Die technische Analyse ist eine Methode zum Identifizieren des richtigen Zeitpunktes zum Einstieg in eine Position sowie zur Auswahl einer Investmentmöglichkeit. Sie kann dabei auf verschiedene Märkte und Anlageklassen angewendet werden. Erfahren Sie hier mehr über die technische Analyse.
Die technische Analyse ist nicht auf einzelne Märkte begrenzt. Im Gegenteil, sie wird aktiv von Tradern und Investoren in Aktien, Indizes, Devisen oder Rohstoffen verwendet – alleine oder in Begleitung mit der Fundamentalanalyse.
Mithilfe der technischen Analyse sind Sie in der Lage, die Handels- und Investmentbedingungen einzelner Märkte zu erkunden und Anlageklassen zu vergleichen. So finden Sie einfacher ein passendes Wertpapier und können individuell auf Ihre Strategie zugeschnitten Due Diligence durchführen.
Wie man Merkmale von Anlageklassen identifiziert
Über allgemein verfügbare Kennzahlen können Anleger nicht nur den Preis eines Wertpapiers, sondern auch weitere Informationen ablesen. Diese unterscheiden sich nicht nur je nach Marktsituation, sondern auch über die verschiedenen Anlageklassen hinweg.
Besonders stark kann sich die Preisvolatilität unterscheiden. Achten Sie darauf, dass Sie einen Markt finden, dessen Kursschwankungen Ihrer persönlichen Risikotoleranz entspricht.
Ein weiteres Merkmal unterschiedlicher Anlageklassen ist das Handelsvolumen. Es kann sehr hoch sein (wie bei Devisen) oder sehr gering (wie bei Gold). Ein höheres Handelsvolumen kann Anlass zu mehr Handelsmöglichkeiten geben und macht Trends leichter sichtbar.
Tipp: Achten Sie beim Identifizieren von Handelssignalen auch auf das Handelsvolumen. Je höher das Volumen, desto glaubhafter das Signal.
Tageszeiten beim Handeln
Grundsätzlich gilt, dass die Eröffnungsphase und die Schlussphase eines Handelstages durchschnittlich die geschäftigsten sind. Das liegt daran, dass Anleger zu Beginn ihre Positionen öffnen oder schließen möchten und am Ende ebenso.
Das Handelsvolumen nimmt gegen Ende des Tages sogar noch zu, weil Investoren dazu neigen, ihre Positionen anzupassen, bevor sich der Markt schließt.
Anhand von Tesla Inc. können Sie in der nachstehenden Grafik beobachten, wie sich die Handelsvolumen zu unterschiedlichen Zeiten ändern und mit größeren Kursbewegungen korrelieren.
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
Einfluss der Tageszeit auf verschiedenen Strategien
Sogenannte systematische Handelsstrategien machen sich die höheren Volumen zu Beginn und Ende des Börsentages zunutze, weil sie darauf ausgelegt sind, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Für Daytrader ist der Anfang und das Ende gleichzeitig der Punkt, an dem Positionen geöffnet und wieder geschlossen werden, da es meist nicht zu einem Trading über Nacht kommt.
Anleger mit einer Buy-and-Hold-Strategie hingegen werden nicht von den Volumina, sondern von ruhigen und stabilen Phasen angezogen. Ihnen ist die Tageszeit meistens egal.
Tipp: Auch wenn es tagsüber auf den Märkten ruhig zu sein scheint, können Nachrichten stets auch kurzfristig zu größeren Marktverwerfungen führen.
Die technische Analyse über verschiedene Märkte
Anleger sollten beachten, dass ein Markt mit einer höheren Volatilität ganz anders gehandelt werden muss, als ein deutlich stabilerer Markt. Dafür betrachtet man Metriken, welche die Volatilität einfach und übersichtlich aufzeigen.
Ein Blick in einen Chart vom Rohölmarkt reicht zum Beispiel, um zu verdeutlichen, wie viel höher die Volatilität im Vergleich zur Unilever-Aktie ist.
12-Monats-Kurs-Chart für OIL (2022–2023)
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
12-Monats-Kurs-Chart für Unilever (2022–2023)
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
Auch wenn es generell eine gute Idee ist, verschiedene Märkte, Anlageklassen und Wertpapiere zu vergleichen, kann es ebenfalls eine gute Idee sein, eins davon individuell im Zeitverlauf zu betrachten.
