- DAX-Anleger vorsichtig, Deutschland bleibt Sorgenkind
- Fed-Chef Powell löst Wall Street-Abverkauf aus
- Microsoft übertrifft Erwartungen dank KI-Wachstum
- Meta auf Erfolgskurs: Quartalszahlen überzeugen, Aktie steigt um 15%
- Amazon hebt ab, Apple mit China-Sorgen und Google-Werbeeinnahmen enttäuschen
Sorgenkind: Deutschland bleibt ein Sorgenkind, wie die Zahlen für das letzte Quartal 2023 zeigen. Die Wirtschaft schrumpfte um 0,3%, nachdem in den beiden vorherigen Quartalen bereits kein Wachstum zu verzeichnen war. Dies trug dazu bei, dass der DAX sich in dieser Woche von seinem Rekordhoch bei 17.016 Punkten zurückzog. Besonders das verarbeitende Gewerbe steht unter Druck. Die negative Stimmung breitet sich zudem auf den Dienstleistungssektor aus, wie der Einkaufsmanagerindex für Januar belegt. Überraschenderweise konnte die Eurozone eine Rezession vermeiden, da das Wachstum in Italien (0,2%) und Spanien (0,6%) die Schwäche in Deutschland ausglich. Am Donnerstag erreichte der Leitindex bei 16.779 Punkten sein Wochentief, wobei dieser Rückgang als eine kleine Korrektur einzustufen ist.
US-Notenbank: Fed-Chef Jerome Powell löste am Mittwoch einen Abverkauf an der Wall Street aus. Die Zentralbank hält ihre Zinsen seit vier Sitzungen unverändert bei 5,25-5,50%. Powell betonte, dass eine Zinssenkung im März nicht das Basisszenario sei. Er erklärte, dass mehr Vertrauen erforderlich sei, um sicherzustellen, dass die Inflation nachhaltig in Richtung 2% geht. Im Dezember fiel die Inflation, gemessen an den persönlichen Konsumausgaben (PCE), im Vergleich zum Vorjahr auf 2,9%. Im vierten Quartal lag sie bereits zum zweiten Mal in Folge bei 2% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das CME FedWatch Tool zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 60% für eine erste Zinssenkung im März.
Meta Platforms: Die Aktie erlebte am Donnerstag nachbörslich einen Anstieg um über 15% auf 454 Dollar, angetrieben von den übertroffenen Erwartungen der Quartalszahlen. Der Gewinn je Aktie lag bei 5,33 Dollar, im Vergleich zu den erwarteten 4,96 Dollar, während der Umsatz mit 40,11 Milliarden Dollar die prognostizierten 39,02 Milliarden Dollar übertraf. Meta setzte auch ein starkes Zeichen für Aktionäre: Die Einführung der ersten Quartalsdividende von 50 Cent pro Aktie sowie die Zustimmung zu einem Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 50 Milliarden Dollar. Die Aktie bestätigte ihren langfristigen Aufwärtstrend mit einem neuen Rekordhoch. Seit dem Tiefpunkt im November hat sich der Kurs vervierfacht. Anleger sollten dennoch beachten, dass die Aktie mit einem RSI-Wert von 84,65 als stark überkauft gilt, was möglicherweise auf kurzfristige Korrekturen hindeutet.
Microsoft: Die Aktie zog sich ab Dienstag von ihrem Rekordhoch bei 415 Dollar zurück und gab einige Gewinne von der dreiwöchigen Rally ab. Dennoch bleibt der langfristige Ausblick vielversprechend. Die hohe Aktienbewertung spiegelt das Anlegervertrauen in die zukunftsweisende Technologie des Unternehmens wider. Im vierten Quartal wies Microsoft einen Anstieg sowohl im Gewinn als auch im Umsatz auf, der die Erwartungen übertraf. Das schlug sich in einem Gewinn je Aktie (EPS) von 2,93 Dollar nieder, während der Umsatz auf 62,01 Milliarden Dollar anstieg. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat eine Revolution eingeleitet und ist zweifellos der wichtigste Motor für Wachstum. Der Tech-Riese hat sich erfolgreich an die Spitze katapultiert und Apple als das wertvollste Unternehmen überholt.
Big Tech: In dieser Woche haben drei weitere Mitglieder der „Magnificent 7″ ihre Quartalszahlen präsentiert: Alphabet (Muttergesellschaft von Google) am Dienstag sowie Amazon und Apple am Donnerstag. Alle drei Tech-Giganten haben die Erwartungen in Bezug auf Gewinn und Umsatz übertroffen. Die Amazon-Aktie verzeichnete einen Anstieg nach den Quartalszahlen, da die Einnahmen zweistellig wuchsen und ein optimistischer Ausblick für das erste Quartal gegeben wurde. Bei Apple hingegen enttäuschten die Verkaufszahlen in China, die zweistellig zurückgingen. Der Kurs ging aufgrund dieser Nachricht zurück, jedoch wurde der bestehende Aufwärtstrend dadurch nicht gefährdet. Alphabet zog sich aufgrund enttäuschender Werbeeinnahmen von Google von seinem Rekordhoch zurück.
Nächste Woche:
- Montag: US-Einkaufsmanagerindex (ISM Services PMI)
- Dienstag: Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia (RBA)
Quartalszahlen:
- Montag: Caterpillar, McDonald’s, Palantir
- Dienstag: Eli Lilly, Spotify, Ford, Infineon, Qiagen
- Mittwoch: Alibaba, ARM, PayPal, Walt Disney, Uber, Deutsche Börse
- Donnerstag: Philip Morris, Pinterest, Siemens
- Freitag: PepsiCo