Marktupdate: BMW, DAX und PMI

  • BMW: Rekordinvestitionen und ehrgeizige Ziele
  • DAX: Positive Reaktion auf ZEW-Daten
  • Composite PMI für März: Rezessionsende für Europa in Sicht

BMW: Rekordinvestitionen und ehrgeizige Ziele

Die BMW-Aktie zeigte sich am Donnerstag etwas unschlüssig, was auf die gemischten Geschäftszahlen für das Jahr 2023 zurückzuführen ist. Trotz eines Anstiegs der Umsätze verzeichnete der Autohersteller geringere Gewinne. Der Gewinn pro Aktie lag bei 17,67 Euro, während der Umsatz einen Betrag von 155,50 Milliarden Euro erreichte.

Für das Jahr 2024 plant BMW Rekordinvestitionen, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Das Unternehmen strebt an, bis 2026 ein Drittel seines Umsatzes durch den Verkauf von Elektroautos zu erwirtschaften, was einer mehr als Verdopplung des aktuellen Anteils von 15% entspräche. Diese erhöhten Ausgaben könnten sich vorübergehend in einer verringerten Profitabilität widerspiegeln.

Die Aktie von BMW respektiert weiterhin eine mittelfristige Unterstützung, die sich auf den Höchststand im Dezember bei 105 Euro bezieht. Bei einem Abpraller könnte ein zweiter Versuch unternommen werden, das Jahreshoch von 2023 bei 113 Euro zu testen. Sollte jedoch die Kurszone nicht halten, sollten Anleger ein Auge auf die 50-Wochen-Linie bei 98,82 Euro haben.

BMW im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView

DAX: Positive Reaktion auf ZEW-Daten

Die neuesten ZEW-Daten für März trieben den DAX ab Dienstag weiter nach oben auf ein neues Rekordhoch. Der Leitindex kletterte bis auf 18.208 Punkte, bevor kurzfristige Gewinnmitnahmen einsetzten.

Die Umfragen zeigen, dass sich die wirtschaftliche Lage nur geringfügig verbessert hat, jedoch wird deutlich optimistischer in die Zukunft geblickt. Der Index zur aktuellen Lage stieg leicht von -81,7 auf -80,5 Punkte. Dennoch befindet sich der Frühindikator immer noch in einem Extrembereich, der üblicherweise nur während schwerwiegender Krisen erreicht wird.

Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt der Index für die Konjunkturerwartungen seit acht Monaten einen kontinuierlichen Anstieg und erreichte den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Der Index sprang von 19,9 auf 31,7 Punkte. Dies lässt Hoffnung auf eine baldige Erholung der Wirtschaft aufkommen.

Die KI-Euphorie hat in den vergangenen Monaten dazu beigetragen, den DAX auf neue Rekordhöhen zu katapultieren. Seit Jahresbeginn ist der Leitindex um über 8 Prozent gestiegen und hat seit seinem Tiefstand im Oktober sogar einen Anstieg von 23 Prozent verzeichnet.

Der Relative Strength Index (RSI) sendet ein deutliches Signal: Der Markt ist stark überkauft, vergleichbar mit der Situation im Jahr 2015. Diese Überhitzung macht den DAX äußerst anfällig für Korrekturen, und Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein.

Die deutsche Wirtschaft ist weiterhin schwach und verzeichnet seit drei Quartalen kein Wachstum. Der überraschend stärkere Rückgang der Inflation heizt die Erwartungen an Zinserhöhungen an und sorgt langfristig für Optimismus unter den Anlegern.

DAX im Wochenchart. Quelle: eToro, TradingView

Composite PMI für März: Rezessionsende für Europa in Sicht

Die europäische Wirtschaft steht kurz davor, die Rezession zu überwinden – das verdeutlicht der Composite PMI für März. Der Index stieg von 49,2 auf 49,9 Punkte, den höchsten Stand seit neun Monaten. Besonders überraschend war der starke Anstieg des Services PMI auf 51,1 Punkte. Allerdings  erlitt der Manufacturing PMI einen Rückschlag und fiel auf 45,7 Punkte zurück.

Deutschland bleibt Europas größtes Sorgenkind. Hier fiel der Manufacturing PMI auf 41,6 Punkte, was bestätigt, dass sich der Sektor weiterhin tief in der Rezession befindet. Angesichts des erheblichen Anteils Deutschlands am europäischen BIP (30%) und der Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes für die deutsche Wirtschaft (20%) stellt dies eine Herausforderung für die gesamte Region dar und könnte den Weg aus der Krise erschweren.

Das Wachstum in Europa stagniert. Diese Entwicklung könnte jedoch eine positive Auswirkung auf die Zinserwartungen haben, da sie neben der restriktiven Geldpolitik dazu beiträgt, die Inflation unter Kontrolle zu halten. In dieser Woche deutete Notenbankchefin Christine Lagarde auf eine mögliche Zinswende im Juni hin, was von den Märkten als Bestätigung wahrgenommen wurde.

Eine Zinssenkung wäre ein ersehnter Atemzug für die europäische Wirtschaft, die überwiegend zyklisch und defensiv aufgestellt ist. Unsicher bleibt, in welchem Ausmaß die Zinsen im Jahr 2024 insgesamt gesenkt werden könnten. Die Zinsprognosen der Federal Reserve deuten derzeit auf drei Senkungen hin, was eine gute Orientierung bietet. An den Börsen dürfte dies langfristig ausreichen, um neue Kursfantasien zu wecken und eine breitere Markterholung zu fördern.