Sind Sie als Trader oder Investor daran interessiert, Risiken effektiv zu managen? Lernen Sie die Grundlagen des Risikomanagements kennen und erfahren Sie, wie dies Ihnen beim Investieren oder Traden helfen kann.
Im täglichen Leben ist Risikomanagement etwas, das wir regelmäßig praktizieren. Wenn Sie sich mit dem Auto einer gelben Ampel nähern, können Sie prinzipiell weiterfahren oder anhalten — das ist ein Beispiel für Risikomanagement.
Sie treffen auch eine risikobasierte Entscheidung, wenn Sie zwischen einem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln wählen.
In der Finanzwelt ist Risikomanagement eine spezifische und kalkulierte Praxis, bei der Investmentmanager, Broker, Banker und Privatanleger eine Reihe von Maßnahmen anwenden, um die mit ihren Investitions- und Handelsentscheidungen verbundenen Risiken zu bewerten und zu kontrollieren.
Was ist Risikomanagement?
Risikomanagement bedeutet, potenziellen Risiken einer Transaktion oder Anlage zu verstehen und mit ihnen umgehen zu können. Dabei identifizieren und berechnen Sie das Risiko und entwickeln Strategien zur Kontrolle und Reduzierung des Risikos.
Unser Lehrvideo zum Thema Risikomanagement soll Ihnen helfen, ein gründliches Verständnis der Grundlagen des Risikomanagements zu entwickeln.
Risiko entsteht dann, wenn man nicht weiß, was man tut
Warren Buffett
Die Beziehung zwischen Risikomanagement und Unsicherheit ist sehr wichtig für ein effektives Risikomanagement. Das Hauptziel ist es, ein gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis zu erzielen. Händler und Investoren können sich jedoch für Investitionen mit mehr Risiko entscheiden, wenn sie glauben, dass die potenziellen Gewinne die Risiken überwiegen.
Anleger, Investoren und Händler sollten wissen, dass es nicht unbedingt darum geht, Risiken zu verringern, sondern vielmehr darum, über die mit einer bestimmten Transaktion verbundenen Risiken umfassend informiert zu sein.
Grundsätzlich gibt es drei Faktoren, die Risiko beeinflussen:
- Ihr Wissen
- Ihre Portfoliostruktur/Diversizifierung
- Ihre Anlageklassen
Wissen hat einen großen Einfluss auf Ihren Erfolg beim Investieren. Je mehr Sie über einen bestimmten Vermögenswert und dessen Risikoprofil wissen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie über unerkannte Risiken stolpern.
Diversifizierung ist mindestens genauso wichtig. Wenn Sie alles auf eine Karte setzen und die Investition schlechter läuft als geplant, laufen Sie Gefahr, möglicherweise sehr viel Geld zu verlieren. Eine durchdachte Diversifizierung Ihres Portfolios ist ein Beispiel für gutes Risikomanagement.
Fakt ist, es sind nicht alle Anlagen gleich. Rohstoffe und Kryptowährungen bieten beispielsweise das Potenzial für höhere Renditen, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Anleihen und diversifizierte ETFs bieten hingegen stabilere Renditen, haben aber leider auch ein geringes Wachstumspotenzial.
Risiken Beim Trading und Investieren Managen
Risiken in der Finanzwirtschaft verhalten sich anders, je nach Aktivität. Trader haben für gewöhnlich deutlich mehr Trades pro Zeiteinheit, besonders im Vergleich zu langfristigen Investoren, die vielleicht nur wenige Trades in einem Jahr tätigen.
Dadurch sind sie auch unterschiedlichen Risiken ausgesetzt und benötigen verschiedene Ansätze für ihr Risikomanagement.
Hier zeigen wir Ihnen einige Strategien fürs Risikomanagement beim Traden und Investieren.
Entwicklung Einer Langfristigen Strategie
Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen.
Warren Buffett
Langfristigkeit ist von höchster Wichtigkeit, obwohl es nicht direkt mit Risikomanagement zu tun hat. Es wird immer Momente geben, wo Wertpapiere stark steigen oder fallen. Statt kurzfristig zu denken und panisch zu kaufen oder zu verkaufen, sollten Investoren die langfristige Perspektive beibehalten – selbst bei kurzfristigen Verlusten.
Kontinuität
Aus der US-amerikanischen Investmentpraxis stammt das Prinzip des Dollar Cost Averaging / Cost Average Effect / Durchschnittskosteneffekt. Dieser Ansatz bedeutet, dass Investoren und Anleger regelmäßig, also zum Beispiel jeden Monat, die gleiche oder eine ähnliche Summe Geld investieren.
Auf diese Art und Weise werden Hochs und Tiefs des Marktes ausgeglichen und Sie entwickeln eine Routine des kontinuierlichen Investierens.
Diversifizierung
Diversifizierung wird meist als der wichtigste Baustein des Risikomanagements betrachtet, auch bekannt als die goldene Regel der Kapitalanlage. Umgangssprachlich bedeutet das, nicht „alles auf eine Karte zu setzen“.
Sie sollten niemals nur in ein oder wenige Wertpapiere investieren, sondern ihr Risiko stets auf verschiedene Anlageklassen und Wertpapiere verteilen.
Im Szenario, dass eine oder mehrere Ihrer Anlagepositionen sich in eine unerwartete Richtung drehen, verlieren Sie nie Ihr ganzes Geld, selbst in einem Bärenmarkt.
Diversifizierung ist keine Risikomanagement-Strategie für Anfänger allein – sie wird stets von professionellen Investoren und Tradern betrieben.
