Das Jahr 2022 war für Kryptoanleger bisher ein schwieriges Jahr. Während sich der Kryptomarkt im Juli etwas erholte, ist der Marktwert der meisten Kryptoassets und „Non Fungible Tokens“ (NFTs) im bisherigen Jahresverlauf immer noch deutlich gesunken. Bitcoin beispielsweise ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts seit Jahresbeginn um etwa 50 % gefallen. Makroökonomische Faktoren wie eine steigende Inflation, steigende Zinssätze und ein geringeres Wirtschaftswachstum sowie geopolitische Krisen waren die Hauptfaktoren für die Volatilität im Kryptobereich. Andere Probleme, wie die Insolvenz von Celsius Network und Three Arrows Capital sowie die Entlassung von Mitarbeitern bei Coinbase, haben ebenfalls zur Schwächung der gesamten Anlageklasse beigetragen.
Doch trotz der jüngsten Unruhen auf dem Markt bleiben viele Anleger optimistisch, was die Zukunft der Kryptowährung angeht. So zum Beispiel William Cai, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter der in New York ansässigen Investmentfirma Wilshire Phoenix. Cai – der zuvor Milliarden-Dollar-Portfolios bei JP Morgan verwaltet hat – sagt, dass der jüngste Einbruch nicht unbedingt auf den Untergang der Kryptowährungen hinweist. Er ist der Meinung, dass der Kryptomarkt in letzter Zeit den wirtschaftlichen Bedingungen und dem Aktienmarkt gefolgt ist, und dass sich die Wertentwicklung von Kryptoassets verbessern sollte, sobald diese sich erholen.
Eine weitere Sache, die Kryptoassets in Zukunft mit Sicherheit helfen könnte, ist eine Regulierung. Derzeit bemühen sich Gesetzgeber auf der ganzen Welt um die Einführung von Gesetzen und Richtlinien, die Kryptoassets sicherer für Anleger und weniger attraktiv für Cyberkriminelle machen sollen. Auch wenn noch ein langer Weg vor uns liegt, haben wir im Jahr 2022 einige wichtige Fortschritte an der Regulierungsfront erzielt. In den USA hat Präsident Joe Biden kürzlich eine Verfügung unterzeichnet, die die Regierungsbehörden auffordert, die „verantwortungsvolle Entwicklung“ digitaler Vermögenswerte, einschließlich Stablecoins, zu untersuchen. In der Zwischenzeit haben die Aufsichtsbehörden in Europa kürzlich die letzten Details eines umfassenden Pakets von Krypto-Vorschriften ausgearbeitet, die als „Markets in Crypto Assets“ (MiCA) bekannt sind. Eine bessere Reglementierung dürfte letztlich einen Teil der Volatilität in der Anlageklasse verringern und den Anlegern einen zusätzlichen Schutz bieten.
Eine weitere institutionelle Akzeptanz könnte auch zu mehr Anwendungsfällen für Alltagsnutzer führen, was sich wiederum positiv auf die Kryptopreise auswirken dürfte. Auch wenn das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen mit Kryptowährungen für die meisten Menschen im Moment noch keinen Sinn macht, könnte sich die Situation in Zukunft ändern, wenn mehr Einzelhändler diese Zahlungen akzeptieren.
Ein Kryptoasset, das in letzter Zeit einen ordentlichen Aufschwung erlebt hat, ist Ethereum. Hierbei handelt es sich um die zweitgrößte Kryptowährung nach Bitcoin und die bekannteste Altcoin auf dem Markt. Wie Bitcoin kann sie als Indikator für den Kryptomarkt dienen. Die Aussichten für dieses digitale Asset scheinen attraktiv zu sein. Im September sollte Ethereum ein massives Upgrade erfahren, das als „The Merge“ (dt.: Verschmelzung) bekannt ist. Dieses Upgrade, das das Netzwerk effizienter, schneller und billiger machen soll, könnte die Attraktivität des Kryptoassets steigern.
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