US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nehmen erneut zu
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhte sich in der vergangenen Woche überraschend stark um 12.000 auf 218.000, wie die neuesten Wirtschaftsdaten des US-Arbeitsministeriums am Donnerstag zeigten. Die Prognosen lagen bei 210.000, und dies markiert bereits den zweiten aufeinanderfolgenden wöchentlichen Anstieg. Diese Entwicklung im letzten Monat des Jahres deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt abschwächt.
Die oberste Priorität der Fed liegt darin, die Preisstabilität zu gewährleisten, indem sie die Inflation rasch auf das langfristige Ziel von zwei Prozent zurückführt. Der US-Arbeitsmarkt bleibt von dieser Entwicklung nicht unberührt, da die steigenden Zinsen nicht nur zu einer Verringerung der Ausgaben führen, sondern auch die Nachfrage nach Arbeitskräften beeinträchtigt. Die Reaktion der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes auf die Zinspolitik ist nicht immer genau vorhersehbar – die aktuelle Situation ist ein anschauliches Beispiel dafür. Im November wurden in den USA 199.000 neue Arbeitsplätze (Non-Farm Payrolls) geschaffen. Der Arbeitsmarkt bleibt insgesamt robust, aber die Inflationsaussichten verbessern sich und das Wachstum dürfte sich verlangsamen, was die Wahrscheinlichkeit einer raschen Zinswende erhöht.
Zalando im Strudel von Unsicherheiten und Herausforderungen
Die Zalando-Aktie führt über einen Investitionszeitraum von 12 Monaten mit einem Verlust von über 35% das Schlusslicht im DAX an. Innerhalb von drei Jahren büßte das Unternehmen sogar mehr als drei Viertel seines Marktwerts ein. Die im November veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal 2023 brachten dem Online-Modehändler keine Erleichterung. Ganz im Gegenteil: Die Umsatzprognosen wurden nach unten korrigiert, und es wurde vor einer anhaltenden Schwäche gewarnt. Der Konflikt in der Ukraine, die zunehmende Inflation und die rapide steigenden Zinsen tragen zur Verunsicherung der Verbraucher bei und dämpfen deren Konsumverhalten. Zusätzlich hat der Wettbewerb durch große Modemarken wie LVMH, Nike und Inditex erheblich zugenommen.
Seit ihrem Höchststand im Februar bei 45,71 Euro hat die Aktie unaufhaltsam an Wert verloren. Im Oktober stürzte sie auf 19,80 Euro ab, und damit näherte sie sich den Tiefstständen aus dem Jahr 2022 von 19,14 Euro. Jedoch blieb ein Test aus, da sich der Kurs seit September in einer Seitwärtsphase zwischen 20 und 23 Euro stabilisiert hat. Ein Ausbruch nach oben könnte die Zwischenhochs der vorangegangenen Abwärtsbewegung bei 29,58 Euro und 32,12 Euro in greifbare Nähe rücken, während bei 27,71 Euro die 50-Wochen-Linie wartet. Die Rückkehr über den gleitenden Durchschnitt könnte dringend benötigtes Vertrauen in den Markt bringen. Doch Vorsicht ist geboten, denn ein Durchbruch unter die Unterstützung bei 19,14 Euro könnte die Aktie in einen freien Fall versetzen.
Zalando-Aktie im Wochenchart. Quelle: TradingView via eToro
Siemens Energy: Dramatischer Absturz und Aufholbedarf
Siemens Energy verzeichnet im Jahr 2023 einen drastischen Absturz und zählt zu den größten Verlierern im DAX. Die Windsparte Siemens Gamesa erleidet einen Milliardenverlust, der von anderen Geschäftsbereichen nicht kompensiert werden kann. Staatliche Garantien werden als unverzichtbar erachtet, und der Staat sowie andere Akteure stehen mit einer Bürgschaft von 15 Milliarden Euro ein. Am 26. Oktober erlebte die Siemens Energy-Aktie einen beispiellosen Einbruch von fast 40%, erreichte ein Rekordtief und befand sich zeitweise im freien Fall. Gegründet im Jahr 2020 durch die Abspaltung von Siemens, strebt Siemens Energy an, durch innovative Technologien die Energiewende zu führen und die Effizienz in der Energiebranche zu steigern.
Die Aktie legte innerhalb weniger Wochen einen beeindruckenden Anstieg von 90% hin, was einer nahezu Verdopplung ihres Werts entspricht. In Kürze könnte ein Test einer Widerstandszone anstehen: Der Bereich zwischen 12,49 Euro und 13,43 Euro, einschließlich der 20-Wochen-Linie. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben würde zusätzliches Aufwärtspotenzial bis hin zu 16 Euro freisetzen. Langfristig besteht nach dem turbulenten Jahr erheblicher Aufholbedarf. Im Vergleich zum Jahreshoch im Mai bei 24,76 Euro stürzte die Aktie im Oktober auf 6,40 Euro ab, was einen Wertverlust von über 70% bedeutet. Der Relative-Stärke-Index (RSI) fiel deutlich unter 30 Punkte, was auf einen stark überverkauften Markt hinwies.
Siemens Energy-Aktie im Wochenchart. Quelle: TradingView via eToro