- Netflix-Aktie erleidet Rückschlag trotz starker Abonnentenzahlen
- TSMC auf der Überholspur: Nvidia treibt KI-Boom und Umsatzwachstum an
- Procter & Gamble: Quartalsbericht zeigt höhere Gewinne, aber Umsätze enttäuschen
Optimismus in Deutschland und China, doch Realität trübt die Aussicht
Finanzexperten zeigen sich laut ZEW-Studie so optimistisch über Deutschland wie zuletzt vor über zwei Jahren, während Chinas Wirtschaft überraschend stark wächst – 5,3 Prozent im ersten Quartal. Doch die Realität ist weniger rosig: Beide Länder stecken weiterhin tief in der Krise. Deutsche Unternehmen geraten zunehmend in Notlage und die aktuelle wirtschaftliche Lage hat sich seit über einem halben Jahr kaum verbessert. Eine regelrechte Schockstarre herrscht vor, was auf eine langsame Stabilisierung hindeutet. Dennoch könnte das einen langen Weg zur vollständigen Erholung bedeuten. Chinas Wirtschaft wächst nur noch knapp halb so stark wie ihr langfristiger Durchschnitt. Trotz eines vielversprechenden Starts im ersten Quartal wurde das Wachstum im März durch Schwächen in der Industrie und im Einzelhandel gebremst. Hohe Schuldenlasten und ein instabiler Immobilienmarkt stellen die Grundfesten der Wirtschaft auf die Probe. Der Rest des Jahres könnte für Deutschland und China alles andere als einfach werden. Hohe Zinsen belasten Unternehmen und Haushalte, die daher zurückhaltend mit ihren Ausgaben umgehen. Zusätzliche Maßnahmen sind erforderlich, um das vorhandene Lebenszeichen in einen nachhaltigen Aufschwung umzuwandeln.
Netflix-Aktie erleidet Rückschlag trotz starker Abonnentenzahlen
Am Donnerstag gab die Netflix-Aktie trotz einer positiven Überraschung bei den Abonnentenzahlen im nachbörslichen Handel nach. Es war der beste Jahresstart seit 2020, mit einem Zuwachs von 9,33 Millionen neuen Abonnenten – fast doppelt so viel wie erwartet. Das Verbot für Passwort-Sharing und die günstigere Abo-Version mit Werbung dürften dem Wachstum zusätzlichen Schub verliehen haben. Netflix schätzt, dass über 100 Millionen Menschen ein Konto nutzen, ohne dafür zu bezahlen. Allerdings soll sich das Wachstum im zweiten Quartal verlangsamen. Darüber hinaus wird ab 2025 die Transparenz für Investoren sinken, da keine Details zu den Abonnentenzahlen mehr veröffentlicht werden. Obwohl Netflix mehr verdient hat als erwartet, fiel der Umsatz geringer aus als prognostiziert, mit einem EPS von 5,28 Dollar und einem Umsatz von 9,40 Milliarden Dollar. Die Aktie stieg zunächst auf ein neues Jahreshoch von 640 Dollar, drehte dann jedoch schnell und fiel auf den tiefsten Stand seit dem 14. Februar. Netflix bleibt fundamental hoch bewertet, mit einem Forward-KGV von 35. Investoren müssen daher einen Bewertungsaufschlag zahlen.
Quelle: eToro, TradingView
TSMC auf der Überholspur: Nvidia treibt KI-Boom und Umsatzwachstum an
Der von Nvidia ausgelöste KI-Boom hat TSMC in eine vielversprechende Position katapultiert, die langfristig neue Dimensionen des Wachstums eröffnet. In diesem Jahr überschlagen sich die positiven Nachrichten förmlich: Die Umsatz- und Gewinnerwartungen wurden im ersten Quartal übertroffen. Im März verzeichnete das Unternehmen das schnellste monatliche Umsatzwachstum seit 2022. Zwei Monate zuvor wurde verkündet, dass der Umsatz im Bereich Künstliche Intelligenz jährlich um beeindruckende 50 Prozent wächst. Diese Entwicklung ist eng mit dem Erfolg von Tech-Schwergewichten wie Nvidia und Apple verknüpft, die stark von den hochwertigen Chips des taiwanischen Halbleiterherstellers aus dem Foundry-Geschäft abhängig sind. Die steigende Nachfrage setzt TSMC jedoch unter Druck, weiterhin Spitzenleistungen bei der Chipproduktion zu erbringen und mit dem rapiden Anstieg der Anfragen Schritt zu halten. Trotz dieser Erfolge ist die Aktie in eine Korrektur übergegangen und fiel auf 132 Dollar. Dies markiert einen deutlichen Rückgang seit dem Allzeithoch von über 158 Dollar, das am 8. März erreicht wurde. In den vergangenen Wochen hat der langfristige Kursbereich um 145 Dollar die Käufer mehrfach ausgebremst.
Quelle: eToro, TradingView
Procter & Gamble: Quartalsbericht zeigt höhere Gewinne, aber Umsätze enttäuschen
Im ersten Quartal 2024 übertrifft Procter & Gamble die Gewinnerwartungen, enttäuscht jedoch mit den Umsatzzahlen. Erzielt wurde ein Gewinn je Aktie von 1,52 Dollar, bei Einnahmen von 20,2 Milliarden Dollar. Die höheren Gewinne könnten auf höhere Preise zurückzuführen sein. In den vergangenen Jahren hat das einige Kunden vergrault, aber in diesem Jahr könnte es möglicherweise zu einem stärkeren Wachstum beitragen. Besonders relevant ist dies vor dem Hintergrund des überraschend starken US-Wirtschaftswachstums – 50 Prozent des Umsatzes werden in den USA generiert. P&G behauptet weiterhin seine Position als größter Konsumgüterhersteller mit einer Marktkapitalisierung von 370 Milliarden Dollar, wobei L’Oréal auf Platz zwei liegt. Interessanterweise wird P&G laut Forward-KGV günstiger bewertet als L’Oréal. P&G ist mehr als dreimal so viel wert wie der drittplatzierte Unilever. Die Aktie fiel auf 154 Dollar, den tiefsten Stand seit Januar, wobei der langfristige Aufwärtstrend intakt bleibt. Bei einem Ausbruch über das Jahreshoch bei 163 Dollar könnte schnell das Rekordhoch von 165 Dollar getestet werden. Es gibt technische Unterstützungen bei der 50-Wochen-Linie bei 152 Dollar und dem Vorjahrestief bei 141 Dollar.
Quelle: eToro, TradingView