- Sixt-Aktie in der Abwärtsspirale: Kursverluste seit Jahresbeginn bei 32 Prozent
Hoffnung für Deutschland: Sommerzeit als Wendepunkt für die Wirtschaft? - Saisonale Muster: Der Juli als Gewinnmonat im S&P 500?
- Wirtschaftsdaten aus China: Gemischte Signale und große Herausforderungen
Sixt-Aktie in der Abwärtsspirale: Kursverluste seit Jahresbeginn bei 32 Prozent
Die Sixt-Aktie befindet sich in einer Abwärtsspirale. In dieser Woche wurde der Ausverkauf zumindest gestoppt und die Aktie handelt flach bei 68,45 Euro. In der Vorwoche weiteten sich die Verluste seit Jahresbeginn auf 32 Prozent aus, womit Sixt deutlich hinter dem breiten Markt zurückbleibt. Der DAX legte im gleichen Zeitraum um 8 Prozent zu. Am 13. Juni wurde eine Dividende von 3,90 Euro (5,92 Prozent) ausgeschüttet, was den Kurs optisch weiter nach unten drückte und den vorherrschenden Abwärtstrend verstärkte. Seit Mai gab es mehrere Negativschlagzeilen: Sixt reduziert weiterhin die Anzahl der Elektrofahrzeuge in seiner Flotte – schlechte Wiederverkaufswerte haben den Gewinn 2023 um 40 Millionen Euro reduziert. Im ersten Quartal verzeichnete Sixt einen Verlust von 27,5 Millionen Euro und senkte die Jahresprognose für den Vorsteuergewinn von 400 auf 350 Millionen Euro. Der Umsatz stieg auf 780 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal, verlangsamte sich jedoch das zweite Quartal in Folge. Der nächste Quartalsbericht wird am 7. August veröffentlicht. Die Aktie notiert auf dem tiefsten Stand seit November 2020 und hat seit dem Rekordhoch im Jahr 2021 rund 60 Prozent eingebüßt. Eine starke Widerstandszone liegt zwischen 80 und 82 Euro, mit vielen Berührungspunkten seit September 2022. Eine Rückkehr über diese Marke könnte wieder Vertrauen schaffen.
Sixt im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
Hoffnung für Deutschland: Sommerzeit als Wendepunkt für die Wirtschaft?
Deutschland hat seit zwei Monaten die Rezession überwunden, wie der Composite PMI zeigt. Während der robuste Dienstleistungssektor auf Wachstumskurs bleibt, kämpft das verarbeitende Gewerbe weiterhin mit der Krise. Für die Juni-Daten ist entscheidend, dass sich der Manufacturing PMI weiter der Marke von 50 Punkten annähert und der Rückstand zum Services PMI aufgeholt wird. Obwohl es seit dem Tiefpunkt im Juli 2023 eine erhebliche Verbesserung gegeben hat (von 38,8 auf aktuell 45,4), ist die Krise noch nicht überwunden. Im Gegensatz dazu stieg der Services PMI im Mai auf 54,2. Die EZB hat im Juni eine Zinswende eingeleitet, wodurch der Druck auf stark zinsabhängige und kriselnde Sektoren zumindest etwas nachlässt. Mit einer umfassenderen Senkung der Zinsen ist erst für 2025 zu rechnen. Die Notenbank dürfte in der zweiten Jahreshälfte vorsichtig sein, aber klar in der Kommunikation, um die Märkte nicht zu überraschen. Die Energiekrise ist überwunden, die Inflation hat sich stabilisiert und die Exporte erreichen ein 14-Monats-Hoch. Dies signalisiert das Ende der zweijährigen Stagnation. In den kommenden Monaten könnte sich die Wachstumsdynamik weiter verstärken. Über den Sommer sind dringend positive Signale aus der Industrie erforderlich, insbesondere durch eine Belebung der Auftragseingänge. Andernfalls droht Deutschland im europäischen Vergleich, weiterhin das Schlusslicht zu sein.
Saisonale Muster: Der Juli als Gewinnmonat im S&P 500?
Der S&P 500 hat seit Jahresbeginn um 15 Prozent zugelegt, und die saisonalen Muster deuten darauf hin, dass die Rally in den nächsten Wochen anhalten könnte. In den letzten 20 Jahren war der Juli in 75 Prozent der Fälle ein Gewinnmonat, mit einer durchschnittlichen Rendite von 2,3 Prozent. Die letzten Wochen waren besonders stark: Im Juni stieg der Index bisher um 4% (historischer Durchschnitt: -0,2 Prozent), im Mai um 4,8 Prozent (Durchschnitt: 0,2 Prozent). Angesichts dieser außergewöhnlichen Performance wird die Luft allmählich dünner. Die erwartete Schwäche im Sommer könnte jedoch neue Chancen bieten, sich für den Rest des Jahres strategisch zu positionieren. Derzeit zeigt sich eine bärische RSI-Divergenz: Der Kurs erreicht ein höheres Hoch, während der RSI fällt. Dies ist ein technisches Warnsignal, bedeutet jedoch nicht zwangsläufig einen Crash des S&P 500, sondern deutet darauf hin, dass der Markt kurzfristig überhitzt sein könnte. Entscheidender ist, dass der Index in dieser Woche neue Rekordstände erreicht hat, was den langfristigen Aufwärtstrend bestätigt. Das erste Kursziel am 161,8%-Retracement bei 5.500 Punkten ist fast erreicht. Attraktivere Einstiegschancen könnten sich ab einer 50%-igen Korrektur des kurzfristigen Impulses bieten, aktuell bei rund 5.200 Punkten.
S&P 500 im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
Wirtschaftsdaten aus China: Gemischte Signale und große Herausforderungen
Die jüngsten Konjunkturdaten aus China sind durchwachsen. Während sich einige Bereiche der chinesischen Wirtschaft allmählich erholen, zeigen andere erneut Schwäche. Die Industrieproduktion stieg im Vergleich zum Vorjahr weniger stark als erwartet (5,6 Prozent vs. 6,0 Prozent) und verlangsamte sich gegenüber dem Vormonat (6,7 Prozent). Die Einzelhandelsumsätze erholten sich stärker als erwartet (3,7 Prozent vs. 3,0 Prozent), nachdem das Wachstum im Vormonat ein 15-Monats-Tief erreicht hatte (2,3 Prozent). Der Konsum konnte nach den Lockdowns nicht ausreichend wiederbelebt werden. China kämpft auch mit einer hohen Verschuldung und einer anhaltenden Immobilienkrise. Zudem belasten Handelskonflikte mit der EU und den USA die Wirtschaft – China wird unfaire Praktiken durch staatliche Subventionen für E-Autos vorgeworfen. Die chinesische Regierung verfügt über die notwendigen Instrumente, um die Wirtschaft anzukurbeln und das selbst auferlegte Wachstumsziel von 5 Prozent zu erreichen. China benötigt jedoch auch dringend strukturelle Reformen, was den aktuellen Erholungsanzeichen mehr Dynamik verleihen würde.
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