Ein Delisting beschreibt, dass eine Aktie oder ein anderer Vermögenswert, nicht mehr an einer Börse gehandelt wird. Es kann aus verschiedenen Gründen, wie etwa Unternehmensfusionen oder regulatorischen Verstößen, geschehen. Deshalb kann es nützlich sein, wenn ein Delisting bevorsteht, den Ablauf und die möglichen Auswirkungen des Verfahrens besser zu verstehen.
Obwohl ein Delisting relativ selten vorkommt, ist es wichtig, dass Sie verstehen, wie der Prozess abläuft, wenn eine von Ihnen gehaltene Aktie, Anleihe, Krypto oder ein börsengehandelter Fonds von einem Delisting betroffen ist. Mit der richtigen Entscheidung können Sie Ihr Vermögen schützen.
Wie Sie auf ein Delisting reagieren, hängt davon ab, aus welchen Gründen es erfolgt und ob es freiwillig oder unfreiwillig ist. Außerdem sollten Sie so viele Informationen wie möglich einholen. Vorbereitung ist das A und O.
Was bedeutet Delisting?
Der Begriff “Delisting” beschreibt den Vorgang, bei dem ein Vermögenswert, z. B. eine Aktie, von einer Börse wie der London Stock Exchange (LSE) zurückgezogen wird. Entscheidend für Anleger ist, dass sie nach einem Delisting das Instrument nicht mehr an der Börse handeln können.
Ein Delisting ist eine Art Kapitalmaßnahme, die die Mechanismen für Investitionen in und den Handel mit einem Vermögenswert betrifft. Es hat nicht unbedingt etwas mit dem zugrundeliegenden Geschäftsmodell des Unternehmens zu tun, aber einige Delistings sind ein Zeichen dafür, dass sich ein Unternehmen in Schwierigkeiten befindet.
Häufige Gründe für ein Delisting
Neben regulatorischen Maßnahmen, wie Gesetzesverstöße und Fusionen von Unternehmen, gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum eine Aktie von der Börse genommen werden kann.
- Investitionsmöglichkeiten — Ein Investor kann die verfügbaren Aktien eines Unternehmens aufkaufen und die Kontrolle über die Vermögenswerte des Unternehmens übernehmen, weil er der Ansicht ist, dass der an der Börse notierte Aktienkurs das Unternehmen unterbewertet.
- Kosten — Unternehmen können beschließen, Kosten einzusparen, indem sie sich von der Börse zurückziehen und sich von den kostspieligen Berichtspflichten der Börse befreien.
- Governance — Private Unternehmen können Geschäftsentscheidungen schneller treffen als börsennotierte Unternehmen. Letztere müssen sich an Regeln halten, die z. B. die Stimmrechte der Aktionäre betreffen und deren Bearbeitung Zeit in Anspruch nimmt.
- Langfristige Planung — Die Umstrukturierung eines Unternehmens, um seinen wahren Wert freizusetzen, kann Zeit in Anspruch nehmen. Unternehmen, die sich in Privatbesitz befinden, werden von Anteilseignern, die eher kurz- und mittelfristige Interessen verfolgen, weniger aufmerksam beobachtet.
- Fusionen und Übernahmen — Ein Unternehmen kauft ein anderes und übernimmt die Kontrolle über dessen Vermögenswerte.
- Voraussetzungen für die Börsenzulassung werden nicht mehr erfüllt — Unternehmen müssen eine Mindest-Marktkapitalisierung aufweisen, um an einer Börse notiert zu werden. Sinkt der Aktienkurs auf ein Niveau, bei dem diese Bedingung nicht mehr erfüllt ist, kann das Unternehmen zum Delisting gezwungen werden.
- Mangelndes Interesse von Anlegern — Ein Unternehmen kann seine Börsennotierung zurückziehen und an eine andere Börse wechseln, wenn es der Ansicht ist, dass die Anleger an der neuen Börse eher bereit sind, seine Aktien zu kaufen.
