In dieser Woche richteten sich alle Blicke auf Jerome Powells Rede in Jackson Hole. Der Vorsitzende der US-Notenbank deutete darauf hin, dass die Zeit für Zinssenkungen gekommen sei. Die nächsten Highlights lassen nicht lange auf sich warten: In der kommenden Woche folgen die Quartalszahlen von Nvidia und eine Reihe entscheidender Inflationsdaten.
Diese Woche: Jackson Hole, Einkaufsmanagerindizes und Gold
Zum Greifen nahe: Der S&P 500 verzeichnet in dieser Woche (Stand: Freitag, 17 Uhr) zwar weniger Dynamik als in der Vorwoche, doch am Freitag rückt das Rekordhoch auf weniger als 1% heran. Ähnlich beim DAX, der Abstand ist hier jedoch etwas größer. Der deutsche Leitindex steuert auf die dritte Gewinnwoche in Folge zu und hat sich seit dem August-Tief um 10% erholt.
Jackson Hole: Fed-Chef Jerome Powell signalisierte in seiner Rede am Freitagnachmittag, dass die Zeit für Zinssenkungen gekommen sei. Das Inflationsrisiko hat abgenommen, während das Risiko für den Arbeitsmarkt gestiegen ist. Die Märkte sehen die Wahrscheinlichkeit einer großen Senkung im September bei 33%, während eine kleinere Anpassung als sicher gilt.
Einkaufsmanagerindizes: Europas Dienstleistungssektor kompensiert die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe (53,3 vs. 45,6). Trotz dieser insgesamt leichten Aufhellung benötigt die Wirtschaft dringend Unterstützung in Form von Zinssenkungen. In den USA zeigt sich die Wirtschaft wesentlich robuster (55,2 vs. 48,0).
Marktreaktionen: Gold erreicht ein neues Rekordhoch, während Silber und Kupfer vergleichsweise günstiger bleiben. Die Ölsorte Brent versucht in den letzten beiden Handelstagen, die Wochenverluste wettzumachen. Der Preis stabilisierte sich knapp über dem Jahrestief.
Nvidia: Die Rally setzt sich fort. Die Aktie befindet sich mitten im Aufwärtsimpuls. Nach einer ABC-Korrektur mit einem Tief im August bei 90,58 US-Dollar muss nun das Rekordhoch bei 124,13 US-Dollar nachhaltig überwunden werden, um den langfristigen Aufwärtstrend zu bestätigen.
Nvidia im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
Nächste Woche: Nvidia-Zahlen, Inflationsdaten und Rohstoffe
Alle Blicke richten sich auf Nvidia. Der Chiphersteller, die drittwertvollste Aktie der Welt, präsentiert am Mittwoch nach US-Börsenschluss seine Quartalszahlen. Angesichts der jüngsten Volatilität, die vor allem die großen Tech-Giganten getroffen hat, werden Anleger besonders wachsam sein. Zudem rücken die neuesten Inflationsdaten in den Fokus – am Donnerstag aus Deutschland und am Freitag aus der Eurozone und den USA.
Nvidia muss erneut abliefern, Q2-Zahlen am Mittwoch
Darauf sollten Anleger achten:
- Die Erwartungen sind hoch. Die Prognosen beinhalten ein EPS von 0,64 US-Dollar und einen Umsatzanstieg auf 28,54 Mrd. US-Dollar im Jahresvergleich.
- Entscheidend ist jedoch weniger das abgelaufene Quartal, sondern vielmehr der Ausblick. Neue Ankündigungen könnten die Märkte zusätzlich bewegen.
- Aussagen zu möglichen Lieferverzögerungen bei den neuen Blackwell-Chips, die das Umsatzpotenzial und die Marktposition beeinflussen könnten.
- Auswirkungen der US-Sanktionen gegen China auf Nvidias Wachstum und notwendige strategische Anpassungen.
- Vorbereitung auf mögliche Kursausschläge aufgrund der hohen Bewertung (Forward-KGV von 47,48) und der Sensibilität gegenüber den Quartalszahlen.
Der Grund für eine Zinssenkung ist wichtiger als das Timing
Seit Jahresbeginn dreht sich das Marktgeschehen fast ausschließlich um die Frage: Wann und wie oft wird die Fed die Zinsen senken? Doch wichtiger ist das „Warum“. Der Grund für eine Zinssenkung macht den Unterschied. Senkt die Fed die Zinsen in einer robusten Wirtschaft, zeigt das Stärke und Kontrolle – ein positives Signal für den Bullenmarkt. Eine Senkung aus Schwäche hingegen würde Panik signalisieren. Entscheidend ist, dass die Inflation weiter nachgibt. Daher liegt der Fokus am Freitag auf der US PCE Core Rate. Es wird damit gerechnet, dass die Inflation im Juli unverändert bei 2,6% geblieben ist.
Kupfer als Barometer für die Weltwirtschaft, Preise stabilisieren sich
Kupfer ist aktuell im Verhältnis zu Gold so günstig wie seit 2020 nicht mehr – unter anderem ein Signal für Schwächen in der globalen Industrie. Das Metall, oft als Barometer der Weltwirtschaft bezeichnet, könnte jedoch bald wieder gefragt sein. Erwartete Zinssenkungen und günstigere Importpreise dank eines schwächeren Dollars könnten die Kupfernachfrage ankurbeln. Zudem wird in den kommenden Jahren ein zunehmendes Versorgungsdefizit prognostiziert, was die Preise weiter stützen könnte. Am Freitagnachmittag notiert Kupfer bei $4,20 pro Pfund und stabilisierte sich damit über dem Tiefstand von Juli. Im Mai hatte das Metall noch kurzzeitig $5,30 erreicht.
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