- Deutsche Autobauer wie BMW leiden unter Strafzoll-Ängsten
- S&P 500 steigt auf Rekordhoch dank fallender Inflation
- Fed lässt Zinsen unverändert: Hawkisher Ausblick für zweite Jahreshälfte
- Kein hawkishes Signal: Bank of Japan überrascht mit Zurückhaltung
Deutsche Autobauer wie BMW leiden unter Strafzoll-Ängsten
Die Europäische Union plant, ab dem 4. Juli Strafzölle von bis zu 48 Prozent auf chinesische Elektroautos einzuführen, da die EU-Kommission einen unfairen Wettbewerb aufgrund illegaler Subventionen sieht. Der Marktanteil chinesischer E-Auto-Marken in Europa stieg von 4,1 Prozent im Jahr 2022 auf 6,9 Prozent im Jahr 2023 und hat sich seit 2021 mehr als verdreifacht. Neben einem intensiven Preiskampf zwischen den Herstellern könnten diese Strafzölle zu einem Handelskrieg führen, ähnlich wie in der Trump-Ära, was globale Spannungen weiter verschärfen könnte. Die Strafzölle dürften deutsche Autobauer wie BMW weiter belasten, die bereits einen Rückgang ihrer Aktienwerte verzeichnen – das China-Geschäft von BMW macht einen Anteil von 26 Prozent aus. Die Aktie weitete ihre Verluste seit dem Höchststand im April auf 25 Prozent aus und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit Oktober. Als Reaktion auf die EU-Zölle könnte Peking Gegenmaßnahmen ergreifen, um das Geschäft westlicher Marken in China zu schwächen.
BMW im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView
S&P 500 steigt auf Rekordhoch dank fallender Inflation
Im Mai sind die Verbraucherpreise in den USA weiter gesunken. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der Kerninflation, die volatile Posten wie Lebensmittel und Energie ausschließt, von 3,6 Prozent auf 3,4 Prozent. Dies markiert den tiefsten Stand seit über drei Jahren. Anleger an den US-Börsen haben die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung begrüßt. Der marktbreite Index S&P 500 erreichte am Mittwoch ein neues Rekordhoch von 5.447 Punkten, nachdem er zu Beginn der Woche ein zögerliches Verhalten gezeigt hatte. Seit dem Erreichen des Rekordhochs hält sich der S&P 500 auf hohem Niveau. Am Donnerstag wurde ein Doji ausgebildet, was darauf hindeutet, dass der Markt die positiven Inflationsnachrichten nun eingepreist hat und auf die zweite Gewinnwoche in Folge zusteuert. Die Abkühlung der Inflation ist ein Schritt in die richtige Richtung für die Fed. Dennoch wird es noch mehr Zeit erfordern, die Inflation auf das angestrebte Ziel von 2 Prozent zurückzuführen. Die niedrigere Inflationsrate nährt die Hoffnung auf eine frühere Zinssenkung und verringert gleichzeitig die konjunkturellen Abwärtsrisiken.
Fed lässt Zinsen unverändert: Hawkisher Ausblick für zweite Jahreshälfte
Die Federal Reserve beließ die Zinsen wie erwartet im Juni unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Die aktualisierte Zinsprognose der Fed signalisiert einen hawkishen Ausblick mit nur einer oder höchstens zwei möglichen Zinssenkungen bis zum Jahresende. Im März waren es noch drei Senkungen gewesen. An der Wall Street reagierten Investoren positiv auf die Entscheidung der US-Notenbank. Die großen Indizes erreichten neue Allzeithochs, was darauf hindeutet, dass die Märkte eine frühere Senkung der Zinssätze erwarten. Die Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten am Tag der Fed-Sitzung zeigte einen weiteren Rückgang des Preisdrucks im Mai. Diese Entwicklung fand jedoch keine vollständige Berücksichtigung in der Zinsprognose der Fed. Obwohl Zentralbankchef Jerome Powell keine Eile bei der Senkung der Zinsen zeigt, erwarten die Märkte derzeit zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende. Eine erste Senkung wird für September mit einer Wahrscheinlichkeit von über 64 Prozent erwartet, während die Wahrscheinlichkeit für eine zweite Senkung im Dezember bei 45 Prozent liegt.
Kein hawkishes Signal: Bank of Japan überrascht mit Zurückhaltung
Die Bank of Japan (BoJ) hat bei ihrer Juni-Sitzung die Erwartungen der Yen-Bullen enttäuscht, indem sie sich überraschend dovish zeigte. Entgegen vorheriger Erwartungen sendete die japanische Zentralbank kein hawkishes Signal, wie etwa die Offenlegung konkreter Pläne zur Reduzierung der Anleihekäufe. Die langjährige ultra-lockere Geldpolitik der BoJ führte zu einer erheblichen Ausweitung ihrer Bilanz, wobei sie nun mehr als die Hälfte der öffentlichen Schulden Japans hält. Nach der Entscheidung verlor der Yen vorübergehend 0,8 Prozent gegenüber dem Dollar, wodurch das Währungspaar USDJPY auf 158,25 stieg – den höchsten Stand seit Ende April. Der Yen konnte jedoch einen Großteil dieser Verluste wieder ausgleichen. Die BoJ scheint die geldpolitische Normalisierung vorerst weiter aufzuschieben, nachdem sie im März bereits einen bedeutenden Kurswechsel vollzogen hatte, indem sie ihre Negativzins-Politik beendete und das Programm zur Steuerung der Zinskurve strich. Im Vergleich zur EZB oder Fed bleibt die BoJ weniger berechenbar. Der Nikkei konnte kurzzeitig von der Yen-Schwäche profitieren.
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