- Hoffnungsschimmer für deutsche Industrie
- EZB hat keine Eile bei Zinssenkungen
- Netflix: Abonnentenwachsum sorgt für Euphorie
- USA: Inflation sinkt, während Wirtschaft wächst
- Nächste Woche: Microsoft, Fed und Non-Farm Payrolls
PMI für Deutschland: Im Januar stieg der Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 45,4 Punkte, was einen sechsmonatigen Anstieg markiert. Dieser positive Trend wirft einen Hoffnungsschimmer auf die ansonsten herausfordernde Lage in der deutschen Industrie. Seit sieben Monaten ging die Industrieproduktion zurück und der Auftragseingang verzeichnete im Jahr 2023 zwei drastische monatliche Rückgänge von über 10%. Ein entscheidender Moment war der Juli, als der PMI vor dem Tiefpunkt der Corona-Krise eine Kehrtwende vollzog. Um einen bedeutenden Fortschritt zu verzeichnen, wäre eine Rückkehr über die 50-Punkte-Marke wünschenswert, die zuletzt im Juni 2022 erreicht wurde. Dies würde bedeuten, dass sich das verarbeitende Gewerbe wieder auf dem Weg zum Wachstum befindet.
EZB: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Zinsen bei 4,5% belassen, was im Einklang mit den Erwartungen lag. Über die vergangenen drei Sitzungen hinweg blieben die Kreditkosten unverändert. Trotz einer wirtschaftlichen Stagnation in Europa und der damit verbundenen Warnung vor einer Rezession durch die anhaltend hohen Zinsen, bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde standhaft ihre Position: Es sei noch zu früh, um über Zinssenkungen zu sprechen. Anleger sollten auf den robusten Arbeitsmarkt achten, der den Weg zum Inflationsziel von 2% erschweren und die erste Senkung verzögern könnte. Die Kerninflation geht seit sechs Monaten zurück, ist jedoch doppelt so hoch wie das Ziel von 2%.
Netflix: Der Streaming-Anbieter befeuerte am Mittwoch die Markt-Euphorie durch sein starkes Abonnentenwachstum. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit Dezember 2022 und bauten den Wochengewinn auf 15% aus. Dadurch ist das Rekordhoch nur noch etwa 25% entfernt. Im vierten Quartal stieg die Zahl der Abonnenten um 13,1 Millionen auf insgesamt 260 Millionen – der stärkste Zuwachs seit der Corona-Krise. Dies übertraf die Prognosen von 8,97 Millionen neuen Abonnenten deutlich. Obwohl der Gewinn pro Aktie bei 2,11 Dollar unter den Erwartungen lag und im Vergleich zum vorherigen Quartal (3,73 Dollar) zurückging, erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 8,83 Milliarden Dollar, der die Erwartungen übertraf und den vierten Anstieg in Folge markierte.
US-Datenpaket: Die US-Wirtschaft verzeichnete im vierten Quartal ein annualisiertes BIP-Wachstum von 3,3%, weit über den erwarteten 2,0%. Nach einem Wachstum von 4,9% im Sommerquartal zeigt sich die Wirtschaft widerstandsfähiger als prognostiziert. Dies stärkt die Aussicht auf eine geringere Rezessionsgefahr, könnte jedoch die Erwartungen bezüglich Zinssenkungen dämpfen. Im Dezember verzeichnete der PCE-Preisindex einen deutlichen Rückgang von 3,2% auf 2,9% im Jahresvergleich. Dies markiert bereits den elften aufeinanderfolgenden Monat, in dem die Inflationsrate fällt. Diese Entwicklung stellt eine weitere Annäherung an das von der Federal Reserve angestrebte Ziel von 2% dar. Das Nachlassen des Inflationsdrucks bestärkt die Zuversicht der Märkte in Bezug auf eine bevorstehende Zinswende.
Nächste Woche:
- Montag: US-Verbrauchervertrauen
- Mittwoch: BIP-Daten für Deutschland, Fed-Zinsentscheid
- Donnerstag: US ISM Manufacturing PMI
- Freitag: Non-Farm Payrolls
Quartalszahlen:
- Dienstag: General Motors, Pfizer, Starbucks, AMD, Alphabet, Microsoft, Snap
- Mittwoch: Boeing, Mastercard, Novo Nordisk
- Donnerstag: Merck & Co, Amazon, Apple, Meta Platforms, Siemens Healthineers, Deutsche Bank
- Freitag: Chevron, Exxon Mobil