- Nike verliert den Anschluss: Umsatz stagniert, Konkurrenz zieht davon
- US-Inflationsdaten und Quartalsende: Doppelte Spannung am Freitag
- Zwischenbilanz: S&P 500 auf Höhenflug, DAX mit Gewinnabgaben
- FedEx erwägt Ausgliederung des Frachtgeschäfts – Aktie legt um 16 Prozent zu
Nike verliert den Anschluss: Umsatz stagniert, Konkurrenz zieht davon
Die Nike-Aktie hat seit Jahresbeginn einen Verlust von 11 Prozent verzeichnet, während Konkurrenten wie Adidas (+20%) und Deckers Outdoor (+46%) deutlich besser abschnitten. Obwohl das mehrjährige Kostensenkungsprogramm Erfolge zeigt, belasten Negativschlagzeilen das Unternehmen in diesem Jahr. Der Verlust im Markenrechtsstreit gegen Puma in der EU sowie ein enttäuschender Ausblick im März haben die Situation verschärft. In den nächsten Monaten werden große Marken wie Nike große Aufmerksamkeit erlangen, da Milliarden von Fernsehzuschauern die Europameisterschaft, die Olympischen Spiele und andere große Sportereignisse verfolgen – das könnte die Umsätze ankurbeln und die Aktien steigen lassen. Obwohl Nike in drei der letzten vier Quartale die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen hat, stagnieren die Umsätze. Die nächsten Quartalszahlen werden Donnerstag, den 27. Juni, veröffentlicht. Es wird nur ein Umsatzanstieg von weniger als einem Prozent auf 12,91 Milliarden Dollar erwartet. Der erwartete Gewinn je Aktie von 0,85 Dollar würde einem Wachstum von 29 Prozent entsprechen. Nike muss diese Erwartungen erfüllen oder übertreffen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die Aktienbewertung ist seit dem Rekordhoch im Oktober 2021 nahezu halbiert worden. In den letzten Wochen gelang es jedoch den Käufern, die Aktie vor einem neuen Ausverkauf zu bewahren und zu stabilisieren. Die Tiefstände vom April und September bei 89 Dollar bilden nun einen möglichen Doppelboden.
Nike im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
US-Inflationsdaten und Quartalsende: Doppelte Spannung am Freitag
Der Freitag markiert nicht nur das Ende des Quartals, sondern steht auch im Zeichen bedeutender US-Inflationsdaten für den Monat Mai: Der PCE-Preisindex – das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve. Abweichungen von den Erwartungen könnten erhebliche Volatilität an den US-Aktienmärkten und beim Dollar auslösen. Die Inflationsrate blieb zuletzt hartnäckig zwischen 2,5 und 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Kernrate ohne Lebensmittel und Energie seit drei Monaten bei 2,8 Prozent verharrt. Bei beiden Teuerungsraten wird eine weitere Verbesserung auf 2,6 Prozent erwartet, während auf Monatsbasis für die Kernrate ein leichter Anstieg von 0,1 Prozent prognostiziert wird. Investoren suchen nach Zeichen für eine dauerhafte Eindämmung der Inflation, besonders nach der restriktiven Haltung der Fed im Juni. Die Zinsprognosen deuten nur auf eine mögliche Senkung in diesem Jahr hin und die Rückführung der Kerninflation auf das Ziel von zwei Prozent wird erst für 2026 erwartet. Ein stärkerer Rückgang der Inflation als prognostiziert würde die Hoffnung auf Zinssenkungen wiederbeleben, was die Aktienmärkte beflügeln und den Dollar schwächen könnte. Aufgrund eines Anstiegs des S&P 500 um elf Prozent seit April könnte selbst ein weniger starker Rückgang der Inflation die Marktstimmung trüben, wäre jedoch bei Weitem nicht genug, um den langfristigen Aufwärtstrend zu beenden.
Zwischenbilanz: S&P 500 auf Höhenflug, DAX mit Gewinnabgaben
Am Freitag endet das erste Halbjahr an den Börsen, Zeit für eine Zwischenbilanz (Stand: Donnerstag). Der S&P 500 dürfte den Juni ebenfalls im Plus beenden – damit wäre es der fünfte Gewinnmonat von sechs, lediglich der April fiel negativ aus. In der Vorwoche wurde erstmals für kurze Zeit die psychologische Marke von 5.500 Punkten durchbrochen. Seit Jahresbeginn steht ein sattes Plus von 15 Prozent zu Buche. Anders ist die Lage beim DAX: Dieser konnte lediglich um neun Prozent zulegen und notiert aktuell bei 18.190 Punkten. Seit April wirkt der deutsche Leitindex im Monatschart orientierungslos. Mitte Mai konnte er noch ein stolzes Plus von 13 Prozent vorweisen und markierte ein Rekordhoch bei 18.893 Punkten. Doch seitdem verstärkte sich der Verkaufsdruck. Für Juni droht der zweite Verlustmonat des Jahres. Der DAX notiert derzeit 4 Prozent unter seinem Allzeithoch, in der Spitze waren es zwischenzeitlich 5 Prozent. Langfristig zeigt sich zwar kaum Veränderung im Chartbild, doch die Käuferseite scheint etwas die Puste auszugehen. Die jüngste Aufwärtswelle, die im November begann, ist zumindest vorerst ins Stocken geraten. Stärkere Kursverluste könnten folgen, sollte das April-Tief bei 17.627 Punkten nicht verteidigt werden. Solange die Unterstützung hält, ist eine Seitwärtsbewegung oder gar eine erneute Annäherung an das Rekordhoch wahrscheinlicher. Für eine echte Korrektur, definiert als Rückgang von mindestens 10 Prozent, müsste der DAX unter die Marke von 17.000 Punkten rutschen.
FedEx erwägt Ausgliederung des Frachtgeschäfts – Aktie legt um 16 Prozent zu
Die FedEx-Aktie legte am Mittwoch um 16 Prozent auf 296 Dollar zu und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2021. Der Logistik-Konzern überraschte die Märkte mit der Ankündigung, sein Frachtgeschäft möglicherweise auszugliedern. Zusätzlich fiel die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr, das im Mai 2025 endet, höher aus als erwartet, mit einem erwarteten Gewinn je Aktie (EPS) zwischen 20 und 22 Dollar. Das Unternehmen plant zudem Kosteneinsparungen in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar sowie Aktienrückkäufe im Wert von 2,5 Milliarden Dollar. Diese Entwicklungen zeigen, dass der Restrukturierungsplan von FedEx Früchte trägt. Im vorherigen Quartal lag der Gewinn je Aktie bei 5,41 Dollar, leicht über den erwarteten 5,34 Dollar, während der Umsatz bei 22,10 Milliarden Dollar gegenüber den erwarteten 22,04 Milliarden Dollar lag. Über die letzten anderthalb Jahre hat sich eine bullische Trendstruktur im Chart entwickelt, die gestern zu einem neuen Höchststand führte. Die Frage ist nun, ob dieser Aufwärtstrend nachhaltig ist, was der Wochenschlusskurs am Freitag zeigen wird. Sollte der Bruch bestätigt werden, könnte in den kommenden Wochen das Rekordhoch von 2021 bei 320 Dollar anvisiert werden. Technische Unterstützungen sind an der 50-Wochen-Linie bei 256 Dollar und an den Korrekturtiefs bei 243 und 234 Dollar zu finden.
FedEx im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
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