Bricht jetzt ein Handelskrieg aus? Die Börsen sind unter Druck!

e.toro Marktbericht: KW 9/10

An den Börsen hat sich zum Wochenschluss die Stimmung weiter verschlechtert. Zu den Zinssorgen kommt jetzt auch noch die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg. Der Dax somit am letzten Handelstag der Woche unter massivem Abgabedruck.

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen, sorgte für massive Ängste an den Aktienmärkten. Der Dax rauschte um 2,2 Prozent in die Tiefe und fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten – beim Schlusskurs von 11 931 Punkten.

Auf Wochensicht somit ein Minus von 4,6 Prozent – dem tiefsten Stand seit August 2017. Nun kommen charttechnisch vorerst die Unterstützungen um 11.850 und 11.400 Punkte wieder in Reichweite.

Auch an der Wall Street sieht es nach hohen Wochenverlusten aus. Am Freitag setzte der Dow Jones seine Talfahrt fort. Allerdings reduzierte er sein Minus. Zwei Stunden vor Handelsschluss notierte er 0,5 Prozent tiefer.

Bleibt es doch fraglich ob Strafzölle der US-Wirtschaft wirklich helfen?!

Die EU kündigte ihrerseits ebenfalls Vergeltungsmaßnahmen an und drohte ebenfalls mit Zöllen für US-Importe.

Als weiterer Belastungsfaktor erwiesen sich die anhaltenden Zinssorgen. Bereits am Dienstag hatten Investoren Aussagen des neuen FED-Präsidenten Jerome Powell zum Wirtschaftswachstum als Signal gewertet, daß die FED die Zinsen 2018 – 4 Mal anheben könnte. Bislang waren lediglich 3 Schritte von den Anlegern „eingepreist“ worden.

Für Verunsicherung sorgten darüber hinaus zwei wichtige politische Abstimmungen in Europa, die am Wochenende anstehen. Bis Sonntag entscheiden die SPD-Mitglieder, ob sie einer “GroKo” zustimmen. Und in Italien finden wichtige Parlamentswahlen statt. In beiden Fällen geht es darum, ob die Staaten schnell eine handlungsfähige Regierung haben oder vor einer langen Hängepartie stehen. Italien ist, ähnlich wie Griechenland – hoch verschuldet – und das Euro-Land, in dem in den nächsten Jahren am realistischsten weitere finanzielle Verwerfungen stattfinden könnten.

Im Dax und MDax standen nach der Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte besonders die Stahlwerte unter Druck. Die Aktien von ThyssenKrupp verloren 4 Prozent und waren Dax-Schlusslicht. Die Titel von Salzgitter fielen um 5 Prozent und auch bei Aurubis sah es nicht besser aus.

Auch die Automobilhersteller würden zu den Leidtragenden einer Protektion durch Amerika gehören, da sich durch die geplanten Zölle die Rohmaterialien, insbesondere Stahl und Aluminium verteuern würden. Die deutschen Autoaktien somit auch unter Abgabedruck bei rund 2 Prozent.

Sky und Netflix – wollen kooperieren.

Europas größter Pay-TV-Konzern Sky und der Streamingdienst Netflix, haben eine Kooperation vereinbart. Wie der britische Sender vergangene Woche bekanntgab, werde man Netflix bald über die Sky-Plattform sehen können.

Genfer Autosalon

Zumindest ein Termin sollte diese Woche – ab Donnerstag – auf der Agenda stehen, bei dem es durchaus zu Aussagen zur weiteren Entwicklung in der Automobilbranche, Strafzöllen und der „Diesel- Affäre“ kommen könnte – der große Branchentreff in Genf wo sich alljährlich die Autobauer präsentieren und Neuerungen bekanntgeben.

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