ETFs fassen alle Aktien, Anleihen oder andere Anlagen eines bestimmten Index in einem Fonds zusammen. Anleger haben mit diesen die Möglichkeit, die Diversifikationsmöglichkeit von Indizes mit der Flexibilität von Einzelaktien zu kombinieren. Lernen Sie hier, wie das funktioniert.
Insbesondere für Anfänger am Anlagemarkt kann die Fülle an Optionen recht verwirrend sein. Sich zwischen den einzelnen Möglichkeiten zu entscheiden und eine langfristig gute Wahl für das eigene Portfolio zu treffen, kann schwierig sein.
In diesem Fall sind börsengehandelte Fonds eine gute Möglichkeit, mit wenig Komplexität und einem vergleichsweise geringen Risiko das Investieren zu beginnen – denn ETFs bieten eine breite Diversifizierung mit sehr geringen Gebühren und einem einfachen Zugang.
Was sind ETFs?
Exchange Traded Funds (ETFs, englisch für börsengehandelte Indexfonds) replizieren einen bestimmten Index. Anleger können ETFs an Börsen kaufen und verkaufen.
Ein Index ist nichts weiter als ein sprichwörtlicher Korb, in dem sich Stücke von Aktien befinden. Statt also zum Beispiel 100 Euro in nur eine Aktie zu investieren, weil 10 unterschiedliche Aktien zusammen 1.000 Euro kosten würden, könnten Sie in Bruchstücke von 10 Aktien investieren.
Damit ähneln ETFs sehr stark dem Prinzip eines Investmentfonds. Allerdings sind ETFs offen, das heißt, Sie können Ihr Geld jederzeit auszahlen. Viele Fonds hingegen sind auf eine feste Laufzeit geschlossen.
Aus diesem Grund sind ETFs auch deutlich günstiger als Investmentfonds, weil das Management einfach nur einem Index folgen muss, anstatt viel Recherche in die Auswahl von Aktien zu stecken.
Trotz dieser Bündelung schwanken ETFs wie auch Aktien auf täglicher Basis und können den ganzen Tag über gehandelt werden – auch dies bietet eine größere Flexibilität als Investmentfonds, wo es meist nur eine Transaktion am Tag geben kann.
Anleger kommen also in den Genuss größerer Möglichkeiten, besonders dann, wenn der Markt schwankt. ETFs gibt es in vielen verschiedenen Märkten, Anlageklassen und Ländern.
Mithilfe von ETFs können Anleger sich auch Aktien leisten, die sie sich aufgrund ihrer hohen Bewertung als Einzelaktie finanziell nicht leisten könnten. Mit wenig Budget kann man so in viele Aktien zur gleichen Zeit investieren und so die breiten Wachstumschancen nutzen. Oftmals geht dies mit ein bis drei ETFs.
Sie könnten sich zum Beispiel entscheiden, nur in einen bestimmten Sektor zu investieren, wie den Technologiesektor oder das Gesundheitswesen. Eine andere Möglichkeit wäre es, einem Trend oder Thema zu folgen. Dazu gehören zum Beispiel der Klimawandel, die künstliche Intelligenz oder das Metaverse.
ETFs haben den klaren Vorteil, dass das Kaufen eines ETFs allein bereits ein Akt der Diversifizierung ist. Sie müssen danach also nicht überlegen, wie Sie den ETF wieder diversifizieren können. Gerade für Anfänger ist dies eine Erleichterung.
Vorteile von ETFs
Mittlerweile gehören ETFs zu den beliebtesten und am meisten verwendeten Anlageformen. Das ist nicht ohne Grund so, denn sie verfügen über erhebliche Vorteile für Anleger:
- Diversifizierung: Mithilfe eines ETFs können Anleger in oftmals hunderte Wertpapiere über viele Märkten und Anlageklassen hinweg investieren. So verringert sich das Portfoliorisiko.
- Einfache Verwaltung: Es ist für Anleger sehr einfach, ETFs an Börsen ihrer Wahl zu kaufen oder zu verkaufen. Das wird noch dadurch vereinfacht, dass Anleger mit weniger als 100 Euro starten können.
Tipp: ETFs sind nicht nur eine absolut beliebte Anlage, sondern erlauben Anlegern auch, das zeitraubende und risikoreiche Stock Picking zu vermeiden und ohne viel Arbeitseinsatz mit wenig Geld in viele Aktien investieren zu können.
- Niedrige Kosten: Da die Verwaltung passiv erfolgt, sind die Kosten für einen durchschnittlichen ETF sehr gering – besonders im Vergleich zu Investmentfonds, die aktiv verwaltet werden.
- Steuereffizienz: Wer ETFs kauft, handelt langfristig. Daher kommt es zu deutlich weniger Transaktionen und deutlich weniger Kapitalgewinnen.
Nachteile von ETFs
Natürlich gibt es aber auch keine Form der Anlage, die gänzlich frei von Risiken ist – das gilt auch für ETFs. Trotz eines geringeren Risikos gibt es hier einige Punkte, die Anleger beachten sollten. Dazu gehören:
- Marktrisiko: Niemand kann voraussehen oder garantieren, wie sich Kurse am Finanzmarkt entwickeln – auch bei ETFs. Es kann also immer passieren, dass die Kurse fallen, ohne dass Sie dies prognostizieren können.
