Hilft das Oktoberfest den Bieraktien auf die Sprünge? Weltweite Biermarken im letzten Jahr um 15 Prozent gefallen

  • Ein Aktienkorb von Bieraktien, darunter AB Inbev und Heineken, ist im letzten Jahr um 15 Prozent gefallen.
  • Zu den größten Verlierern gehören Tsingtao (-36 Prozent), Diageo (-23 Prozent) und Carlsberg (-20 Prozent).
  • Die Bierindustrie verliert Marktanteile, da die Verbraucher Premium-Getränke und alkoholfreie Alternativen bevorzugen.

19. September 2024: Während sich Bierliebhaber auf der ganzen Welt darauf vorbereiten, ihre Gläser auf dem Oktoberfest zu erheben, bietet eine neue Studie der Trading- und Investmentplattform eToro einen ernüchternden Ausblick für die globale Bierindustrie, die dringend eine Unterstützung für ihre Aktienkurse benötigt.

Im Vorfeld des kultigen Münchner Bierfestes hat eToro einen gleichgewichteten Korb mit neun der weltweit größten Bieraktien erstellt, die jeweils aus einem anderen Land stammen. Die Analyse zeigt, dass der Wert dieser Unternehmen im vergangenen Jahr um 15 Prozent gesunken ist, während die großen Indizes um mindestens 9 Prozent gestiegen sind (siehe Tabelle 1). Die globale Bierindustrie stagniert seit einiger Zeit; der Aktienkorb ist in den letzten fünf Jahren um 11 Prozent  gesunken.

Tabelle 1: Performance von Bier-Aktienkorb im Vergleich zu den großen Indizes

Rendite (Jahresverlauf) Rendite 1 Jahr Rendite 5 Jahre
Bier-Aktienkorb -7 % -15 % -11 %
S&P 500 20 % 25 % 93 %
Stoxx 600 10 % 15 % 38 %
FTSE 100 9% 12 % 16 %

Die vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der größte Verlierer der letzten Jahre ist Chinas Tsingtao, dessen Aktienwert um 36 Prozent eingebrochen ist (siehe Tabelle 2). Die Muttergesellschaft von Guinness, Diageo, verlor 23 Prozent, während die dänische Brauereigruppe Carlsberg im gleichen Zeitraum 20 Prozent einbüßte.

Nur sehr wenige Bieraktien haben im vergangenen Jahr positive Renditen erzielt, und die, die es taten, legten nur geringfügig zu. AB Inbev, das gemessen an der Marktkapitalisierung bei weitem größte Bierunternehmen der Welt, stieg um 6 Prozent, während die deutsche Kulmbacher Brauerei um 3 Prozent zulegte, doch beide haben diese Gewinne im bisherigen Jahresverlauf bereits wieder abgegeben. Nur ein Unternehmen hat im Jahr 2024 eine positive Kursentwicklung zu verzeichnen – die japanische Asahi Group Holdings – mit einem mageren Plus von 1 Prozent.

Sam North, Marktanalyst bei eToro , kommentiert die Daten: „Das Oktoberfest ist das größte Bierfest der Welt, aber selbst mit dem saisonalen Aufschwung durch die zweiwöchigen bierreichen Feierlichkeiten jedes Jahr, zeigen die Daten das Bild einer Industrie, die weltweit rückläufig ist und die Investoren mit einem Kater zurücklässt.

Auf der Angebotsseite steigen die Produktionskosten aufgrund von Rohstoffknappheit und Unterbrechungen der Lieferkette, einschließlich des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, da die Region ein wichtiger Produzent von Gerste ist, so dass die Brauereien die Preise erhöhen. Auf der Nachfrageseite bewegen sich die Verbraucher jedoch weg von Massenbiermarken hin zu Premium-Getränken wie Craft Beer und Cocktails.”