Tipp: Zugegebenermaßen ist Stock-Picking, also die Auswahl von geeigneten Aktien, recht schwierig. ETFs, also Exchange Traded Funds, bieten hier die Möglichkeit, mit relativ wenig Geld in sehr viele Firmen zu investieren. Dies geht auch über eToros Smart Portfolios.
Hedging
Mithilfe der Diversifizierung betreiben Sie Schadensvermeidung. Beim Hedging, einer weiteren Methode des Risikomanagements, geht es eher um den aktiven Schutz Ihrer Investition.
Auf dem Markt kann man kaufen und verkaufen. Wenn die einen verkaufen, kaufen die anderen und umgekehrt. Diese Beziehung lässt sich zum Schutz Ihres Portfolios nutzen.
Tipp: Bemühen Sie sich aktiv darum, nicht nur Risiken zu vermeiden, sondern auch aus negativen Kursbewegungen Profit generieren zu können. Dies erfordert allerdings Wissen und Übung.
So können Investoren zum Beispiel Short-Positionen einrichten. Ein Short bedeutet, eine Aktie leer zu kaufen, also die Aktie zu erhalten, bevor man sie bezahlt. Ein Investor macht das dann, wenn ein Kursverlust zu erwarten ist, sodass er über den geringeren Preis Geld verdient.
Wenn Sie Long-Positionen, also normal gekaufte Positionen einer Aktie mit Short-Positionen absichern, können Sie die Bewegung in beide Richtungen sichern. Dies geht auch mit Gold gegenüber Fiatwährungen.
Wenn die einen verkaufen, kaufen die anderen und umgekehrt. Diese Beziehung lässt sich zum Schutz Ihres Portfolios nutzen.
Stop-Loss und Take-Profit
Eine weitere Methode ist es, Order-Funktionen in Handelsplattformen wie eToro zu nutzen. Bei einer Stop-Loss-Order stellen Sie einen automatischen Betrag ein, bei der Ihre Positionen verkauft werden, damit Sie darunter keine Verluste erzielen können.
Andersherum funktioniert eine Take-Profit-Order, wenn Sie Ihre gewünschte Gewinnschwelle erreicht haben.
Dies funktioniert sowohl mit Aktien als auch mit ETFs und weiteren Wertpapieren. Sehr gerne kombinieren Trader dies mit der technischen Analyse.
Da bei der technischen Analyse meist genaue Preise vorausgesagt werden, eignen sich Order sehr gut für die komplementäre Verwendung.
Selbstdisziplin und Eigene Regeln
Auch wenn es häufig unterschätzt wird, schwören die besten und professionellsten Investoren und besonders aber Trader auf ein selbst aufgesetztes Handelssystem. Das bedeutet, dass sie sich selbst Regeln aufstellen, die nie gebrochen werden.
Ein Beispiel könnte sein, dass bei Verlusten von 10 %, während eines Day-Trades stets verkauft wird, um die Verluste zu begrenzen, anstatt darauf zu hoffen, dass es eine Umkehr gibt. Selbstverständlich gehört zu diesen Systemen eine gewisse Disziplin.
Allgemein wird empfohlen, nie mehr als 2 % ihres gesamten investierten Vermögens in einem Handel zu verwenden und nicht mehr als 5 % für eine Investition.
Wissen hat einen großen Einfluss auf Ihren Erfolg beim Investieren.
Fazit
Was auch immer Sie tun, glauben Sie keinen selbsternannten Finanzgurus mit zur Schau gestellten Sportwagen und Versprechen, über Nacht reich zu werden. Unterschätzen Sie nicht die Zeit, Energie und vor allem Geduld, die nötig ist, um langfristig Erfolg zu haben.
Auch wenn Sie der Meinung sind, dass Sie bereits alles wissen, um einen Handel durchzuführen, gehen Sie die obigen Informationen am besten mit einer Checkliste durch. Sie können stets besser werden und Ihre Methoden und Fertigkeiten weiter ausbauen.
Lernen Sie mehr über Risikomanagement in unserer eToro Akademie.
Quiz
FAQ
- Warum ist Risikomanagement wichtig?
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Risikomanagement ist wichtig, um die mit dem Handel oder der Investition verbundenen Risiken zu verstehen und Strategien zur Minderung potenzieller Risiken anzuwenden.
- Brauchen Sie eine Risikomanagement-Strategie?
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Ja, es ist eine gute Idee, beim Investieren und Handeln Risikomanagementstrategien anzuwenden. Risikomanagement ist entscheidend für Ihren langfristigen Erfolg und kann Ihnen helfen, Risiken zu erkennen und zu bewältigen.
- Welche Risikomanagement-Strategie sollten Sie verwenden?
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Da Anleger und Händler unterschiedliche Ziele und Risikotoleranzen haben, ist die richtige Risikomanagementstrategie für jede Situation anders. Berücksichtigen Sie, in welche Arten von Vermögenswerten Sie investieren, wie viel Sie sich leisten können, zu verlieren und welche Strategien Sie bereits anwenden oder in Zukunft anwenden können.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigenständiger Forschung überein. Nicht alle der genannten Finanzinstrumente und Dienstleistungen werden von eToro angeboten und jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.
eToro übernimmt weder Gewähr noch Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit des Inhalts dieses Guides. Stellen Sie sicher, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken verstehen, bevor Sie Kapital einsetzen. Riskieren Sie niemals mehr, als Sie zu verlieren bereit sind.