Zu Beginn der Covid-19-Pandemie, genauer gesagt zwischen Februar und April 2020, stürzte der Ölpreis auf weniger als 20 $ pro Barrel ab. War das schwarze Gold zwei Monate zuvor noch über 60 $ gehandelt worden, bekam es nun die Auswirkungen der weltweit verhängten Verbote zu spüren. Der Flugverkehr wurde deutlich reduziert, Autos wurden weniger genutzt, die Wirtschaft geriet ins Stocken und Öl war nicht gefragt.
Es herrschte Ungewissheit über die Art der Pandemie. Wie lange würde sie dauern? Was würden die Auswirkungen auf die Gesellschaft sein? Dennoch war abzusehen, dass die Gesellschaft in Zukunft wieder zur Normalität – oder wenigstens irgendeiner Normalität, zurückkehren würde , und Öl würde wieder gefragt sein.
Die große Frage war: wann würde dies geschehen.
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Ölwirtschaft kommt im zweiten Quartal wieder auf die Beine
Am 30. Juli veröffentlichte Chevron den Gewinn für das zweite Quartal 2021, womit die Gesamteinnahmen bei 37,6 Milliarden US-Dollar und der Nettogewinn bei 3,1 Milliarden US-Dollar liegen. Die Gesamteinnahmen legten im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 24 Milliarden US-Dollar zu. Die Nettoerträge von 3 Milliarden Dollar aus dem zweiten Quartal 2021 stellen verglichen mit dem vorherigen Jahr ein Plus von 11 Milliarden Dollar dar – im Vorjahr machten die Ölgiganten im zweiten Quartal Verluste von 8,3 Milliarden Dollar.
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Exxon-Mobil veröffentlichte am 30. Juli ebenfalls den Gewinn für das zweite Quartal und überflügelte die Erwartungen der Analysten. Der Ertrag pro Aktie lag bei 1,10 US-Dollar – 11 Cent höher als erwartet. Die Einnahmen übertrafen die Prognosen um fast 800 Milliarden US-Dollar: Das Unternehmen erzielte 67,74 Milliarden US-Dollar, während man von 66,81 Milliarden US-Dollar ausgegangen war.
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Royal Dutch Shell veröffentlichte am 29. Juli ebenfalls dieEinnahmen aus dem zweiten Quartal. Dabei übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten um 400 Millionen Dollar, der angepasste Gewinn lag bei 5,5 Milliarden Dollar. Der Betrag war auch im Vergleich zum angepassten Gewinn aus dem ersten Quartal von 3,2 Milliarden Dollar ein Anstieg.
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Sowohl Royal Dutch Shell als auch Chevron kündigten ein Aktienrückkaufprogramm an. Beide Unternehmen werden 2021 je mindestens 2 Milliarden US-Dollar in ihr Rückkaufprogramm investieren. Das Rückkaufprogramm ist Teil eines in der Energiewirtschaft weit verbreiteten Trends. Dabei wollen Unternehmen die Investoren beruhigen, indem sie zeigen, dass es ihnen trotz der Pandemie finanziell gut geht. TotalEnergiesaus Frankreich und der norwegische Konzern Equinor haben ebenfalls Aktienrückkaufprogramme angekündigt.
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Ölpreise in der ersten Jahreshälfte 2021
Der Ölpreis stand zu Jahresende 2020 knapp über 48 $. Zwischen Anfang Januar 2021 und Anfang März stieg der Ölpreis von 48 $ auf knapp über 66 $. Der nächste Preisanstieg kam Ende Mai, als der Preis von 66 $ auf knapp unter 75 $ Anfang Juli 2021 kletterte und damit das vorangehende Hoch von knapp über 74 $ im September 2018 durchbrach. Das letzte Mal, dass der Ölpreis über 75 $ lag, war im Jahr 2014. Damals stürzte der Preis von Juni 2014 bis Anfang 2015 von 105 $ auf 45 $.
Nach Ansicht einiger Analysten gibt es drei wesentliche Faktoren für den Aufschwung des Ölpreises in der ersten Jahreshälfte 2021. Der erste sind die erfolgreichen Impfkampagnen, welche die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften ermöglicht haben. Zweitens, staatliche Stimuluspakete, welche die Verbraucherausgaben und -aktivitäten anregen sollen. Drittens wollen die Leute nicht mehr eingesperrt sein und möchten wieder raus.
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Frostiges Wetter beeinträchtigt die US-Ölproduktion
Es gab weitere Ereignisse im ersten Halbjahr 2021, die den Ölpreis beeinflussten. Eines davon war ein enormer Kälteeinbruch, der Mitte bis Ende Februar Gebiete im Süden der USA, speziell in Texas, traf. Dieser Polarwirbel führte zum Einfrieren von Anlagen in Ölraffinerien und zu weitreichenden Stromausfällen im ganzen Bundesstaat. Es waren die kältesten Temperaturen, die seit 30 Jahren in Texas gemessen wurden.
In diesem Zeitraum verlor Texas geschätzte vier Millionen bpd (Barrels per Day), die es normalerweise produziert. Zum Ende des Zeitraums schätzten Analysten die Verluste auf 18 bis 40 Millionen Barrel. Der Ölpreis überschritt am Ende dieses Ereignisses kurzzeitig die Marke von 66 $.
Angriff auf die Colonial Pipeline
Als ob Covid und schlechtes Wetter nicht schon genug wären, wurde die Colonial Pipeline im Mai 2021 auch noch Opfer einer großen Cyberattacke. Die Hauptschlagader für den Transport von raffinierten Ölprodukten an die Ostküste der USA wurde von einer Cyberattacke getroffen, die den Betrieb für sechs Tage lahmlegte. Die 8.850 Kilometer lange Pipeline bringt täglich rund 100 Millionen Gallonen Kraftstoff (ca. 2.380.000 Barrel) von der Golfküste an die Ostküste. Das Unternehmen willigte ein, mehr als 4 Millionen Dollar an die Hacker zu zahlen, die in die Computersysteme des Unternehmens eingedrungen waren.
Ausblick auf die zweite Jahreshälfte 2021
Zwischen dem Iran und den großen Weltmächten laufen Verhandlungen über einen Wiedereintritt in das JCPOA. Sollte eine Einigung erzielt und die Sanktionen aufgehoben werden, wird der Iran die Produktion hochfahren und hofft, innerhalb eines Monats 4 Millionen bpd zu erreichen. In der ersten Jahreshälfte 2021 verkaufte der Iran trotz der Sanktionen 900.000 bpd an China. Obwohl einige erwarten, dass der Iran im August oder September vollständig auf den Markt zurückkehren wird, wird nicht erwartet, dass dies die Ölpreise beeinflussen wird, da Prognosen dieses Szenario bereits eingepreist haben.
Mitte Juli zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts wurde zwischen den OPEC+-Ländern eine Vereinbarung über die zukünftige Ölförderung getroffen. Laut der Vereinbarung werden bis September 2022 5,8 Mio. bpd an Ölkürzungen auslaufen. Ab August 2021 wird die OPEC+ beginnen, die Fördermenge monatlich um 400.000 bpd pro Tag zu erhöhen. Als Folge des Abkommens sind die Ölpreise gesunken.
Und während die meisten Volkswirtschaften wieder geöffnet haben, tauchen immer wieder neue Varianten des Coronavirus auf. Ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und mögliche erneute Lockdowns bleiben abzuwarten.
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