Wer mit Rohstoffen langfristig erfolgreich handeln möchte, muss den Sektor gut kennen, seine eigenen Anlageziele im Blick haben und sich mit der individuellen Risikotoleranz auseinandersetzen. Lernen Sie mehr über Rohstoffstrategien und ihre Umsetzung.
Je mehr sich der Preis eines Wertpapiers verändert, desto höher ist die Möglichkeit, daran zu verdienen. Aus diesem Grund ist der Rohstoffmarkt insbesondere für Trader interessant, da er eine hohe Preisvolatilität aufweist. Aber seien Sie vorsichtig – Volatilität bedeutet auch Risiko.
Ob kurz-, mittel- oder langfristiger Horizont – Anleger haben über die letzten Jahrzehnte eine breite Palette an Investment-Strategien entwickelt, die spezifisch für den Rohstoffmarkt geeignet sind. Welche davon am Ende für Sie die richtige ist, hängt natürlich von Ihrem Profil und Ihren Anlagezielen ab.
Strategien für den Rohstoffhandel
Die Rohstoffmärkte gelten als recht sensibel in Bezug auf makroökonomische Faktoren, welche schnell zu drastischen Preisschwankungen resultieren können. Gerade aus diesem Grund sind sie für viele Händler besonders attraktiv, die sich diese Volatilität zunutze machen.
Die Strategien variieren entsprechend ihrem Anlagehorizont. So gibt es kurzfristige Strategien für maximale Renditen, mittelfristige Strategien für das Nutzen von Preisspitzen und langfristige, zum Beispiel zum Verfolgen eines Superzyklus.
Trendfolgestrategie
Für viele Trader ist die Trendfolgestrategie eine der beliebtesten – denn Rohstoffe tendieren dazu, recht lange einem Trend zu folgen. Besonders während sogenannter Rohstoff-Superzyklen.
Pairs-Trading-Strategie
Pairs Trading (auch Spread Trading genannt) bedeutet das gleichzeitige Eröffnen einer Short– und einer Long-Position auf die gleichen oder auf ähnliche Vermögenswerte. Auf diese Weise kann das Marktrisiko meist zufriedenstellend kontrolliert werden.
Dies funktioniert auch deswegen häufig, weil sich die Preise über verschiedene Rohstoffe oftmals homogen in eine Richtung bewegen. Sie können beispielsweise eine Long-Position auf Weizen und eine Short-Position auf Sojabohnen eröffnen.
Tipp: Trends folgen bei Rohstoffen üblicherweise mehreren Jahren. Eine Möglichkeit, sich dies zunutze zu machen, ist über Futures auf Rohstoffen.
Im Falle eines Misserfolgs der Long-Position wird der Verlust durch die Gewinne der Short-Position neutralisiert. Im gegensätzlichen Plan, dass z. B. Weizen um 5 % und Soja um 3 % steigen, überwiegen die Gewinne auf Weizen die Verluste auf Soja.
Mean-Reversion-Strategie
Einen ganz anderen Ansatz verfolgen Mean-Reversion-Strategien. Sie beruhen auf der Annahme, dass der Preis eines Rohstoffes nach Schwankungen wieder zu einem gesunden Mittelwert zurückkehrt.
Auf dieser Basis werden häufig Leerverkäufe getätigt – besonders dann, wenn der Markt zuerst ansteigt, sodass Investoren danach die Buy-the-Dip-Strategie nutzen können.
So entwickeln Sie eine Rohstoffstrategie
Bevor Sie anfangen, mit Rohstoffen zu handeln, sollten Sie Ihre persönlichen Anlageziele identifizieren. Dazu gehört
- das eigene Risikoprofil zu kennen, und
- den eigenen Anlagehorizont zu definieren.
Typischerweise entscheiden Anleger sich zu Beginn ihrer Investment-Tätigkeiten, ob sie lieber ein aktiver (Day-)Trader, oder ein eher passiver Buy-and-Hold-Anleger sein möchten.
