Netflix-Aktie im Aufwind: Erholung um 344% seit Tiefstand im Jahr 2022

Die Netflix-Aktie stieg in der vergangenen Woche um 0,4 Prozent auf 722,79 US-Dollar und hat sich seit dem Tiefpunkt im April 2022 um 344 Prozent erholt. Vor den Quartalszahlen am Donnerstag zeigen sich Anleger überwiegend optimistisch und erwarten eine Bestätigung der stabilen Unternehmenslage. Dennoch ist es ratsam, sich auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten. Die hohe Bewertung könnte dazu führen, dass einige Anleger bei enttäuschenden Ergebnissen größere Gewinne mitnehmen. Entscheidend sind Anpassungen des Ausblicks, Details zu den Live-Events und natürlich die Entwicklung der Abonnentenzahl.

Netflix setzt auf Live-Events

Analysten prognostizieren für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg von 14,4 Prozent auf 9,77 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr sowie einen Gewinnsprung pro Aktie um 37,0 Prozent auf 5,11 US-Dollar. Netflix setzt verstärkt auf Live-Events und hat in diesem Jahr mehrere Deals angekündigt. Besonders im Fokus steht das vierte Quartal, das durch die Übertragung der beiden NFL-Christmas Games am 25. Dezember spannend wird. Letztes Jahr erreichten die drei NFL-Weihnachtsspiele im Durchschnitt 28,68 Millionen Zuschauer. Zudem gab die WWE im Januar 2024 bekannt, dass Raw im Januar 2025 zu Netflix wechselt – ein 10-Jahresvertrag im Wert von 5 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklungen könnten den nächsten Wachstumsimpuls für Netflix liefern. Für viele Anleger bleibt die Abonnentenzahl der entscheidende Indikator. Diese ist voraussichtlich um rund 4 Millionen auf circa 286 Millionen Abonnenten gestiegen.

Verschuldungsgrad und Bruttomarge

Anleger sollten sich darauf einstellen, künftig auf andere Kennzahlen zu achten, da Netflix ab 2025 keine Abonnentenzahlen mehr veröffentlichen wird. Es könnte ratsam sein, den Verschuldungsgrad genau zu beobachten, um das damit verbundene Risiko zu bewerten. Die Bruttomarge bietet Einblicke in die Profitabilität der Content-Produktion und die Effizienz des Unternehmens. Netflix tätigt enorme Investitionen in die Erweiterung seines Angebots, um Kundenbedürfnisse zu erfüllen und sich von Wettbewerbern wie Disney+ und Warner Bros. abzugrenzen. In diesem Jahr wird das Content-Budget voraussichtlich 17 Milliarden US-Dollar betragen, wobei für den NFL-Deal hohe Summen von schätzungsweise 75 Millionen US-Dollar pro Spiel aufgewendet werden.

Chartanalyse: Zwei Szenarien im Blick

Die Aktie schloss vergangene Woche auf einem neuen Rekordhoch von 722,79 US-Dollar, basierend auf den Schlusskursen im Wochenchart. Das bisherige Allzeithoch von 700 US-Dollar aus dem Jahr 2021 fungierte dabei als Sprungbrett für die jüngste Aufwärtsbewegung. Als nächstes Kursziel könnte die 100%-Fibonacci-Extension bei 783 US-Dollar ins Visier genommen werden – ein Potenzial von 8,4 Prozent nach oben. Im Falle von Gewinnmitnahmen bietet der Bereich um 700 US-Dollar eine erste Unterstützung. Diese Marke wird bereits seit drei Wochen von den Käufern eingehalten. Sollte dieser Bereich jedoch nicht halten, könnte das September-Tief bei 660 US-Dollar getestet werden. Erst ein Unterschreiten dieser Marke würde einen kurzfristigen Richtungswechsel einleiten und das Risiko größerer Verluste erhöhen.


Quelle: eToro, TradingView

Geringerer Preisdruck und niedrigere Kreditkosten

Die Aktie von Netflix ist mit einem Forward PE von 31,36 verhältnismäßig hoch bewertet, könnte jedoch durch steigende Gewinnerwartungen günstiger werden. Daher ist der Ausblick am Donnerstag entscheidend. Mit einem Umsatzanteil von 41 Prozent ist die USA der größte Markt für Netflix. Das makroökonomische Umfeld in den USA ist vielversprechend: Die Wirtschaft steuert auf ein Soft Landing zu, was Rückenwind gibt. Die Inflation ist im September bereits zum sechsten Mal gesunken und der Arbeitsmarkt zeigt sich stärker als erwartet. Zudem sind weitere Zinssenkungen durch die Fed in Aussicht. Diese Entwicklungen könnten den Verbrauchern mehr finanziellen Spielraum verschaffen, um in Streaming-Dienste zu investieren, was neue Wachstumsimpulse für Netflix generieren dürfte. Ein geringerer Preisdruck und niedrigere Kreditkosten bieten auch optimale Bedingungen, um neue Projekte voranzutreiben.

 

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