geopolitischen Spannungen führen. 

Tipp: In den letzten Jahren ist es immer offenkundiger geworden, dass Investoren die langfristigen Folgen des Klimawandels bei ihren Rohstoff-Investmentstrategien berücksichtigen sollten. 

Technologie

Technologische Innovationen oder abrupte Veränderungen haben ebenfalls einen Einfluss auf Rohstoffpreise. Denn wenn sich durch sie Prozesse industrieller Art vereinfachen, wodurch zum Beispiel Rohstoffe ersetzt oder der Bedarf reduziert werden, können die nachgefragten Mengen stark abweichen. 

Alternativ kann ein verändertes Produktionsverfahren, wie zum Beispiel das Fracking in den USA, die globalen Rohstoffmärkte radikal verändern. Nicht zuletzt sind es aber auch Konsumgüter, wie zum Beispiel Smartphones, die aufgrund von Trends entstehen und eine wichtige Rolle für die Rohstoffmärkte spielen. 

Inflation

Rohstoffe gewinnen meist an Wert, wenn sich die Preise einer Volkswirtschaft erhöhen, beispielsweise während einer Inflation. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Erhöhung von Löhnen und allgemeinen Preisen, weswegen auch Rohstoffe teurer verkauft werden müssen.
  • Die Verwendung von Rohstoffen als Absicherung für Anleger.

Die Inflation kann aber auch die Kaufkraft von Konsumenten reduzieren und so die Nachfrage verringern, was Zentralbanken vornehmlich dazu ermutigt, die Zinssätze zu erhöhen. Langfristig kann ein Land so in die Rezession stürzen. 

Tipp: Anleger nutzen oft kurze Rücksetzer in Rohstoff-Superzyklen, um billiger einzukaufen, indem sie “Buy-the-Dip” nutzen.  

Geopolitik

Nicht zuletzt hat das Zusammenspiel verschiedener Staaten auch einen Einfluss auf die Rohstoffpreise. Kriege, Sanktionen und diplomatische Fauxpas übersetzen sich direkt in Probleme der Lieferketten, geändertes Verbrauchervertrauen und die allgemeine Anlegerstimmung

Auch politische Nachrichten sind von Bedeutung für Rohstoffhändler. 

Warum sind Rohstoffpreise volatil?

Die Volatilität von Rohstoffen ist für Anleger angsteinflößend und Chancen bietend zugleich. Für Händler ist dies oftmals der Grund, warum sie Rohstoffe so attraktiv finden. Auf der Risikoseite erklärt das den Grund für ein ordentliches Hedging und eine Portfoliodiversifizierung. 

Oftmals ist die Volatilität menschengemacht. Gerade in Krisenzeiten kann es schnell zu Panikkäufen kommen, die die Nachfrage auf die Spitze treiben und Nahrungsmittel- oder Energieknappheit verursachen können, obwohl diese eigentlich nicht vorhanden wären.

Unabhängig von der Form eines Ereignisses reagieren Anleger (sowie Analysten) meist sehr unterschiedlich auf Preisänderungen und haben verschiedene Auffassungen des fairen Wertes eines Rohstoffes. 

Hedging gegen Volatilität auf dem Rohstoffmarkt

Trotz der teilweise extremen Schwankungen an den Rohstoffmärkten gibt es etliche Möglichkeiten, die damit verbundenen Risiken zu managen. Eine grundsätzliche Empfehlung ist es, nie alles Geld in Rohstoffe zu investieren und Ihr Portfolio immer über Anlageklassen und geographisch zu diversifizieren.

Eine gute Methode dafür ist es, in Exchange Traded Funds (ETFs), also börsennotierte Indexfonds, zu investieren. Mit wenig Geld lässt sich so in teilweise über 1.000 Einzelaktien zur gleichen Zeit investieren, was dem normalen Anleger so niemals möglich wäre. 

Was ist ein Rohstoff-Superzyklus?

Experten sprechen von einem Rohstoff-Superzyklus, wenn die weltweiten Rohstoffpreise langfristig in einem Aufwärtstrend befindlich sind. 

Auf jeden Superzyklus kann aber auch eine Phase fallender oder langbleibend niedriger Preise folgen. Diese Zyklen werden von Angebot und Nachfrage sowie den anderen, oben genannten makroökonomischen Faktoren beeinflusst.

Fazit

Rohstoffpreise sind volatil – und das liegt unter anderem auch an den Einflüssen makroökonomischer Faktoren. Für den Versuch, Ihre Rendite auf dem Rohstoffmarkt zu maximieren, müssen Sie die Einflüsse kennen, interpretieren und analysieren können und das zu jeder Zeit. Erfahren Sie mehr über Rohstoffe und die sie beeinflussenden Faktoren an der eToro-Akademie.

Quiz

Wann tritt ein Rohstoff-Superzyklus ein?
Wenn die Rohstoffpreise über einen längeren Zeitraum einen Aufwärtstrend bilden
Wenn die Rohstoffpreise innerhalb eines Monats um 10 % steigen
Wenn der Wert eines Rohstoffsektors steigt, während ein anderer fällt
 

FAQ

Wie lange dauert ein Rohstoff-Superzyklus gewöhnlicherweise an?

Die Faustregel der meisten Rohstoffhändler ist, dass ein Rohstoffpreis mindestens fünf Jahre lang anhaltend einem Trend folgen muss, damit ein Superzyklus als bestätigt gilt. Allerdings können die Zyklen durchaus länger dauern, historisch haben die Märkte schon Phasen von über 20 Jahren beobachten können.

Wie kann man über Rohstoffe auf dem Laufenden bleiben?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich über Rohstoffe zu informieren. Oftmals finden Sie Daten zur Rohstoffproduktion, dem Status von Reserven, Investitionen oder Zinsänderungen in sogenannten Wirtschaftskalendern

Auch wenn Sie niemals ganz prognostizieren können, wie sich solche Nachrichten auf den Preis eines Rohstoffes auswirken werden, hilft es dennoch dabei, mögliche Volatilitäten oder Trendumschwünge zu erkennen und darauf zu reagieren. 

Funktioniert Rohstoffhandel nur langfristig?

Im Gegenteil, der Rohstoffmarkt kennt sogar viele kurz- bis mittelfristige Händler und sogar Daytrader. Spannend ist an den Rohstoffmärkten auch, dass es oft nicht um Aktien, sondern um Futures und Optionen geht. Aus diesem Grund wird er oft auch als komplexer wahrgenommen, als zum Beispiel das Investieren in ETFs. 

Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.

Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Nicht alle der genannten Finanzinstrumente und Dienstleistungen werden von eToro angeboten und jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.

eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieses Guides. Stellen Sie sicher, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken verstehen, bevor Sie Kapital einsetzen. Riskieren Sie niemals mehr, als Sie zu verlieren bereit sind.