- Compliance — Unternehmen, die gegen Compliance-Vorschriften oder Berichtspflichten verstoßen, können zwangsweise von einer Börse entfernt werden.
- Betrug — Um die Interessen der Anleger und ihren eigenen Ruf zu schützen, entfernen Börsen Unternehmen, die Betrug begehen.
Unterschiede zwischen einem freiwilligen und einem unfreiwilligen Delisting
Der Hauptunterschied zwischen einem freiwilligen und einem unfreiwilligen Delisting ist, dass das freiwillige Delisting vom Unternehmen selbst initiiert wird, z. B. aus strategischen Gründen wie Fusionen, während ein unfreiwilliges Delisting von der Börse erzwungen wird, meist wegen Regelverstößen oder finanzieller Probleme.
Wie wirkt sich ein Delisting auf meine Anlagen aus?
Ein Delisting kann den Handel erschweren, da die Aktie nicht mehr an öffentlichen Börsen verfügbar ist, was die Liquidität und oft auch den Wert der Anlage reduziert. Der Handel verlagert sich auf weniger transparente außerbörsliche Märkte, und der Zugang zu aktuellen Unternehmensinformationen wird häufig eingeschränkt, was das Investieren komplizierter macht.
Tipp: Nicht notierte Dekotierte Aktien verschwinden nicht einfach, aber die Art und Weise, wie sie gehalten und gehandelt werden können, ändert sich.
Unmittelbare Auswirkungen
Wenn ein von Ihnen gehaltener Vermögenswert vom Handel an einer Börse ausgesetzt wurde, bedeutet dies, dass Sie ihn nicht über die von Ihnen gewählte Anlageplattform verkaufen können.
Es kann zwar alternative Möglichkeiten geben, Ihre Position zu verkaufen, z. B. auf dem OTC-Markt, aber OTC-Transaktionen können niedrigen Liquiditätsniveaus unterliegen. Illiquide Märkte zeichnen sich durch größere Geld-Brief-Spannen, eine höhere Preisvolatilität und einen Mangel an Flexibilität in Bezug auf den Handelszeitpunkt aus.
Was geschieht mit meinen Beständen?
Jedes Delisting ist ein individueller Event, aber es gibt einige häufig zu beobachtende Auswirkungen. Ihr Kapital kann in Cash oder andere Vermögenswerte umgewandelt werden, z. B. in Aktien eines Unternehmens, das eine Fusion oder Übernahme eingeleitet hat. Wenn das Unternehmen, dessen Aktien Sie besitzen, liquidiert wird, haben Sie möglicherweise Anspruch auf einen Anteil am Restwert der Vermögenswerte.
Portfolio während eines Delistings managen
Während eines Delistings sollten Sie frühzeitig Anzeichen wie regulatorische Probleme oder niedrige Handelsvolumen beobachten und offizielle Ankündigungen prüfen, um den Ablauf zu verstehen. Überlegen Sie, die Aktie vor dem Delisting zu verkaufen, um Liquidität zu sichern, oder bewerten Sie, ob ein Halten sinnvoll ist.
Zu beachtende Schritte bei einem Delisting
Sobald ein Delisting bestätigt wurde, ist es wichtig, sich über alle offiziellen Mitteilungen an die Aktionäre auf dem Laufenden zu halten. Diese enthalten Angaben zu Fristen und möglichen Optionen. Wenn Sie so viele Informationen wie möglich sammeln, können Sie eine fundierte Entscheidung darüber treffen, ob Sie Ihre Aktien verkaufen oder behalten wollen.
Tipp: Der Benachrichtigungsbereich der eToro-Plattform ist der Ort, an dem Sie Einstellungen vornehmen können, um wichtige Nachrichten zu erhalten.
Strategien für das Risikomanagement
Die Einstellung der Börsennotierung ist für Anleger nicht unbedingt eine schlechte Nachricht. Da sie jedoch die Liquidierung einer Position erschwert, muss sie in die Risikomanagementstrategie, wie im Rahmen der Risikominimierung, Risikotransfer und Risikovermeidung, einbezogen werden.
Im Folgenden sind einige Schritte aufgeführt, die Sie unternehmen können, um Ihre Anlageerträge zu schützen:
- Portfolio beobachten — Offizielle Nachrichten und erratische Kursbewegungen können Anzeichen dafür sein, dass eine Position, die Sie halten, genauer überwacht werden muss.
- Social Trading-Tools — Online-Foren, in denen Trader ihre Gedanken und Ideen austauschen, können ein idealer Ort sein, um Anzeichen dafür zu erkennen, dass eine Aktie kurz vor dem Delisting steht.
- Begrenzen Sie Ihr Engagement in einzelnen Aktien — Nutzen Sie Diversifizierung, um Ihr Kapital auf verschiedene Arten von Vermögenswerten zu verteilen, sodass sich die Einstellung der Notierung einer Aktie weniger stark auf Ihre Gesamtrendite auswirkt.
- Ausstieg aus Positionen — Angesichts der großen Zahl von Aktien, die zum Handel zur Verfügung stehen, sollten Sie erwägen, auf Aktien umzusteigen, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Delistings geringer ist und die ein unkompliziertes Anlagekonzept darstellen.
Tipp: Sie können die Preise der Vermögenswerte in Ihrem eToro-Portfolio mit dem automatischen Preisalarm-Tool verfolgen.
Fazit
Ein Delisting, also die Einstellung der Börsennotierung eines Vermögenswerts, kann aus Gründen wie Fusionen, Übernahmen, Regelverstößen oder finanziellen Problemen des Unternehmens erfolgen. Es führt oft zu eingeschränkten Handelsmöglichkeiten, einem möglichen Wertverlust und erschwertem Zugang zu Informationen. Durch regelmäßige Überwachung des Portfolios und die Beachtung der goldenen Regeln können viele dieser Risiken gemindert werden.
Wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der Sie eine Position in einer Aktie verwalten müssen, die nicht mehr an der Börse notiert ist, stellen Sie sicher, dass Sie den Empfang von Nachrichten aktiviert haben. So verfügen Sie über Möglichkeiten, Informationen zum Schutz Ihres Vermögens zu erhalten.
Besuchen Sie die eToro-Akademie, um zu lernen, wie Sie Ihre Interessen während eines Delistings schützen können.
FAQ
- Wie erfahre ich, ob ein von mir gehaltener Vermögenswert vom Handel bei eToro ausgeschlossen wurde?
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eToro sendet E-Mail- und/oder App-Push-Benachrichtigungen an diejenigen, die Positionen in einer Aktie oder einem Kryptoasset halten, der aus dem Handel genommen wurde. Sie können den Benachrichtigungsdienst nach Ihren persönlichen Vorlieben einrichten, aber Sie müssen auch sicherstellen, dass die Nachrichten nicht in Ihrem Spam-Ordner landen.
- Kann ich mit einem vom Handel ausgeschlossen Vermögenswert weiterhin bei eToro handeln?
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Sobald ein Vermögenswert delistet wurde, kann er nicht mehr über die eToro-Plattform gehandelt werden. Die Behandlung Ihres Vermögenswerts hängt von den Gründen für das Delisting und den spezifischen Bedingungen des Verfahrens ab. Diese werden Ihnen über das eToro Nachrichtensystem mitgeteilt.
- Verliere ich Geld, wenn ein Wertpapier von der Börse genommen wird?
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Nicht unbedingt. Während einige Delistings zweifellos schlechte Nachrichten für Anleger sind und mit der Insolvenz eines Unternehmens zusammenhängen können, werden andere Aktien aus strategischen Gründen von der Börse genommen. Im Falle einer Unternehmensfusion, zum Beispiel, wenn ein Übernahmeangebot erfolgreich ist, werden die Aktien liquidiert und in Cash umgewandelt, das eToro auf das Konto jedes Einzelnen auszahlt.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
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