Marktupdate: Mercedes-Benz, PMI, FOMC und Nvidia

  • Mercedes-Benz plant Aktienrückkauf und Dividendenerhöhung
  • Ruf nach Zinssenkungen: Große Enttäuschung bei Einkaufsmanagern aus Deutschland
  • Vorsichtiger Ton des FOMC zu Zinssenkungen
  • Nvidia überzeugt mit Quartalszahlen und durchbricht die 800-Dollar-Marke

Mercedes-Benz plant Aktienrückkauf und Dividendenerhöhung

Die Mercedes-Benz-Aktie schoss am Donnerstag fast 6% nach oben, wodurch sie die Marke von 72 Euro knackte und den höchsten Stand seit August erreichte. Diese eindrucksvolle Entwicklung wurde durch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms und eine erhöhte Dividende ausgelöst. 

Anleger schienen der schwachen Prognose des Autoherstellers zunächst wenig Beachtung zu schenken. Mercedes-Benz plant, Aktien im Wert von 3 Milliarden Euro zurückzukaufen und erhöht die Dividende von 5,20 auf 5,30 Euro. Im vierten Quartal übertraf der Gewinn je Aktie mit 2,99 Euro die Erwartungen von 2,65 Euro, jedoch war dies das schwächste Quartal des Jahres 2023.

Der Umsatz erreichte im Endjahresquartal mit 40,26 Milliarden Euro das Niveau des Vorjahres und übertraf die Erwartungen. Die Mercedes-Benz-Aktie steuert auf die fünfte Gewinnwoche zu und ist um über 30% gegenüber dem Tiefstand im Oktober von 55 Euro gestiegen. In der Vorwoche gelang es der Aktie, über die 50-Wochen-Linie bei 64,50 Euro zurückzukehren. 

Anleger blicken nun auf den Höchststand vom September bei fast 70 Euro. Ein Ausbruch darüber würde die Aufmerksamkeit auf zwei wichtige Marken lenken: Das Double-Top vom Sommer bei 76 Euro und das Hoch vom November 2021 bei rund 92 Euro.

Ruf nach Zinssenkungen: Große Enttäuschung bei Einkaufsmanagern aus Deutschland

Der neueste Bericht über den Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland malt ein düsteres Bild für die Wirtschaft und lässt wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung. 

Im Februar fiel der PMI, ein bedeutender Frühindikator für das Bruttoinlandsprodukt (BIP), von 45,50 auf 42,30 Punkte. Diese Verschlechterung kommt nach einer Phase, in der sich der PMI sechs Monate in Folge erholt hatte. Die Frage ist: Wann wird der Index wieder die entscheidende Marke von 50 Punkten überschreiten?

Seit Juli 2022 signalisiert der Index ununterbrochen eine Rezession. Die enttäuschenden Daten lösten eine unmittelbare Reaktion der Anleger aus, die ihre Gewinne kurzfristig sicherten. 

Der DAX ließ sich trotz schwacher Daten nicht lange aufhalten und setzte nach einer kurzen Unterbrechung seine Aufwärtsbewegung fort, um ein neues Rekordhoch von 17.430 Punkten (Stand: Freitagnachmittag) zu erreichen.

Im Dienstleistungssektor gab es eine leichte Verbesserung, wobei der entsprechende PMI von 48,0 auf 48,2 Punkte stieg. Dennoch bleibt Vorsicht geboten angesichts der anhaltenden Unsicherheit.

Ein Hoffnungsschimmer könnte in der zunehmenden Forderung an die Europäische Zentralbank (EZB) liegen, die Zinsen früher als geplant zu senken. Dies könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Erholung voranzutreiben.

Vorsichtiger Ton des FOMC zu Zinssenkungen

Die Veröffentlichung des Fed-Protokolls der Januar-Sitzung am Mittwochabend wurde von Anlegern mit gedämpfter Reaktion aufgenommen. Trotz der Hoffnung auf neue Einblicke in die zukünftige geldpolitische Ausrichtung blieb das Dokument weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) warnten vor einer überstürzten Senkung der Zinssätze.

In den vergangenen Wochen haben solide Wirtschaftsdaten bereits dazu geführt, dass die Märkte ihre aggressiven Spekulationen über Zinssenkungen zurückgeschraubt haben. Diese Einschätzung wird auch durch andere jüngste Kommentare gestützt. Das CME FedWatch Tool signalisiert zwar eine mögliche erste Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juni, jedoch bleibt die Wahrscheinlichkeit mit etwas über 50% noch unsicher.

Während die Inflation zurückgeht, bleibt sie in einigen Sektoren weiterhin erhöht. Die Kerninflation, welche volatile Posten wie Lebensmittel und Energie ausschließt, liegt seit zwei Monaten bei 3,9%, nahezu doppelt so hoch wie das von der Fed angestrebte Ziel von 2%.

Angesichts dieser Entwicklungen sollten Anleger besonders auf die Inflationsdaten (PCE-Kernrate) für Februar achten, die am kommenden Donnerstag, den 29. Februar, um 14:30 Uhr veröffentlicht werden. Angesichts der jüngsten kräftigen Kursanstiege könnten die Märkte äußerst sensibel reagieren, falls keine weiteren Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation erzielt werden.

Nvidia überzeugt mit Quartalszahlen und durchbricht die 800-Dollar-Marke

Nvidia setzt seinen unaufhaltsamen Aufstieg fort, indem die Quartalszahlen erneut die Erwartungen für Gewinn und Umsatz übertreffen. Die Ergebnisse wurden am Mittwochabend veröffentlicht. 

Obwohl die Aktie kurzzeitig auf 662 Dollar zurückfiel, starteten die Käufer einen neuen Angriff, was zu einem neuen Allzeithoch führte. Am Freitag durchbrach die Aktie erstmals die 800-Dollar-Marke, was den starken Aufwärtstrend weiter unterstreicht.

Im vierten Quartal belief sich der Gewinn je Aktie auf 5,16 Dollar, was über 12% höher ist als erwartet und fast sechsmal so hoch wie im Vorjahresquartal. Der Umsatz erreichte 22,10 Milliarden Dollar, was über 8% mehr ist als erwartet und 3,7-mal höher als im Vergleichsquartal.

Nvidia hat sich als wichtigster Akteur im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) erwiesen, was auch vom Markt erkannt wird. Seit dem Tiefstand im Oktober 2022 ist die Aktie um über 600 Prozent gestiegen, was das hohe Vertrauen der Anleger in die Zukunftsaussichten des Unternehmens widerspiegelt.

Nvidia dominiert den Markt für GPU-Halbleiterchips und ist führend im Bereich der künstlichen Intelligenz. Doch mit dieser Position kommen auch Herausforderungen, darunter die Bewältigung der enormen Nachfrage und die Verteidigung des Marktanteils gegenüber Konkurrenten wie AMD und Intel.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt das langfristige Wachstumspotenzial von Nvidia attraktiv, insbesondere angesichts seiner starken Position im KI-Markt.