Zwischen Zollpolitik und Konjunkturdaten – Anleger brauchen starke Nerven

Der Kalender ist vollgepackt mit wichtigen Ereignissen. Die vergangenen Wochen haben deutlich gezeigt, wie sensibel die Märkte auf neue Schlagzeilen reagieren können, was zu starken kurzfristigen Bewegungen führt. In unsicheren Zeiten liefern Makrodaten und die Berichtssaison echte Einblicke, jenseits von bloßer Spekulation.

Der bevorzugte Inflationsindikator der Fed

 Der Core PCE Price Index liegt weiterhin deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der US-Notenbank und notiert aktuell bei 2,8 Prozent. Entscheidend wird sein, ob die am Mittwoch anstehenden März Zahlen einen spürbaren Rückgang zeigen. Der ISM Manufacturing PMI, der am Donnerstag veröffentlicht wird, dürfte von 49,0 auf 47,9 fallen. Dies würde eine Abschwächung der industriellen Aktivität signalisieren und könnte Zinssenkungserwartungen stützen. Vorausgesetzt, auch die Inflation geht weiter zurück und die Arbeitsmarktdaten am Freitag fallen schwach aus.

Deutschland bleibt Europas Sorgenkind

Die am Mittwoch erwarteten Inflations- und BIP-Daten aus Europa werden Deutschland besonders in den Fokus der Märkte rücken. Die größte Volkswirtschaft der Region befindet sich seit zwei Jahren in einer Rezession. Die Bundesregierung erwartet für 2025 bestenfalls eine Stagnation. Und dennoch erreicht der DAX immer wieder neue Rekordstände. Der Grund: DAX-Konzerne erwirtschaften 82 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Die Börse spiegelt daher eher das globale Wachstum als die deutsche Binnenkonjunktur wider.

Japan dürfte Zinsen unverändert lassen

Anders als die meisten anderen Zentralbanken befindet sich die Bank of Japan derzeit in einem Zinserhöhungszyklus. Am Donnerstag wird jedoch erwartet, dass sie ihre Zinssätze unverändert lässt. Händler werden genau beobachten, ob sich weitere Zinsschritte verzögern oder ob es Anzeichen für akuten Handlungsbedarf gibt. Ein hawkisher Ton der Notenbank würde den Yen weiter stützen. Das Währungspaar USD/JPY ist in den vergangenen drei Monaten um 8 Prozent gefallen und hat in der letzten Woche die langfristige Unterstützung bei etwa 140 getestet (siehe Chart).

Fazit

Angesichts der Datenflut aus den USA und Europa könnten sich zahlreiche kurzfristige Trading-Möglichkeiten im EUR/USD ergeben. Das Währungspaar bewegt sich in den letzten Handelstagen in einer engen Spanne zwischen 1,13 und 1,14. Zinssensitive Sektoren wie Technologie, Finanzwerte und Immobilien könnten besonders stark auf Veränderungen in den Zinserwartungen reagieren. Beim USD/JPY könnte sich schon bald zeigen, ob eine langfristige Trendwende bevorsteht.

USD/JPY

Das Währungspaar fällt in dieser Woche erneut unter die 143er-Marke und nähert sich einer wichtigen Unterstützungszone.

USDJPY im Wochenchart. Quelle: eToro

 

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