Jeder Anleger möchte seine Investitionen schützen und gleichzeitig versuchen, die maximal mögliche Rendite zu erhalten. Wir werfen einen Blick auf neun Portfoliostrategien. Jede von ihnen hat einzigartige Vorteile, bringt aber auch einige Nachteile mit sich, die in diesem Leitfaden erläutert werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Portfolio zu schützen. Um sichere Investitionen zu leisten, ist einstrategisches Portfoliomanagement von hoher Bedeutung.

Ziel des Analyse- und Entscheidungsprozess zugunsten Ihres Aktienportfolios ist zu bestimmen, welche Portfolioinvestitionen für Sie infrage kommen.

Im folgenden Guide möchten wir Ihnen Möglichkeiten vorstellen, wie Sie Ihr Portfolio vor allzu großen Verlusten schützen können. Dabei ist wichtig zu beachten, dass es keine Strategie gibt, die Ihre Wertanlagen zu 100 % schützen kann.

Bereiten Sie sich auf Höhen und Tiefen vor

Egal, wie Sie Ihr Geld investieren, eigentlich jede Anlage, seien es Aktien, Anleihen, Rohstoffe, etc. ist einer gewissen Kursbewegung ausgesetzt.

Je nachdem, was auf der Welt gerade geschieht, kann es große Folgen für die Volatilität des Finanzmarkts haben – und zwar in beide Richtungen.

Der erste Schritt zum Schutz Ihres Portfolios besteht darin, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die es Ihnen ermöglichen, sich sowohl in einem Bullen– als auch in einem Bärenmarkt, wohl zu fühlen – kurzum: Sie müssen Ihr Risikoprofil kennen.

So könnte zum Beispiel ein risikoaverser Investor seine Aktien verkaufen, um sein Gesamtverlustrisiko zu begrenzen. 

Dies sorgt allerdings lediglich dafür, dass seine Verluste dauerhaft sind. Ein weniger risikoaverser Investor dagegen wird auf eine Erholung des Kurses warten, um seine Verluste dabei eventuell auszugleichen.

Beispiele für mögliche Portfoliostrategien könnten sein:

  • Investieren Sie kein Geld, dass Sie sich nicht leisten können zu verlieren.
  • Setzen Sie sich einen vernünftigen Zeithorizont, damit Sie kein Geld investieren, dass Sie bald wieder zurück brauchen.
  • Investieren Sie den richtigen Betrag, der Ihrem Risikoprofil entspricht, in die richtigen Anlagen, die Ihrer Risikobereitschaft entsprechen.Diversifizieren Sie Ihr Portfolio, indem Sie sowohl in Aktien, Anleihen, nicht-korrelierten Vermögenswerten wie Immobilien, etc. investieren.

Ein guter Start ist es, der modernen Portfoliotheorie (MPT) zu folgen, die die Vorteile der Diversifizierung von Anlageklassen hervorhebt.

Darüber hinaus gibt es noch die Core-Satelliten-Anlagestrategie, die eine definiertere Aufteilung verschiedener Vermögenswerte abdeckt. Beides möchten wir Ihnen im nächsten Abschnitt näher erläutern.

Tipp: Investieren Sie niemals Geld, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können.

Moderne Portfoliotheorie (MPT)

Die moderne Portfoliotheorie geht auf den US-amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträger Harry M. Markowitz zurück. Dieser entwickelte besagte Theorie 1952, indem er folgende Fragestellungen verfolgte:

  1.     Wissenschaftliche Begründung und Quantifizierung der Entscheidung zur Risikodiversifizierung der Anleger.
  2.     Welche und wie viele Wertpapiere müssen in ein optimales Portfolio aufgenommen werden.

Mit seinen Erkenntnissen erbrachte Markowitz einen theoretischen Nachweis über die positive Auswirkung von Diversifikation von Risiko und Rendite in einem Gesamtportfolio.

Die moderne Portfoliotheorie hilft demnach risikoaversen Anlegern, das Risiko zu minimieren und gleichzeitig ihre Rendite zu maximieren.

Die wichtigste Grundlage dafür ist die Diversifikation – der Anleger verfügt über ein breites Portfolio aus unterschiedlichen Vermögenswerten und Anlageklassen. Dafür müssen die Anlagepräferenzen und Risikobereitschaft des Anlegers berücksichtigt werden.