Risikomanagement für Rohstoffhändler
Wie für jede Anlageklasse gelten auch für Investments in Rohstoffe die Grundsätze des Risikomanagements. Dennoch sind die Risiken beim Rohstoffhandel im Allgemeinen höher. Um mit den teils erheblichen Preisschwankungen klarkommen zu können, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.
- Risikostreuung – Bemühen Sie sich stets um eine ausreichende Diversifizierung über Anlageklassen und Geographien hinweg. Dies sorgt langfristig für weniger Risiken und weniger Verluste.
- Traden Sie mit kleinen Beträgen – Anders ausgedrückt, sollten Sie nie mehr Geld in eine Position investieren, als Sie vollständig zu verlieren bereit sind.
- Erweitern Sie Ihr Wissen – Rohstoffe sind nicht einfach nur das Investieren in Aktien oder ETFs. Langfristig sollten Sie sich eben auch mit Futures, Optionen und CFDs beschäftigen. Diese Instrumente können Ihre Renditen maximieren.
Die Rohstoffmärkte gelten als recht sensibel in Bezug auf makroökonomische Faktoren, welche schnell zu drastischen Preisschwankungen resultieren können.
Hedging von Rohstoffen
Risikomanagement alleine ist nicht ausreichend – denn Risiken werden immer bestehen. Dadurch sollten Sie sich auch um das Hedging, also das Minimieren von Verlusten, kümmern.
Sie könnten zum Beispiel eine Long-Position in Kupfer über den Kauf von Put-Optionen hedgen. Im Fall eines Kursrückganges von Kupfer würden Sie so dennoch einen Gewinn aus dem Absicherungsgeschäft erzielen.
Darüber hinaus können Sie Rohstoffe auch verwenden, um z. B. Aktienpositionen zu besichern. Das liegt daran, dass Aktienpreise und Ölpreise historisch gesehen korrelieren.
Tipp: Eine andere Möglichkeit der Absicherung ist die Investition in Gold, das historisch sowohl bei Inflation als auch bei geopolitischen Risiken wertstabil war.
Hohe Ölpreise sind eben schlecht für das Geschäft. Halten Sie also Ölpositionen, dann werden Sie hier möglicherweise Gewinne erzielen können, wenn die Aktienkurse nachlassen.
Fazit
Anleger am Rohstoffmarkt können sich zwischen verschiedenen Strategien entscheiden. Je nach Ihrem Profil, den eigenen Handelszielen und anderen Faktoren können Sie so individuell auf Risiken reagieren und langfristige Gewinne erwirtschaften.
Vergessen Sie dabei nie, langfristige und kurzfristige Faktoren gleichermaßen zu berücksichtigen.
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FAQ
- Wie testet man am besten Rohstoffstrategien?
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Der einfachste Weg, Strategien risikofrei und unverbindlich zu testen, ist mit einem Demokonto. Dank Marktpreisen in Echtzeit und den gleichen Features können Sie realistisch das Investieren mit verschiedenen Strategien ausprobieren, ohne Verluste riskieren zu müssen. Es ist auch möglich, ein Demokonto parallel zu einem echten Konto zu führen, um zu handeln und neue Strategien parallel auszuprobieren.
- Wie lange dauert es, bis man mit einer Handelsstrategie erfolgreich wird?
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Strategien unterscheiden sich unter anderem darin, wie kurz- oder langfristig sie ausgerichtet sind. Dementsprechend sollten Sie diese Ihrem persönlichen Anlagehorizont gegenüber anpassen – damit Sie selbst entscheiden können, wie schnell oder langsam Sie Geld verdienen. Dies ist am Ende jedoch auch eine Frage Ihrer Fähigkeiten, Ihrer Emotionen und der aktuellen Marktsituation.
- Was bedeutet ein Paradigmenwechsel am Finanzmarkt?
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Als Paradigmenwechsel bezeichnen Experten eine Situation, in der sich die Lage der Wirtschaft und der Finanzmärkte drastisch ändert. Das kann dazu führen, dass sich Trends umkehren und Strategien, die vormals funktionierten, nicht mehr funktionieren. Allerdings bietet dies auch das Potenzial, in neue Positionen einzusteigen.
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