Apple und Meta: Erfolgsbilanz der KI-Integration

Aufgrund der hohen Bewertung, die einige wenige große US-Tech-Aktien genießen, stehen diese Unternehmen unter erheblichem Druck, keine Enttäuschungen zu liefern. In dieser Woche werden Apple und Meta ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal präsentieren. Die Anleger erwarten dabei klare Einblicke in den Erfolg der KI-Integration und deren Auswirkungen auf Verkaufs- und Nutzerzahlen.

Meta zeigt starkes Wachstum, Apple hinkt hinterher

Apple und Meta haben wahrscheinlich ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert, doch das Wachstum gegenüber dem Vorquartal dürfte sich weiter verlangsamt haben. Für Apple wird ein EPS-Anstieg auf 1,34 US-Dollar (+6 Prozent) prognostiziert, während bei Meta mit einem Anstieg auf 4,70 US-Dollar (+58 Prozent) gerechnet wird. Im Gegensatz zur Zeit der Dotcom-Blase, die oft als Vergleich herangezogen wird, zeigt sich, dass viele Unternehmen profitabel sind. Meta scheint besonders dynamisch zu wachsen: Der Umsatz wird auf 38,29 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einem Anstieg von 20 Prozent entsprechen würde. Apple soll seine Einnahmen um 3 Prozent auf 84,12 Milliarden US-Dollar gesteigert haben. 

Apple Intelligence und Meta AI setzen neue Maßstäbe

Die Integration von „Apple Intelligence” in die eigenen Produkte steigert deren Funktionalität und Nutzerzufriedenheit, was die Kundenbindung stärkt und dem Unternehmen einen Wachstumsschub verleihen dürfte. Besonders die Verbesserung des Sprachassistenten Siri könnte die Verkaufszahlen ankurbeln und Apples Wettbewerbsvorteil im Smartphone-Markt, wo iPhones einen Weltmarktanteil von 17,3 Prozent halten, festigen. Apple erzielt rund die Hälfte seines Umsatzes mit iPhones, möchte aber einen Upgrade-Zyklus anstoßen, da die Menschen ihre Smartphones länger behalten als zuvor. Allerdings birgt die Öffnung des eigenen Ökosystems für externe Anbieter wie OpenAI erhebliche Risiken. Eine sorgfältige Behandlung von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken ist notwendig, um potenzielle Schwachstellen zu vermeiden.

Meta setzt sein neuestes Llama 3.1 Modell ein, um den KI-Chatbot „Meta AI“ in Apps wie Instagram und WhatsApp zu integrieren. Diese Integration könnte dazu führen, dass Meta AI zu einem der am häufigsten genutzten Chatbots weltweit wird, da rund 3 Milliarden Menschen den Instant Messenger verwenden. KI-Tools könnten die Verweildauer auf Social Media weiter steigern und somit die Werbeeinnahmen erhöhen. Kostenpflichtige KI-Upgrade-Optionen bieten zusätzliches Potenzial für Umsatzsteigerungen. Der Open-Source-Ansatz erlaubt externen Entwicklern, das Modell für ihre eigenen KI-Anwendungen zu nutzen. Allerdings besteht aufgrund der Geheimhaltung der Trainingsdatensätze ein hohes Missbrauchsrisiko. Meta investiert kräftig in KI und VR und plant, Anteile am Ray-Ban-Hersteller EssilorLuxottica zu erwerben. Diese Strategie soll Metas Smart Glasses voranbringen und dem bislang wenig erfolgreichen Metaverse neuen Schwung verleihen.

Value-Investoren: Worauf sie beim KGV achten

Nach Alphabet sind Meta und Apple die am wenigsten überbewerteten Aktien der „Magnificent 7”, gemessen am Forward PE, das den aktuellen Kurs im Verhältnis zum prognostizierten Gewinn der nächsten 12 Monate setzt. Alphabet weist einen Multiplikator von 22 auf, während Meta bei 24 liegt. Im Vergleich dazu bewegt sich das Forward PE für den S&P 500 bei 22. Die Bandbreite des Forward PE und die Durchschnittswerte können je nach Branche erheblich variieren. Value-Investoren tendieren oft dazu, Werte zwischen 20 und 25 als angemessen zu betrachten. Während Alphabet und Meta noch in einem vertretbaren Bereich liegen, erscheinen Apple (29) und Microsoft (32) bereits deutlich überteuert. Amazon (39), Nvidia (43) und Tesla (89) sind hingegen extrem überbewertet.

Einstiegschancen durch Marktvolatilität

Das saisonale Muster des S&P 500 deutet darauf hin, dass Anleger sich kurzfristig auf erhöhte Volatilität einstellen sollten. Daten, die bis 1928 zurückreichen, zeigen, dass der Index typischerweise bis September schwächelt, gefolgt von einem deutlichen Kursanstieg im vierten Quartal. In dieser schwächeren Phase können Titel wie Apple und Meta schnell um 10-20 Prozent fallen, was neue Einstiegschancen eröffnet und eine Vorbereitung auf eine potenzielle Endjahresrally bietet. Zwei entscheidende Faktoren könnten den Verlauf und die Intensität einer potenziellen Korrektur bestimmen: Zinserwartungen (Fed könnte Zinsen dreimal senken) und die laufende Berichtssaison. Meta legt am Mittwoch Zahlen vor, Apple folgt am Donnerstag. 

 

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