Im Kern der modernen Portfoliotheorie wird zwischen systematisches und unsystematisches Risiko unterschieden. Beim systematischen Risiko (auf Marktrisiko genannt) sind alle Wertanlagen der Volatilität und dem Markt unterworfen. Dieses Risiko kann nicht wegdiversifiziert werden.

Das unsystematische Risiko dagegen ist ein spezifisches Risiko, das sich nur auf bestimmte Unternehmen oder Branchen bezieht. Es lässt sich mit Diversifikation durchaus verringern.

Warren Buffett und die Diversifikation

Während der Ansatz der modernen Portfoliotheorie für die meisten Anleger sinnvoll ist, wird er von einigen Anlegern wie Warren Buffett, die sich auf eine Anlageklasse oder sogar bestimmte Aktien konzentrieren, nicht verwendet.

Es ist zum Beispiel bekannt, dass er in der Vergangenheit 40 % seines Portfolios einer einzigen Aktienanlagezugeteilt hat. Die Begründung: Er dachte, das Unternehmen, in das er so viel investierte, habe gute Perspektiven.

Zu diesem Schluss kam er, weil er sich die Zeit nahm und alles über das Unternehmen in Erfahrung brachte, was er konnte, bevor er diese Investition tätigte.

Das Orakel von Omaha, wie Buffett auch genannt wird, vertritt eine durchaus kontroverse Meinung in Bezug auf Diversifikation:

Diversifikation ist ein Schutz gegen Unwissen. Es macht nur sehr wenig Sinn für diejenigen, die wissen, was sie tun.“

Buffett ist dabei nicht immerzu gegen die Diversifizierung eines Portfolios, er vertritt lediglich die Meinung, dass man es mit der Diversifikation nicht übertreiben sollte.

Laut Buffett macht also die richtige Balance aus Diversifikation und Konzentration gepaart mit intensiver Recherche und ausgiebige Analyse der Unternehmen, in die man investieren will, den Unterschied.

Es gilt zu bedenken, dass Anleger wie Buffett oft mit einem anderen Ziel investieren und mehr Informationen zur Verfügung haben, bevor sie investieren. Ihrem Ansatz also zu folgen, wäre für die meisten Privatanleger etwas waghalsig.

Core-Satellite-Strategie

Neben der modernen Portfoliotheorie gibt es auch den Core-Satellite-Strategie [possible Link to the upcoming German article on Core-Satellite-Strategie]. Der Begriff kommt aus dem Englischen („Core Satellite Approach“) und bedeutet übersetzt „Kern-Satelliten-Strategie“.

Bei diesem Ansatz besteht das Portfolio des Anlegers aus einem diversifizierten Kern (in aller Regel um die 70 %), der aus sichereren Anlagen besteht, die eine Grundrendite erwirtschaften sollen,

und Satelliten (folgerichtig um die 30 %), die aus riskanteren Anlagen bestehen. Wenn also die riskanteren Anlagen Verluste erleiden, sollte der Kern hoffentlich immer noch profitabel sein.

Der große Vorteil dieser Strategie liegt vor allem in der Kombination aus Kern und Satelliten, dies so in dieser Form ermöglicht, das Risiko zu verteilen und damit zu verringern.

Der Kern bildet die Basis für stabile, langfristige Erträge. Diese Core-Anlagen werden in der Regel auch sehr diversifiziert, um die Marktbewegungen einigermaßen auszugleichen.

Die Satellitenanlagen werden in risikoreiche Aktien oder Anleihen investiert, um höhere Renditechancen zu erhalten.

Die moderne Portfoliotheorie hilft risikoaversen Anlegern, das Risiko zu minimieren und gleichzeitig ihre Rendite zu maximieren.

Diversifikation mit korrelierten Vermögenswerten

Letztlich sind die beiden vorherigen Strategien beides unterschiedliche Formen der Portfoliodiversifikation.

Egal welcher Ansatz für die meisten Anleger als absolutes Minimum verfolgt wird, eine Diversifikation der Anlageklassen wäre sinnvoll, da sie das Risiko teilt.

Der Grund dafür liegt darin, dass Sie, wenn Sie ein diversifiziertes, anstelle eines konzentrierten Portfolios haben, besser vor Marktabschwüngen geschützt sind.

Indem Sie in kleinere Aktienanteile in verschiedenen Unternehmen und Branchen investieren, fallen einige Vermögenswerte und gleichzeitig steigen andere oder bleiben stabil (unsystematisches Risiko).

In einem konzentrierten Portfolio jedoch, mit sehr geringen Anteil an Vermögenswerten, ist der Marktvolatilität vollkommen ausgesetzt (spezifisches Risiko).

Wichtig für die Zusammenstellung eines optimalen Portfolios ist unter anderem die Korrelation.

Dabei wird die Korrelation in einem Abstand zwischen +1 (positive Korrelation) und -1 (negative Korrelation) bewertet.

Eine Korrelation von +1 bedeutet, dass zwei unterschiedliche Anlage gleichmäßig auf Marktbewegungen reagieren. Dagegen bedeutet eine Korrelation von -1, dass sie die Anlagen in entgegengesetzte Richtungen im Kurs bewegen.

Es wird dabei lediglich die Richtung der Bewegung, nicht die Ausprägung beschrieben. Es gibt sehr wenige Ausnahmen, die eine Korrelation von 0 aufweisen. Hier finden keinerlei voneinander abhängige Kursbewegungen statt.

Absolute Korrelationen von +1 und -1 kommen auf dem Markt eher selten vor. In der Regel bewegen sie die Korrelationen zwischen +0,4 und +0,7 – viel seltener noch im Minusbereich.

Beispiel negativ korrelierter Anlagen: steigt der Preis des einen, fällt der Preis des anderen.

  •     Staatsanleihen und Aktien
  •     Gold und Aktien

Beispiele positiv korrelierter Anlagen: steigt der Preis des einen, steigt der Preis des anderen auch.

  •     Edelmetalle zueinander
  •     verschiedene Aktien derselben Branche (bspw. VW = Autohersteller und Continental = Zulieferer für VW).

Unter diesem Aspekt kann die Diversifikation jedoch nur vor unternehmensspezifischen Risiken schützen, besonders wenn die Anlagen auf verschiedene Branchen und Industrien [URL: Verlinkung auf den Artikel zu Investieren vs Trading] aufgeteilt werden.

Probleme einzelner Unternehmen oder Branchen lassen sich anhand von korrelierten Vermögenswerten abfedern.

Zum Beispiel ist es keine besonders gute Idee, im Sinne der Diversifikation zu bestehenden VW Aktien noch Continental Aktien zu kaufen.

Wenn ein Problem die Autobranche trifft, trifft es in der Regel auch die Zulieferer der Branche. Positiv korrelierte Anlagen erleiden dann gemeinsam einen Verlust.

Ein weiteres Beispiel für eine gute ETF Portfolio Diversifikation: Sie investieren z. B. in BP Aktien und in Lufthansa Aktien.

Wenn die Ölpreise dann sinken, erwirtschaftet BP zwar weniger Gewinn, Lufthansa hat dafür jedoch weniger Kerosinkosten und erzielt einen Gewinn.

Wichtig für die Zusammenstellung eines optimalen Portfolios ist unter anderem die Korrelation.

Diversifikation mit korrelierten Vermögenswerten 

Wie Sie Ihr Aktien-Portfolio diversifizieren, ist entscheidend. Wir möchten Ihnen dies an einem Diversifikation-Portfolio-Beispiel veranschaulichen:

Aktie A = erwartete Rendite von 7 % pro Jahr und eine erwartete Volatilität von 20 % im Jahr.

Aktie B = erwartete Rendite von 7 % pro Jahr und eine erwartete Volatilität von 20 % im Jahr.

Wenn Sie nun die Korrelation in Ihrer Entscheidung außer Acht lassen, könnte es den Anschein haben, dass es keinen Unterschied macht, wie viel Sie in welche Aktie investieren (Verhältnis).

Unter alleiniger Betrachtung der Rendite macht es auch keinen Unterschied.

ABER:

Wenn Sie je 50 % in Aktie A und 50 % in Aktie B investieren, können Sie das Risiko bei der Korrelation kleiner als +1 verringern.

Die Diversifikation Ihres Geldes auf beide Aktien sorgt dafür, dass wenn Aktie A beispielsweise im Preis steigt und Aktie B gleichzeitig im Preis fällt, der Verlust sich somit in Grenzen hält. Anders wäre es bei einer Investitionsaufteilung von 60:40.

