CFDs gehören auf den Finanzmärkten nicht zu den leichtesten Finanzinstrumenten. Da sie aber für Anleger spannende Möglichkeiten mit sich bringen, ist es wichtig, dass Sie sich der Funktionsweise bewusst sind. Daher erklärt eToro Ihnen anhand von Beispielen, wie CFDs funktionieren und im Portfolio genutzt werden können.
Ein CFD ist eine Art von Handelsinstrument, das eine bequeme Möglichkeit bietet, sich auf verschiedenen Finanzmärkten zu engagieren. Der Hauptgrund für Anleger, CFDs zu verwenden, ist, dass man Produkte handeln kann, ohne sie physisch zu besitzen.
Definition von CFDs
CFD ist eine englische Abkürzung für Contracts for Difference oder Differenzkontrakte und bezeichnet ein spekulatives Finanzderivat, das auf einem sogenannten unterliegenden Asset aufgebaut ist.
Dabei ist ein CFD nichts anderes als ein Vertrag zwischen einem Käufer und einem Verkäufer, dass der Käufer dem Verkäufer zu einem bestimmten Zeitpunkt die Differenz zwischen dem Preis eines Assets zum Zeitpunkt des Vertrages und zum Fälligkeitsdatum zu zahlen hat.
Wenn Sie mit einem CFD handeln, sind Sie eine Partei der Transaktion und Ihre direkte Gegenpartei ist der CFD-Anbieter. CFDs können im Grunde genommen auf jegliche Arten von Assets verwendet werden.
Wie CFDs funktionieren
Anders als beim normalen Handel mit zum Beispiel Rohstoffen findet bei CFDs kein tatsächlicher Austausch des Wertgegenstandes statt. Das liegt daran, dass CFDs nur eine vertragliche Vereinbarung zum Ausgleichen der Änderung des Wertes sind. Dafür ist das Kaufen des Assets nicht notwendig.
Anleger dürfen dabei nicht vergessen, dass es der Händler ist, welcher den Zeitpunkt des Vertrages entscheidet und damit auch schlussendlich definiert, welcher Start- und Endpunkt gesetzt wird. Am Fälligkeitstag wird dann die Differenz im Kurs ermittelt.
Tipp: Angehende CFD-Händler sollten am besten erst einmal mit einem Demokonto CFDs durchspielen, bevor sie ihr Geld in echte CFDs investieren.
Um die genaue Funktionsweise von CFDs zu veranschaulichen, folgen hier zwei detaillierte Beispiele.
Beispiel 1: Long gehen mit einem Aktien-CFD
Nehmen wir einmal an, dass ein Händler von einer Wertsteigerung des Coca-Cola-Kurses in der Zukunft ausgeht. Doch anstatt einfach Aktien zu kaufen, möchte er Coca-Cola über CFDs akquirieren.
Über einen CFD-Anbieter kann der Händler nun den Geld-/Briefkurs des CFDs ermitteln und identifiziert diesen als 64,29/64,50. Im nächsten Schritt kann er jetzt z. B. 100 Aktien mittels eines At Market Order kaufen.
Entsprechend des genannten Angebotspreises (Briefkurses) erhält er 100 Aktien zum Preis von 64,50 € auf dem Papier. Da er die Aktien aber nicht wirklich kauft, kostet ihn das nicht den Preis von 64,50 € * 100 = 6.450 €. Bis jetzt hat er also weniger Geld ausgegeben und im Vergleich zu den Aktien viel Geld gespart.
Die investierte Geldsumme ist nur ein Bruchteil der Summe, die bei Aktien fällig wäre, da der Rest gehebelt wird. Von den 6.450 € muss er also einen Teil zahlen, den Rest kann er aber als Finanzierung aufnehmen.
Tipp: Händler können sich beispielsweise für einen 2x-Hebel entscheiden oder auch für einen 5x-Hebel. Generell gilt, dass professionelle Kunden größere Hebel erhalten können und dass ihr Risiko mit einem höheren Hebel steigt.
Bei einem Hebel von 5 müssen Anleger nur 20 % des Wertes ihres CFDs einzahlen, weil die restlichen 80 % gehebelt werden.
Kalkulation:
Der Wert des Basiswertes beträgt in diesem Beispiel 6.450 €.
Bei einem Hebel von 5 müssen Sie davon nur 6.450 € * 20 % (0,2) = 1.290 € einzahlen.
Mit einer Einzahlung von 1.290 € können Sie also Aktien im Wert von 6.450 € als CFD handeln.
Szenario 1: Der Aktienkurs von Coca-Cola steigt
Für das erste Szenario können wir einmal davon ausgehen, dass der Kurs der Coca-Cola-Aktie steigt, wie erwartet. Bei einem Kurs von 67,40/67,52 entscheidet sich der Investor, die Position zu beenden und verkauft 100 Aktien zum Preis von 67,40 €.
