DAX feiert 30 Jahre. Warum ist die Stimmung getrübt?

Etoro Marktbericht kw 27

Am gestrigen 1. Juli feierte der DAX seinen 30. Geburtstag,

aber die Stimmung in der Frankfurter Wertpapierbörse ist eher ruhig und bescheiden: Weltweite Handelskonflikte, Konjunktursorgen und politische Uneinigkeiten in Deutschland drücken auf die Partystimmung.

Somit büßte der Dax vergangene Woche mal wieder rund 2,8 Prozent ein. Lediglich der Freitag konnte hier zumindest noch ein wenig Stabilität zum Wochenausklang demonstrieren. Auch an der Wall Street sieht es hier nicht besser aus, im Wochenvergleich ergab sich für den Dow Jones ein Minus von 1,3 Prozent, der S&P 500 ebenfalls im Rückwärtsgang bei – 1,3 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq büßte 2,4 Prozent ein.

Hauptschuldiger an der schlechten Marktverfassung ist vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt. Doch ausgerechnet aus Washington kamen dann doch noch versöhnliche Töne, Finanzminister Mnuchin dementierte Berichte, wonach Präsident Donald Trump den Austritt der USA aus der der Welthandelsorganisation WTO, vollziehen wolle.

Dass die Konsumausgaben der Amerikaner im Mai lediglich um 0,2 Prozent zulegen konnten, statt der erwarteten 0,4 Prozent, hat die Börsianer dabei eher weniger interessiert. Zum Börsenschluss in den USA notiert der US-Leitindex am Freitag 0,23 Prozent höher bei 24.271 Punkten.

Auch das politische Gezänk in Berlin, in Sachen Immigrationspolitik, beschäftigt die Anleger weiterhin auch über das Wochenende hinaus. Ein Bruch der Regierungskoalition ist somit noch nicht vom Tisch und könnte sich durchaus noch als herbes Gewitter für die Börsen herausstellen.

Bei den Unternehmensnachrichten galt der Blick der Anleger vor allem der Deutschen Bank. Diese ist beim 2. Teil des US-Stresstests der großen Geldhäuser als einzige Bank durchgefallen. Der Test habe teilweise “erhebliche Schwächen” bei der US-Tochter des größten deutschen Geldhauses offenbart, so die Federal Reserve. Alle anderen ausländischen Banken schafften die Belastungsprobe. Trotzdem wurde die Aktie nicht großartig abgestraft, frei nach dem Motto: Schlimmer – geht Nimmer, kauften Schnäppchenjäger sukzessive Papiere nach.

Auch die Osram-Aktie konnte sich nach einem herben Absturz wieder leicht stabilisieren. Vor allem positive Analystenschätzungen gaben hier Auftrieb. So stufte die US-Investmentbank Merrill Lynch den Wert, nach der jüngsten Gewinnwarnung, von “Underperform” auf “Buy”, das Kursziel wurde allerdings von 55 auf 40 Euro gesenkt.

Gute Zahlen und positive Aussagen für das Geschäftsjahr 2018/2019 gab es beim Adidas Konkurrenten – Nike: Vor allem hochpreisige Modelle, der Direktverkauf an Kunden und eine Kooperation mit Amazon scheinen hier positiv zu wirken. Somit konnte Nike im abgelaufenen Quartal seine US-Erlöse erstmals seit einem Jahr wieder steigern und übertraf dabei die Erwartungen der Analysten. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm bekanntgegeben. Die Aktie konnte daraufhin nachbörslich um 8 Prozent zulegen.

Wochentermine 27 kw:

M O N T A G, 2. Juli 2018

JP/BoJ, Tankan-Bericht mit Diffusionsindex zur

Wirtschaftsstimmung 2Q

CN/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe

Caixin Juni

IT/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni

FR/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung)

DE/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (2. Veröffentlichung)

EU/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe

Eurozone Juni (2. Veröffentlichung)

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni

EU/Arbeitsmarktdaten Mai

des APP im Juni

EU/EZB, Wöchentliche Veränderung der Bestände der

Eurosystem-Zentralbanken an Staatsanleihen,

Covered Bonds, Unternehmensanleihen und ABS

US/Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe

Markit Juni (2. Veröffentlichung)

US/ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Juni

US/Bauausgaben Mai

– Feiertagsbedingt bleiben die Börsen in Hongkong

geschlossen

D I E N S T A G, 3. Juli 2018

AU/Reserve Bank of Australia, Ergebnis der Sitzung

des geldpolitischen Rats

DE/Grenke AG, Neugeschäft und Deckungsbeitrag 1H,

Baden-Baden

SE/Sveriges Riksbank, Ergebnis der Sitzung

des geldpolitischen Rats

DE/Merck KGaA, Telefonkonferenz zum Strategie-Update

des Bereichs Performance Materials

EU/Erzeugerpreise Mai

EU/Einzelhandelsumsatz Mai

EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Tender

DE/VDA, Halbjahres-PK, Berlin

US/Auftragseingang Industrie Mai

– DE/Pkw-Neuzulassungen Juni

– US/Kfz-Absatz Juni

– DE/ifo, Istat, KOF der ETH, gemeinsame

Konjunkturprognose Eurozone

– US/Verkürzter Handel an den US-Börsen (bis 19:00 )

und am US-Anleihemarkt (bis 20:00 )

M I T T W O C H, 4. Juli 2018

CN/Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen Caixin Juni

09:45 *** IT/Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe

Juni 2. Veröffentlichung)

DE/Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe

Juni (2. Veröffentlichung)

EU/Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe

Eurozone Juni (2. Veröffentlichung)

GB/Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe

Juni

– Feiertagsbedingt bleiben die Börsen in den USA

geschlossen

D O N N E R S T A G, 5. Juli 2018

DE/Auftragseingang Mai

DE/VDMA, Auftragseingang Maschinen- und

Anlagenbau Mai

AT/Bundesbank-Präsident Weidmann, Rede bei der

  1. Volkswirtschaftliche Tagung der Österreichischen

Nationalbank und der Wirtschaftskammer Österreich, Linz

US/ADP-Arbeitsmarktbericht Juni

US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

DE/Bundeskanzlerin Merkel, PK mit britischer

Premierministerin May, Berlin

US/Einkaufsmanagerindex Service Markit Juni

US/ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni

US/Rohöllagerbestände (Woche)

DE/Bundestag, Haushaltsdebatte, 3. Lesung, Berlin

US/Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 12./13. Juni

F R E I T A G, 6. Juli 2018

DE/Produktion im produzierenden Gewerbe Mai

DE/Helma Eigenheimbau AG, HV, Lehrte

DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, HV, Landau

US/Handelsbilanz Mai

US/Arbeitsmarktdaten Juni

EU/Kommission, voraussichtlich Entscheidung zur

gemeinsamen Übernahme von Abertis Infraestructuras

durch Hochtief, ACS und Atlantia, Brüssel

– US/voraussichtlich treten Strafzölle auf chinesische

Importe (u.a. Maschinen und Haushaltsgeräte) im Wert von

34 Milliarden Dollar in Kraft, Washington

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