- EZB belässt Zinsen unverändert, signalisiert mögliche Senkung im Juni
- Chinas Fahrzeugmarkt: Ein Lebenszeichen oder mehr?
- US-Inflation steigt unerwartet auf 3,5 Prozent im März
- Netflix: Rekordgewinn erwartet, Aktienrally verlangsamt sich vor Rekordhoch
EZB belässt Zinsen unverändert, signalisiert mögliche Senkung im Juni
Im April hat die EZB die Zinsen unverändert bei 4,5 Prozent belassen. Dennoch gibt es klare Hinweise darauf, dass sie im Juni eine Senkung vornehmen wird. Das Timing für einen zweiten Schritt bleibt unsicher – entweder eine Senkung im Juli oder nach einer Pause im September.
Die aktuelle Phase ist zweifellos entscheidend, da die Inflation in Europa seit zwei Jahren nicht mehr so nahe am Ziel von 2 Prozent lag und das Wachstum der Löhne, das die EZB genau im Blick behält, sich verlangsamt.
Die Aussicht auf eine sanfte Landung für die europäische Wirtschaft, die im Vorjahr für viele noch undenkbar schien, festigt sich, da die Inflation zurückgeht und eine Rezession derzeit vermieden werden kann.
Die Zinswende wird die Rotation hin zu günstigeren und konjunkturabhängigeren Märkten und Sektoren weiter antreiben. In diesem Jahr übertraf die Performance des DAX bereits die der Wall Street.
Das größte Risiko besteht in einer unerwartet starken wirtschaftlichen Wiederbelebung, die den „Reflation Trade” anheizen und den Handlungsspielraum der EZB deutlich einschränken würde.
Chinas Fahrzeugmarkt: Ein Lebenszeichen oder mehr?
In China sind die Fahrzeugverkäufe im März sprunghaft angestiegen, und zwar um beeindruckende 70,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Doch dieser spektakuläre Anstieg ist hauptsächlich auf den niedrigen Basiseffekt zurückzuführen, der stark durch das chinesische Neujahrsfest beeinflusst wurde. Obwohl dieser Anstieg ein wichtiges Lebenszeichen für die Branche darstellt, ist er allein noch kein Grund zur übertriebenen Euphorie.
Im März wurden insgesamt 2,69 Millionen Fahrzeuge verkauft, was einem Anstieg von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist besonders für deutsche Autobauer von Bedeutung, da sie darauf hoffen, dass der Markt wieder an Dynamik gewinnt. Doch die Abhängigkeit vom chinesischen Markt bleibt weiterhin groß und eine Abkopplung gestaltet sich schwierig.
BMW ist unter den deutschen Autobauern am stärksten von China abhängig, da 26 Prozent der Einnahmen aus diesem Markt stammen. China positioniert sich zunehmend als Herausforderer am Heimmarkt und international, was die Machtverhältnisse in der Branche verschiebt. Das Land hat sich zum größten Autoexporteur der Welt entwickelt und hat Japan überholt sowie Deutschland hinter sich gelassen.
US-Inflation steigt unerwartet auf 3,5 Prozent im März
Im März stieg die US-Inflationsrate überraschend auf 3,5 Prozent, verglichen mit 3,2 Prozent im Vormonat, und erreichte damit das Niveau vom September letzten Jahres. Dies markiert den zweiten aufeinanderfolgenden Monat mit steigenden Verbraucherpreisen.
Der Transportsektor erwies sich als Haupttreiber, mit einem drastischen Anstieg der Kosten um 10,7 Prozent. Diese Zahlen lösten einen Rückgang des S&P 500 um 2 Prozent aus, der den tiefsten Stand seit dem 19. März erreichte. Das Börsenbarometer stabilisierte sich jedoch schnell wieder.
Investoren haben ihre Zinserwartungen zurückgeschraubt, da der Anstieg der Inflation den sogenannten “Reflation Trade” antreibt. Für das Jahr 2024 werden lediglich zwei kleine Zinssenkungen um 25 Basispunkte erwartet, während zu Beginn des Jahres zeitweise mit bis zu sieben Anpassungen gerechnet wurde.
Es zeichnet sich auch ab, dass die Fed erst im September mit dem Zurückfahren ihrer restriktiven Geldpolitik beginnen wird. Die derzeitige Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 45 Prozent.
Netflix: Rekordgewinn erwartet, Aktienrally verlangsamt sich vor Rekordhoch
Am Donnerstag, den 18. April, wird Netflix nach der US-Schlussglocke seine Quartalszahlen veröffentlichen. In den vergangenen Monaten haben sich hohe Erwartungen aufgebaut. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um satte 30 Prozent gestiegen und befindet sich nur noch etwa 10 Prozent von ihrem Rekordhoch entfernt.
Allerdings bereitet die hohe Bewertung gewisse Sorgen, da das Forward-KGV bei stolzen 36 liegt. Technisch gesehen ist die Aktie überkauft, wie der Relative Strength Index (RSI) signalisiert.
Der Grund für diese erwartungsvolle Stimmung liegt im starken Geschäftsverlauf des Vorjahres. Mit über 260 Millionen Abonnenten weltweit und einem Zuwachs von 13 Millionen allein im vierten Quartal – und das trotz Preiserhöhungen. Die Einführung des Passwort-Sharing-Verbots und die Abo-Version mit Werbung könnten das Abonnentenwachstum zusätzlich antreiben.
Für das erste Quartal werden Rekordergebnisse erwartet, mit einem Gewinn je Aktie von 4,49 Dollar und einem Umsatz von 9,27 Milliarden Dollar.
Quelle: eToro, TradingView
eToro ist eine Multi-Asset-Investmentplattform. Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen, als auch fallen. Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt.