Obwohl Coca-Cola im Vergleich zu Nvidia als eher unspektakulär erscheinen mag, erweist sich das Unternehmen für langfristige Anleger als attraktiver als eine Staatsanleihe. Der Getränkehersteller hat sich als äußerst widerstandsfähig in Krisenzeiten erwiesen und seine Dividenden kontinuierlich erhöht.
Spannung vor den Zahlen für das vierte Quartal
Am Dienstag, den 13. Februar, wird Coca-Cola vor der US-Börseneröffnung seine Finanzergebnisse für das vierte Quartal bekannt geben. Angesichts der vergangenen Erfolgsbilanz ist es für Anleger fast schon selbstverständlich anzunehmen, dass die Erwartungen übertreffen werden.
Das letzte Mal, dass die Gewinnerwartungen je Aktie (EPS) nicht erfüllt wurden, datiert aus dem ersten Quartal 2017. Die aktuelle Prognose liegt bei einem EPS von 0,49 Dollar, was über dem Wert des Vorjahresquartals von 0,45 Dollar liegen würde, aber nur etwa zwei Drittel des Werts im dritten Quartal von 0,74 Dollar entspräche.
Der Umsatz wird voraussichtlich bei 10,67 Milliarden Dollar liegen, was zwar höher wäre als im Vorjahresquartal mit 10,20 Milliarden Dollar, jedoch unter dem Wert des Vorquartals von 11,95 Milliarden Dollar läge.
Markenbekanntheit: Der Schlüssel zum Erfolg
In einem hart umkämpften Markt für nicht-alkoholische Getränke sind Unternehmen gezwungen, innovative Marketingstrategien und breite Produktsortimente anzubieten, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Getränkehersteller mit einer hohen Markenbekanntheit haben die Chance, durch die Bindung einer treuen Kundschaft ihre Gewinne zu steigern und Margen zu erhöhen.
Mit zunehmendem Bewusstsein für gesündere und nachhaltigere Optionen besteht die Gefahr, dass Verbraucher zu alternativen Produkten wechseln, sollten Unternehmen diesen Trends nicht gerecht werden können.
Hoher Marktanteil und Resilienz in Krisenzeiten
Coca-Cola ist zwar für sein Kultgetränk bekannt, bietet aber über 500 Marken an, darunter bekannte Produkte wie Coke Zero, Fanta, Lift Apfelschorle und Vio. Diese Markenvielfalt ermöglicht es, verschiedene Zielgruppen anzusprechen und die Präsenz zu stärken.
Trotz des intensiven Wettbewerbs hält Coca-Cola weltweit einen Marktanteil von deutlich über 40 Prozent und konnte diesen auch in Krisenzeiten wie während der Corona-Pandemie und der Finanzkrise von 2008 halten.
Das Management reagiert auf den wachsenden Trend zu gesünderen und nachhaltigeren Getränkeoptionen, indem es zuckerfreie Alternativen einführt und sich für Recycling und Kreislaufwirtschaft bei Verpackungen engagiert.
Coca-Cola investiert beträchtliche Summen in Werbung, durchschnittlich etwa vier Milliarden Dollar in den vergangenen Jahren. Dies trägt dazu bei, die Markenbekanntheit zu steigern und die Kundenbindung zu stärken.
Stabile Dividenden und Kurspotenzial
Coca-Cola mag nicht das gleiche Wachstumspotenzial bieten wie Nvidia, ist aber auch nicht so konservativ wie eine US-Staatsanleihe. Die Kombination aus steigenden Dividendenausschüttungen und langfristigem Kurspotenzial macht die Aktie attraktiv. Im Jahr 2023 wurde eine Dividende von über 3 Prozent ausgeschüttet.
Anleger, die zum Tiefpunkt im Jahr 2020 eingestiegen sind, verzeichneten eine Rendite von 65 Prozent basierend auf dem aktuellen Kurs von 60 Dollar. Für diejenigen, die während des Tiefpunkts der Finanzkrise im Jahr 2009 gekauft haben, ergab sich eine Rendite von 220 Prozent. Selbst für Anleger, die zum Höchststand während der Finanzkrise im Jahr 2008 eingestiegen sind, lag die Rendite bei über 80 Prozent
Aktie auf dem Weg zur nächsten Hürde
Die Aktie hat sich seit dem Tiefpunkt im Oktober erholt und ist wieder über die Zone zwischen 57 und 58 Dollar gestiegen, die seit Mitte 2021 viele Berührungspunkte aufwies. Bevor das Rekordhoch von 67 Dollar erreicht werden kann, müssen jedoch noch die drei Höchststände um 65 Dollar sowie das Juli-Hoch bei 63 Dollar überwunden werden.
Quelle: TradingView via eToro