Das CFD wurde mit einem Kurs von 64,50 € eröffnet und bei einem Kurs von 67,40 € geschlossen. Auf die Aktie berechnet entspricht dies einem Gewinn von 2,90 € pro Aktie. Bei 100 Aktien ist dies ein Gewinn von 2,90 € * 100 = 290 €.
Allerdings müssen auch Kosten abgezogen werden. Für die Verwendung des Hebels fallen Finanzierungskosten an.
Diese werden auf Tagesbasis für das Bereitstellen der Möglichkeit, einen Hebel zu verwenden, berechnet. Wenn die Kosten pro Nacht zum Beispiel 1,80 € sind, dann kostet sie das Halten für 15 Nächte insgesamt 1,80 € * 15 = 27 €.
Wenn wir also diese Finanzierungskosten vom Gewinn des Trades abziehen (290 € – 27 €), kommen wir auf einen Gewinn aus dem Handel von 263 € vor Steuern.
Szenario 2: Der Aktienkurs von Coca-Cola fällt
Natürlich kann es auch sein, dass der Handel nicht wie geplant aufgeht. Bei einem fallenden Kurs könnte der Händler zum Beispiel beim Kurs 62,20/62,40 entscheiden, seine Verluste zu begrenzen. Also würde er 100 Aktien mit einem Kurs von 62,20 € pro Aktie verkaufen.
Bei einem Eröffnungspreis von 64,50 € und einem Verkaufspreis von 62,20 € ergibt dies einen Verlust von 2,30 € pro Aktie, also 2,30 € * 100 = 230 €. Die Finanzierungskosten kommen aber trotzdem oben drauf. Bei einem Halten über 10 Tage sind dies 1,80 € * 10 = 18 €.
Mit einem Verlust aus dem Handel von 230 € sowie den Finanzierungskosten von 18 € erzielt der Händler somit einen Gesamtverlust von 248 €.
Händler können mit CFDs deutlich mehr Geld verlieren, als sie initial investiert haben.
Beispiel 2: Short gehen mit einem Aktien-CFD
Auch mit Tesla ist eine Beispielrechnung möglich. Wenn Shortseller der Meinung sind, dass der Kurs fallen könnte, ist es eine Möglichkeit, mit CFDs short zu gehen. Bei einem Geld-/Briefkurs von 162,50/163,02 könnten Sie also 20 Aktien zu einem Kurs von 162,50 € verkaufen.
Nehmen wir auch an, dass Sie sich gegen die Verwendung eines Hebels entscheiden und das Geld in der Höhe von 162,50 € * 20 = 3.250 € selbst aufzubringen.
Alternativ, wenn Sie sich für einen 5x-Hebel entscheiden würden, wären nur 20 % der Summe fällig, also 3.250 € * 20 % (0,2) = 650 €.
Anleger dürfen dabei nicht vergessen, dass es der Händler ist, der den Zeitpunkt des Vertrages entscheidet und damit auch schlussendlich definiert, welcher Start- und Endpunkt gesetzt wird.
Szenario 1: Der Aktienkurs von Tesla fällt
Im ersten Szenario rechnen wir mit einer für Sie positiven Entwicklung, nämlich einem weiteren Kursrückgang der Tesla-Aktie. An einem Tag, als der Kurs bei 154,78/155,30 angelangt ist, entschließen Sie sich für die Gewinnmitnahme und kaufen 20 Aktien zum Preis von 155,30 € und schließen Ihren CFD-Handel.
Bei einem Eröffnungskurs von 162,50 € und einem Schlusskurs von 155,30 € haben Sie eine Differenz pro Aktie von 7,20 € * 20 = 144 €.
Natürlich muss auch von diesem Gewinn das Halten der Finanzierungsoption abgezogen werden, wenn Sie sie denn verwendet haben. Für 5 Tage mit durchschnittlichen Übernachtskosten von 0,60 € entspricht dies 3 € Kosten.
In Summe gewinnen Sie 141 € durch den Abzug der Finanzierungskosten von 3 € von Ihrem Handelsgewinn in Höhe von 144 €.
Szenario 2: Der Aktienkurs von Tesla steigt
Entwickelt sich der Kurs hingegen zu Ihrem Nachteil, dann steigt der Wert der Tesla-Aktie entgegen Ihren Erwartungen an. Um die Verluste zu begrenzen, könnten Sie sich zum Beispiel bei einem Marktpreis von 169,58/170,10 entschließen, die Aktien zu kaufen.
Mit einem Eröffnungskurs von 162,50 € und einem Schlusskurs von 170,10 € haben Sie in diesem Fall einen Verlust von 7,60 € pro Aktie * 20 = 152 € erwirtschaftet.
Inklusive der Finanzierungskosten über zum Beispiel 10 Tage kommen noch 6 € dazu. In Summe wäre dies ein Verlust von 158 €.
Anders als beim normalen Handel mit zum Beispiel Rohstoffen findet bei CFDs kein tatsächlicher Austausch des Wertgegenstandes statt.
Was kann man mit CFDs handeln?