Einige Bieraktien konnten den Anlegern, die fünf Jahre lang an ihnen festhielten, bescheidene Renditen einbringen. Constellation Brands, das amerikanische Getränkeunternehmen hinter Modelo und Corona, verzeichnete in diesem Zeitraum einen Anstieg von 18 Prozent. Obwohl es im vergangenen Jahr am stärksten gefallen ist, liegt Tsingtao mit einem Anstieg von 13 Prozent über einen Fünfjahreszeitraum an zweiter Stelle. All dies verblasst jedoch im Vergleich zu den Ergebnissen der großen Indizes im selben Fünfjahreszeitraum: Der S&P 500 stieg um 93 Prozent und selbst der träge FTSE 100 um 16 Prozent.

Sam North fügt hinzu: „Die meisten Bieraktien konnten ihren Höchststand vor vor der Pandemie nicht wieder erreichen. Als die Covid-Krise ausbrach, stürzte der Wert dieser Unternehmen ab, da der Bierabsatz in Bars und Restaurants durch die Schließungen wegfiel. Seitdem haben die steigenden Lebenshaltungskosten und das wachsende Gesundheitsbewusstsein dazu geführt, dass immer mehr Menschen ihren Alkoholkonsum einschränken oder ganz auf Alkohol verzichten. Sogar München, die Heimat des Oktoberfestes, hat vor kurzem seinen ersten alkoholfreien Biergarten im Stadtzentrum eröffnet.

Dies stellt eine neue Wachstumschance dar. Im Jahr 2023 stieg die Produktion von alkoholfreiem Bier in der EU um 13,5 Prozent, während die Produktion von traditionellem Bier im Vergleich zu 2022 um 5 Prozent zurückging.1 Große Getränkekonzerne diversifizieren ihre alkoholfreien Sortimente. AB Inbev wählte Corona Cero als offizielles Bier der Olympischen Spiele 2024 im Rahmen eines Sponsoringvertrags, während Diageo nach einem erfolgreichen Versuch in Irland Guinness 0,0 vom Fass in Großbritannien einführte. Dies wird nicht von heute auf morgen zu einer Rallye führen, aber indem Investoren diesen wachsenden Trend nutzen, während die Aktienkurse rückläufig sind, könnten die Anleger auf lange Sicht von einem gewissen Aufwärtspotenzial profitieren.“

Tabelle 2: Performance von Aktien innerhalb des globalen Bier-Aktienkorbes 

Land Aktie Tochtergesell-

schaften der Biermarken

Rendite seit Jahresbeginn Rendite 1 Jahr Rendite 5 Jahre
Japan Asahi Group Holdings Asahi, Peroni 1 % -6 % 10 %
Deutschland Kulmbacher Brauerei Kulmbacher, Mönchshof -2 % 3 % -40 %
USA Constellation Brands Modelo, Corona (US licensee) -3 % -7 % 18 %
Belgien/ Brasilien AB Inbev Budweiser, Beck’s, Stella Artois -6 % 6 % -36 %
Dänemark Carlsberg Carlsberg, 1664 -7 % -20 % -21 %
Niederlande Heineken Heineken, Moretti, Amstel -9 % -9 % -16 %
Großbritannien Diageo Guinness -10 % -23 % -30 %
USA/Kanada Molson Coors Coors Light, Carling, Miller Lite -12 % -14 % 5 %
China Tsingtao Tsingtao -15 % -36 % 13 %

Die vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

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Hinweise für die Redaktion: 

Der Bierkorb von eToro wurde aus gleichgewichteten Aktien von neun globalen Bieraktien zusammengestellt. Pro Land wurde eine Aktie ausgewählt. Die Daten zur Aktienkursentwicklung wurden auf die nächste ganze Zahl aufgerundet. 

Die Daten wurden von Refinitiv am 1. September 2024 übernommen.

1. Die Daten zur EU-Bierproduktion stammen von Eurostat (veröffentlicht am 2. August 2024). 

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