Gut diversifizierte Portfolios enthalten zwischen 7 und 30 Vermögenswerte. Wie viele für Sie infrage kommen, hängt von Ihrem Budget und Ihren Präferenzen ab. Wichtig ist, dass Sie immer einen Überblick über Ihre Anlagen behalten können.

eToro bietet Ihnen viele verschiedene Anlageklassen und -möglichkeiten, um ein optimales diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

Verwendung von Stop-Loss mit korrelierten Vermögenswerten

Stop-Loss-Orders können insbesondere bei der Investition in korrelierte Vermögenswerte wie verschiedene Aktien helfen, das Risiko zu reduzieren, da sie bei fallenden Aktienkursen einen Stop bieten. Doch was ist Stop-Loss genau?

Stop-Loss ist ein Auftrag (auch Handelsorder oder Verkaufsorder genannt), der automatisch ausgelöst wird, sobald der Kurs einen vorher definierten Marktpreis erreicht hat.

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Auf diese Weise werden die gehaltenen Anlagen verkauft, wenn der Kurs unter einen festgelegten Preis fällt, um damit das Verlustrisiko einzudämmen.

Da hiermit Gewinne unkompliziert gesichert werden können, gehört bei der Anlage von Aktien Stop-Loss zu den beliebtesten Tools der Investoren.

Es gibt zwei Hauptmethoden: Hard Stops und Trailing Stops

Hard Stops

Hard Stops sind, wie der Name es schon vermuten lässt, unflexible Stop-Loss-Orders, die eine Position am Markt schließt (also wie Wertanlage verkauft), wenn vorher deutlich definierte Kriterien erfüllt werden.

Dieser Auftrag bleibt in der Anlage so lange bestehen, bis dieser entweder vom Anleger storniert oder aufgrund der Marktsituation ausgelöst wird.

Besonders beliebt sind Hard Stops bei kurz- und mittelfristigen Trades, da diese die Position stoppt, sobald der Kurs abstürzt.

Trailing Stops

Im Gegensatz zu Hard Stops gibt es Trailing Stops als gängige Alternative. Hierbei wird der Stopp-Punkt regelmäßig angepasst, um sich dem Aufwärtstrend der Anlage anzupassen, so agiert dieser Stop-Loss dynamisch.

Die Idee dahinter ist stets einen gewissen Abstand zum Kurs zu halten, damit der Wert nicht tief fallen kann.

Um den Trailing-Stop-Loss richtig zu setzen, vermerkt man im Tool einen gewissen Prozentsatz oder einen Wert, der immerzu im Verhältnis zur Kursentwicklung gehalten wird und erst auslöst, sollte der Kurs fallen, um die Gewinne zu sichern.

Dieser Stop-Loss bewegt sich also nur, wenn der Preis sich günstig für den Anleger bewegt. Hat sich der Trailing Stop einmal aufwärts bewegt, kann er nicht mehr nach unten bewegt werden.

Um die Trailing-Stop-Loss-Order erfolgreich zu nutzen, ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt.

Zu eng angelegt, löst der Stop-Loss Verkauf der Anlagen schon bei kleinsten Marktbewegungen aus und Sie können damit nicht von einem bestehenden generellen Aufwärtstrend nicht profitieren.

Wenn Sie den Trailing Stop zu weit ansetzen, gehen Sie ein unnötiges Risiko ein, dass Ihr Verlust größer ausfällt oder Sie Teile eines möglichen Gewinns auf dem Markt belassen.

Tipp: Die Social-Trading-Funktionen von eToro ermöglichen es den Anlegern, neben vielen anderen Vorteilen Handelstipps auszutauschen, miteinander zu kommunizieren und relevante Nachrichten zu lesen.

Nichtsdestotrotz sollte Stop-Loss generell mit Bedacht verwendet werden, da es durch den Verkauf zu einem vordefinierten Preis oder Prozentsatz zu dauerhaften Verlusten führen kann.

Dividendenpolster

Wenn Sie eine Aktie von stabilen Unternehmen besitzen, ist dies eine Möglichkeit, Gewinne zu erzielen. Doch was genau ist eine Aktiendividende?

Eine Aktiendividende ist Ausschüttung u. a. von Geldbeträgen, die ein Unternehmen auszahlt. Dabei ist es irrelevant, ob die Dividende dabei aus dem Gewinn des Unternehmens, den Barmittelreserven oder über Schulden ausgezahlt werden.

Die Auszahlung erfolgt pro Aktie. Je nach Aktiendividenden Kalender, zahlen Unternehmen einmal im Quartal, halbjährlich oder einmal jährlich aus.