Der Aktienmarkt wird stark von der jeweiligen Saison beeinflusst, mit einer geringeren Volatilität im Sommer, wenn Politik und Wirtschaftsbosse Urlaub machen. Hier wirken auch die Konjunkturzyklen mit rein, die den Aktienmarkt auf lange Zeit über mehrere Jahre hinweg prägen und dessen allgemeinen Verlauf steuern.
Tipp: Ob es sich bei einer Bewegung am Markt um einen Trend handelt oder um eine kurze Auf- oder Abwärtsbewegung, ist manchmal schwer zu erkennen. Dabei helfen technische Indikatoren, mit denen es einfacher ist, eine entsprechende Strategie umzusetzen.
Vergessen Sie niemals, dass sich die Bedingungen eines Finanzmarktes in kürzester Zeit und drastisch ändern können und diese Änderungen auch auf andere Märkte überschlagen können – zum Beispiel vom Devisenmarkt an den Rohstoffmarkt, selbst über Zeitzonen und Börsenzeiten hinweg.
Der Euro-Dollar Wechselkurs verzeichnete historisch immer dann höhere Handelsvolumen, wenn die Börse in Europa und den USA zur gleichen Zeit geöffnet waren. Betrachten Sie dazu den folgenden EUR/USD-Chart, wo Sie sehen können, wie die Bollinger Bands sich um 13:00 Londoner Zeit verbreiten.
Die vergangene Wertentwicklung ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse
Die technische Analyse auf Märkten anwenden
Die technische Analyse ist grundsätzlich eine historische Methode, da sie auf vergangenen Daten beruht. Sie kann Echtzeit-Ereignisse nicht berücksichtigen.
Daher ist es hilfreich, zusätzlich die Fundamentalanalyse zu verwenden, die zum Beispiel auch geopolitische Ereignissen betrachtet oder Unternehmensnachrichten und makroökonomischen Zyklen einbezieht, welche die Märkte ebenfalls beeinflussen.
Einige Anlageklassen, wie Devisenmärkte und Aktienmärkte, sowie Geographien wie Europa und die USA, sind in ihrer Wertentwicklung eng miteinander korreliert.
Fazit
Die technische Analyse gehört zu den beliebtesten Methoden am Finanzmarkt. Anleger können sie nutzen, um damit passende Märkte und Wertpapiere zu identifizieren, die zu ihrer individuellen Strategie passen.
Je nach der aktuellen Marktsituation kann ein Trend sich aufwärts, abwärts oder seitwärts bewegen. Mit der technischen Analyse können Sie sich den Trend aussuchen, der Ihrem Risikoprofil und Ihren Anlagezielen entspricht.
Lernen Sie mehr über die technische Analyse und verschiedene Anlageklassen auf der eToro-Akademie.
Quiz
FAQ
- Wie misst man die Stimmung auf den Märkten?
-
Es gibt verschiedene Instrumente, die beim Einschätzen der Marktstimmung helfen können. Dazu gehört der VIX Volatiltitätsindex, auf Englisch auch ”Fear and Greed”-Index genannt. Dieser misst die Risikobereitschaft der Anleger beim Investieren und kann nebenbei auch zur Absicherung gehandelt werden.
- Wie und wo informiert man sich über die aktuelle Marktlage?
-
Mithilfe eines Wirtschaftskalenders können Anleger die anstehenden Nachrichten antizipieren und auf dieser Basis ihr Handelsgeschehen planen und anpassen. Die Informationen betreffen Firmen, Zentralbanken und Regierungen und helfen dabei, die aktuelle Marktlage einzuschätzen und auf dem Laufenden zu bleiben.
- Auf welche Nachrichten sollte man beim Investieren achten?
-
Es gibt keine allgemeingültige Liste der Nachrichten, auf die Sie achten müssen – denn diese hängt auch vom Markt und der Anlageklasse ab, an der Sie Interesse haben. Setzen Sie sich Ziele, suchen Sie sich eine Nische und danach fällt es Ihnen deutlich einfacher, die wichtigsten Nachrichtenquellen zu identifizieren.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Jegliche Verweise auf vergangene oder zukünftige Wertentwicklungen eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageproduktes sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.
eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieser Veröffentlichung.
Investitionen in Kryptoassets sind hochvolatil und im Vereinigten Königreich und in einigen EU-Ländern unreguliert. Kein Verbraucherschutz. Es können Gewinnsteuern anfallen.