Anleger können mit CFDs weit mehr als nur Aktien handeln. Außerdem sind CFDs auf sehr vielen Märkten weltweit möglich, was ihre Attraktivität für viele Anleger begründet. CFD sind zum Beispiel mit den folgenden unterliegenden Assets möglich:
- Währungen (auch Devisen oder Forex genannt, wie EUR/USD)
- Aktienindizes, wie der UK100
- Rohstoffe, wie z. B. Öl, Gold und Erdgas
- ETFs, dazu gehört zum Beispiel der SPDR Gold
- Kryptowährungen sind ebenfalls möglich
Vor- und Nachteile von CFDs
Die folgenden Vor- und Nachteile gehören zum Profil von CFDs. Anleger sollten sie sorgfältig studieren.
Verlustrisiko
Insbesondere durch die Verwendung von Hebeln können Anleger nicht nur das Geld verlieren, welches sie investiert haben, sondern darüber hinaus entsprechend dem Hebel deutlich mehr. Aus diesem Grund sind CFDs auch keine für Anfänger geeignete Finanzinstrumente. Kommen beim Handel noch Emotionen dazu, kann viel schiefgehen.
Anleger können mit CFDs weit mehr als nur Aktien handeln.
Short und Long gehen
CFDs können nicht nur long, sondern auch short verwendet werden. Damit erhöht sich die Verwendbarkeit von CFDs für Anleger enorm. So können zum Beispiel Short-Seller die Kraft von Hebeln deutlich besser nutzen als mit einfachen Short-Sales.
Versteckte Komplexität
CFDs wirken besonders für Anfänger recht einfach. Allerdings ist die Finanzmethodik hinter dem finalen Anlageprodukt recht komplex. Es kann daher irreführend sein, wenn Anleger fälschlicherweise von der Einfachheit von CFDs überzeugt sind und danach schwerwiegende Fehler begehen.
Hebelwirkung
Einer der großen Vorteile von CFDs ist die Verwendung von Hebeln. Mit einem geringeren Einsatz kann so ein deutlich größerer Effekt erzielt werden. Wenn Anleger sie vorsichtig verwenden, können sie so ihre Geschäftsgröße erhöhen und langfristig profitabler traden.
Tipp: Auf eToro können Anleger eine breite Bandbreite von Hebel-Möglichkeiten je nach Flexibilität, Finanzkraft und Risikoaffinität verwenden.
Absicherung
CFDs können auch zum Absichern von Portfolios verwendet werden. Wenn eine Ihrer Positionen beispielsweise die Aktien eines Unternehmens sind, bei denen Sie sich bezüglich der zukünftigen Entwicklung unsicher sind, kann ein CFD den Negativfall absichern und so ein neutrales Ergebnis erzielen. Beachten Sie dabei allerdings die Finanzierungskosten.
Fazit
Anleger haben mit CFDs die Möglichkeit, mit nur einem einzigen Instrument auf vielen Märkten dieser Welt und in breiten Produkten zu investieren, egal ob Aktien, Aktienindizes, Währungen oder Rohstoffe.
Als erster Teil eines 5-teiligen Kurses zum Ausbilden im Trading sollten Sie die Möglichkeit haben, mehr als nur die Grundkenntnisse vermittelt zu bekommen. Der nächste Artikel beschäftigt sich mit Orders als Hilfsmittel für Ihr Trading
Anlegern ist es empfohlen, vor dem Investieren von echtem Geld erst einmal risikolos das Trading auszuprobieren – am besten mit dem eToro-Demokonto. Hier können Sie alle CFD-Trades ausprobieren, ohne das Risiko, Geld zu verlieren.
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FAQ
- Was unterscheidet ein CFD von einem Future?
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Während ein Future ein festes Enddatum hat, können Sie dies bei einem CFD frei wählen. Ein Future ist also zeitlich festgelegt und lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern, während Sie bei einem CFD täglich die Möglichkeit haben, den CFD zu schließen. Allerdings werden die Finanzierungskosten bei CFDs auf Tagesbasis berechnet.
- Erhalte ich die Dividende einer Aktie, wenn ich einen CFD auf diese Aktie kaufe?
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Auch wenn Sie einen CFD einer Aktie halten, haben Sie ein Anrecht auf die Dividende. Ihr Broker wird Ihnen den Wert der Dividende in diesem Fall auf Ihr Handelskonto gutschreiben, sobald die Dividende ausgezahlt wurde. Allerdings muss dafür der CFD auch über den Ex-Dividenden-Tag hinausgehalten werden. Ansonsten werden Sie die Dividende nicht erhalten.
- Was passiert mit der Dividende einer Aktie, die ich mit einem CFD short halte?
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Wenn Sie eine Aktie per CFD short verkaufen, wird Ihr Broker Ihnen den Wert der Dividende vom Handelskonto abbuchen. Allerdings müssen Sie dafür die Short-Position Ihres CFD über den Ex-Dividenden-Tag hinaushalten. Ansonsten werden Sie keine Abzüge befürchten müssen.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Nicht alle der genannten Finanzinstrumente und Dienstleistungen werden von eToro angeboten und jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.
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