Wer erhält Aktiendividenden? Alle Anleger, die am Stichtag mindestens eine Aktie des auszahlenden Unternehmens besitzen. Diese Aktionäre entscheiden auf der Hauptversammlung über Art und Weise der Ausschüttung.

Es gibt verschiedene Arten von Aktiendividenden in Deutschland:

  •     Bardividende: ein zuvor festgelegter Betrag pro Aktie wird dem Anleger gutgeschrieben.
  •     Stockdividende: Ausschüttung von Dividenden in Form von weiteren Aktien des Unternehmens.
  •     Sachwerte: bspw. Aktien von Tochterunternehmen

Die Diversifikation eines Aktienportfolios kann durchaus für ein regelmäßiges indirektes Einkommen sorgen. Selbst wenn Märkte enorm einbrechen, werden Dividenden von den Unternehmen ausgeschüttet, wenngleich auch reduziert.

Tipp: Ein Trailing-Stop-Loss setzt den Auftrag eine feste Anzahl von Pips über oder unter dem Marktpreis fest, je nachdem, ob es sich um eine KAUF- oder VERKAUFS-Position handelt.

Reduzieren Sie das Risiko mit Put-Option/LEAPS/Index-LEAPS

Eine andere Form des Schutzes ist der Kauf von Put-Optionen, LEAPS und Index-LEAPS.

Put-Optionen

Eine Put-Option (deutsch: Verkaufsoption) kann nützlich sein, wenn Sie vermuten, dass eine bestimmte Aktie sich gut entwickeln wird und sie diese deswegen nicht verkaufen möchten, aber sie dennoch befürchten, dass der Wert zwischendurch fallen könnte.

Wenn Sie eine Put-Option kaufen, erhalten Sie das Recht, die Aktie zu einem festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) nach Ablauf der festgelegten Laufzeit zu verkaufen.

Sie sind jedoch nicht verpflichtet, Ihre Aktie zu verkaufen. Der Kauf von Put-Optionen wird als Long-Put-Option bezeichnet, der Verkauf als Short-Put-Option.

Short-Put-Optionen Erklärung: Verliert die Aktie dann an Wert und der Marktpreis liegt unterhalb des im Put-Vertrages festgehaltenen Preises, können Sie Ihre Aktie verkaufen und erhalten somit den besseren Preis.

Die kurze Long-Put-Optionen Erklärung: Steigt die Aktie ohne Wertverlust weiter, können Sie den Vertrag einfach auslaufen lassen. 

Beachten Sie jedoch, dass, wenn Sie Put-Optionen kaufen, Sie eine Prämie (Kontraktprämie) an den Verkäufer der Option bezahlen.

Läuft der Vertrag dann ohne Verkauf der Aktie aus, kann dieser sogenannte Stillhalter, die Prämie als Gewinn verbuchen und somit mit Put-Optionen Geld verdienen.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Preis der Put-Optionen: Preis des Basiswertes, Ausübungspreis der Option, Laufzeit, Zinssätze und Volatilität.

Der Wert der Put-Option beispielsweise steigt, wenn der Preis des Basiswerts sinkt, die Volatilität des Basiswerts steigt und die Zinssätze sinken.

Put-Option Beispiel:

Ein Getreidebauer plant eine festgelegte Menge an Getreide zur nächsten Erntezeit zu verkaufen. Um sich dagegen abzusichern, dass der Getreidepreis bis dahin fällt, kauft er eine Verkaufsoption auf diese Getreidemenge.

Fällt der Getreidepreis bis zur Erntezeit unter den Ausübungspreis, muss der Verkäufer der Put-Option den vorher festgesetzten Ausübungspreis bezahlen. So ist der Getreidebauer vor dem Preissturz des Getreides abgesichert.

Eine Call-Option ist das Gegenteil, da sie Ihnen die Möglichkeit gibt, Aktien zu einem bestimmten Preis an einem festgelegten Datum zu kaufen.

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LEAPS

Put-Optionen sind in der Regel kurzfristig, aber Long Term Equity Anticipation Securities (LEAPS) sind langfristige Optionen zum Kauf und Verkauf von Aktien, die sich in der Regel über mehrere Jahre erstrecken.

Es sind also Put-Optionen mit besonders langer Laufzeit.

