Marktrotation geht weiter

Letzte Woche: US-Tech-Aktien fielen weiterhin, Marktrotation in Small Caps

Der große Gewinner war der Russell 2000 – der US-Aktienindex für Small Caps stieg um 3 %. Im Gegensatz dazu fiel der Nasdaq um 3 % und erhöhte seine Verluste auf 8 % vom Rekordhoch – der Korrekturbereich wird offiziell bei 10 % erreicht. Der S&P 500 fiel um 1 % und durchbrach am Mittwoch die längste Serie ohne einen 2%igen Rückgang seit 2007. Fünf von elf Sektoren schlossen im Minus, wobei Kommunikationsdienste und Informationstechnologie die schlechtesten Performer waren. Gesundheitswesen und Versorger verzeichneten die stärksten Gewinne.

Gold konnte von der allgemeinen Marktunsicherheit nicht profitieren und verlor 1 % an Wert. Die Preise für Brent-Rohöl fielen um 3 %, während Bitcoin sich nach einem Dip erholte. Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal stärker als erwartet (2,8 % vs. 2,0 %), während die Kerninflation (PCE) im Juni bei 2,6 % blieb (erwartet: 2,5 %).

Alphabet fiel um 6 %, da seine Investitionen in Höhe von 13,2 Milliarden US-Dollar in KI die Analystenerwartungen übertrafen. Tesla fiel um 8 % nach einem enttäuschenden Quartalsgewinn und der Verzögerung der Robotaxi-Vorstellung. SAP stieg um 8 % dank eines 25%igen Anstiegs der Cloud-Umsätze, angetrieben durch eine starke KI-Nachfrage. LVMH sank um 2 % aufgrund eines schwachen Umsatzwachstums und vorsichtiger chinesischer Verbraucher, wobei die Umsätze in Asien (ohne Japan) um 14 % zurückgingen.

Diese Woche: Alle Augen auf vier der „Magnificent 7″ gerichtet

Im Laufe der Woche werden zahlreiche Quartalsberichte aus den USA und Europa erwartet, darunter vier der Magnificent 7: Microsoft, Meta, Amazon und Apple.

Europäische Investoren hoffen auf Anzeichen für ein dynamischeres Wachstum (BIP-Daten am Dienstag) oder Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation (CPI-Daten am Mittwoch). Am Mittwochabend könnte Fed-Vorsitzender Jerome Powell die Märkte auf eine Zinssenkung im September vorbereiten. Der US ISM Manufacturing PMI am Donnerstag wird voraussichtlich weiterhin eine Rezession im verarbeitenden Sektor signalisieren. Auf dem Arbeitsmarkt hoffen die Märkte auf eine weitere Abkühlung (Non-Farm Payrolls am Freitag), was Zinssenkungen wahrscheinlicher machen würde.

Powell wird wahrscheinlich die Märkte auf eine Zinssenkung im September vorbereiten

Am Mittwochabend wird die Fed ihre Zinsentscheidung für Juli bekannt geben, gefolgt von einer Pressekonferenz mit Jerome Powell. In den USA blieb die Inflation (PCE) im Juni niedrig und der Arbeitsmarkt kühlte im zweiten Quartal stärker ab als erwartet. Dies schafft Spielraum für mögliche Zinssenkungen. Während die Inflation noch nicht vollständig besiegt ist, möchte die Fed die Chance auf ein „Soft Landing” nicht verpassen. Laut dem Juni-Dot-Plot der Fed ist für dieses Jahr nur eine Zinssenkung vorgesehen. Im Gegensatz dazu erwarten die Märkte derzeit drei Zinssenkungen und preisen eine 86%ige Chance für eine erste Anpassung im September ein.

Nächster Test für Fed und Märkte: ISM- und NFP-Daten

Ein weiterer abkühlender US-Arbeitsmarktbericht würde der Fed solide Gründe für mehrfache Zinssenkungen in diesem Jahr liefern. Es wird ein moderater Anstieg des Beschäftigungswachstums erwartet (185k), während das Lohnwachstum und die Arbeitslosenquote voraussichtlich unverändert bei 3,9 % bzw. 4,1 % bleiben. Der ISM Manufacturing PMI muss über 50 steigen, um ein Ende der Rezession anzuzeigen. Für Juli wird ein leichter Anstieg von 48,5 auf 48,8 erwartet. Seit November 2022 hat der Index die Marke von 50 nur einmal, im März dieses Jahres, überschritten.

Deutsche Wirtschaft: Hoffnungsträger oder Problemkind der EU?

Europäische Investoren hoffen auf eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums und einen weiteren Rückgang der Inflation. Für das zweite Quartal wird im Euroraum ein BIP-Wachstum von 0,3 % im Quartalsvergleich erwartet. Die Inflation (CPI) wird voraussichtlich von 2,5 % auf 2,3 % im Jahresvergleich im Juli gesunken sein. Besonders wichtig sind die früher veröffentlichten Daten zur deutschen Wirtschaft. Warum? Deutschland ist die größte Wirtschaft in Europa und gleichzeitig das Problemkind der EU.

Die Q2-Berichtssaison gewinnt an Fahrt

Montag: McDonald’s, Heineken
Dienstag: Paypal, Procter & Gamble, Microsoft, Starbucks, Airbus, BP
Mittwoch: Boeing, Mastercard, ARM, Meta, UBS, Adidas, HSBC
Donnerstag: Airbnb, Amazon, Apple, Coinbase, Intel, Ferrari, BMW, Barclays
Freitag: Chevron, Exxon Mobil, Linde

 

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