- Liquiditätsrisiko: Auch wenn ETFs als liquider im Vergleich zu normalen Investmentfonds gelten, kann eine erhöhte Volatilität das Verkaufen mit Gewinnen zu bestimmten Zeiten erschweren.
- Tracking Error (Nachbildungsfehler): Auch der beste ETF stimmt nicht notwendigerweise zu 100 % mit seinem Index überein. Wenn dies nicht verhindert wird, kann es zu Diskrepanzen zwischen ETFs und ihren Indizes kommen, die sich auf die Wertentwicklung auswirken können.
„[ETFs] sind Mechanismen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wie Telefone. Traditionelle Investmentfonds waren Telefonapparate. ETFs sind Smartphones: Sie tun dasselbe, aber in einer besseren Verpackung.“
Dave Nadig
Warum Sie in ETFs investieren sollten
Anleger, die sich über Risiken informieren und sich konsequent mit ihnen auseinandersetzen, können üblicherweise ihre Risiken stark begrenzen. Dabei hilft normalerweise auch, eine langfristig ausgerichtete Strategie zu haben.
Wie Sie in ETFs investieren können
Bevor Sie mit Ihrem ersten ETF-Investment beginnen, sollten Sie Ihre Ziele setzen, Ihre Risikotoleranz festlegen und viel Recherche betreiben. Erst dann sind Sie in der Lage, objektive und fundierte Entscheidungen zu treffen und langfristig erfolgreich in ETFs zu investieren.
- Bleiben Sie informiert. Sie sollten sich regelmäßig über die aktuellen Nachrichten der Branche und über Ihren Sektor oder Ihr Thema informieren, um zu verstehen, was Ihren ETF bewegt.
- Vergessen Sie auch niemals die Gebühren, welche die Betreiber des ETFs verlangen. Ein scheinbar kleiner Unterschied kann auf 20 Jahre einen großen Unterschied machen. Auch Börsengebühren sind es wert, zu überlegen, auf welcher Börse Sie Ihren ETF handeln möchten.
- Vor einer Anlage sollten Anleger die Wertentwicklung des ETFs, an dem sie Interesse haben, genauestens betrachten und überlegen, ob dies zu den eigenen Zielen und der eigenen Strategie passt.
- Verstehen Sie unbedingt, was der ETF nachbildet. Handelt es sich um eine sehr breite Abbildung der größten Firmen weltweit, oder werden nur bestimmte Firmen berücksichtigt?
Wie immer bei Anlagen hilft es dem Anleger sehr, wenn Verständnis mit Ruhe und einem klaren Plan zusammenspielen – denn dies ist auch einem langfristig stabilen Portfolio und guten Renditen förderlich.
Mithilfe von ETFs können Anleger sich auch solche Aktien leisten, die sie sich aufgrund ihrer hohen Bewertung als Einzelaktie finanziell nicht leisten könnten.
Fazit
ETFs, auch bekannt als börsengehandelte Indexfonds, sind eine bei Anfängern beliebte Form der Kapitalanlage. Denn sie überzeugen mit einem relativ geringen Risiko bei gleichzeitig vielen Vorurteilen und langfristig guten Renditen. Außerdem ist die Auswahl so groß, dass jeder Anleger einen geeigneten ETF finden kann.
Allerdings macht die große Auswahl es nicht gerade einfach, einen geeigneten ETF zu selektieren. Doch mit genügend Vorbereitung, Ruhe bei der Auswahl und einem langfristigen Plan, ist auch das möglich.
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FAQ
- Welche Alternativen gibt es zu ETFs?
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Neben ETFs gibt es eine breite Palette alternativer Investmentmöglichkeiten. Neben Einzelaktien und Anleihen können Sie in Rohstoffe und allgemeine Fonds investieren. Erfahrene Anleger können Optionen, Futures und andere Derivate für Ihre Anlagezwecke verwenden.
- Lohnen sich ETFs für Anfänger?
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Börsengehandelte Indexfonds gelten oft für viele Profis als auch für Börsenneulinge als die praktischsten Investments. Denn mit der Auswahl von einzelnen Aktien und anderen Vermögenswerten gehen viele zu Beginn nicht ersichtliche Schwierigkeiten einher. ETFs bieten dagegen Investmentmöglichkeiten ohne diese Probleme und sind dabei äußerst günstig und risikoarm.
Dennoch haben auch ETFs Risiken, weswegen Anleger sicherstellen sollten, dass sie ihre Funktionsweise verstehen, bevor sie sich für eine Investition entscheiden.
- Was sind die beliebtesten ETFs?
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Es gibt viele große und über mehrere Länder hinweg beliebte ETFs. Dazu gehören zum Beispiel der SPDR S&P 500, welcher sich an die Wertentwicklung des S&P 500 Index lehnt, sowie der SPDR Gold, welcher als weltweit zweitgrößter Gold-ETF gilt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer ETFs, die allgemein gehalten sind oder sich auf Immobilien, einzelne Länder oder Sektoren konzentrieren.
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