Der Unterschied ist ganz einfach erklärt: Put-Optionen an sich dauern in der Regel nur so wenige Wochen bis hin zu einigen Monaten, bei LEAPS beginnt der Zeithorizont bei mindestens einem Jahr.

Index LEAPS

Während einfach LEAPS Put-Optionen sich auf einzelne Anlagen, wie beispielsweise Aktien beschränken, decken Index LEAPS einen gesamten Index, wie beispielsweise den DAX, ab.

Stop-Loss-Orders können insbesondere bei der Investition in korrelierte Vermögenswerte wie verschiedene Aktien helfen, das Risiko zu reduzieren, da sie bei fallenden Aktienkursen einen Stop bieten.

Vielfalt mit nicht korrelierten Vermögenswerten

Allein die Diversifizierung verschiedener Aktien hinterlässt immer noch ein gewisses Maß an systematischem Risiko, da der Anleger immer noch auf die Wertentwicklung einer bestimmten Anlageklasse [link to „Investieren vs Trading] (Aktien) angewiesen ist.

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Anleger mit einem optimalen Portfolio sollten auch verschiedene korrelierte Anlageklassen einbeziehen.

Eine nicht korrelierte Anlageklasse ist eine Anlageklasse, die sich nicht mit anderen Anlagen im Portfolio bewegt.

Die Korrelation kann jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein, z. B. obwohl Aktien und Anleihen verschiedene Anlageklassen sind, können sie für denselben Markt anfällig sein.

Ebenso gibt es Vermögenswerte, die eine negative Korrelation aufweisen. Wenn sich also einer nach oben bewegt, bewegt sich der andere nach unten und umgekehrt.

Ein Beispiel für nicht korrelierende Vermögenswerte wäre der Besitz sowohl von Aktien als auch von Real Estate Investment Trusts (REITS), andere Arten von nicht korrelierenden Vermögenswerten könnten Gold, Krypto, Wein, Kunst usw. sein.

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Immobilien

Die Anfälligkeit von Immobilien in Bezug auf Marktbewegungen ist eher gering. Der Grund liegt darin, dass Immobilienpreise beispielsweise an langfristige Mietverträge gekoppelt sind. Mietpreise werden nicht von Ereignissen, die sonst für den Markt relevant sind, beeinflusst.

Edelmetalle und Wertgegenstände

Edelmetalle, wie Gold und Silber, gelten als beliebte Anlagealternative, besonders wenn der Aktienmarkt wieder eine Flaute erlebt.

Das liegt daran, dass Gold beispielsweise nur eine geringe Korrelation aufweist. Weitere mögliche nicht korrelierende Vermögenswerte, in die es sich durchaus zu investieren lohnen kann:

  •     Kunst/Sammlerstücke
  •     Wein
  •     Rohstoffe

Kryptos

Kryptos galten bisher immer als nicht korrelierende Vermögenswerte gegenüber anderen Anlageklassen. Dies wurde jedoch anhand der Marktbewegungen der letzten Jahre widerlegt.

So gibt es nicht nur eine Korrelation der verschiedenen Kryptos (Bitcoin, Ethereum, etc.) untereinander, sondern bewegte sich der Kurs doch sehr ähnlich, also positiv korreliert, mit dem Aktienmarkt. Lohnt sich die Investition in Kryptos?

Im Sinne der Diversifizierung kann eine Investition in Kryptos durchaus rentabel sein.

[FORMAT AS COMPARISON TABLE 1]

Strategie Geeignete Vermögenswerte
Moderne Portfoliotheorie (MPT) Aktien, Anleihen, Immobilienfonds
Kern-Satelliten-Strategie ETFs, Immobilienfonds, Aktien, Anleihen, Kryptoanlagen, Rohstoffe
korrelierte Vermögenswerte Aktien, ETFs, Kryptoanlagen, Rohstoffe
Dividenden Aktien
Put Optionen Aktien
LEAPS Aktien
Index LEAPS index
Nicht korrelierte Vermögenswerte Aktien, REITs, Gold, Kryptoassets, Wein, Kunst
kapitalgeschützte Schuldverschreibungen Aktien

Investition in kapitalgeschützte Schuldverschreibungen

Kapitalgeschützte Schuldverschreibungen bedeuten (mit und ohne Beteiligungsrecht), dass der Anleger seine Investition garantiert zurückerhält.

Wenn die Aktie fällt, erhält der Anleger nur seine Investition zurück, aber wenn die Aktie steigt, dann erhält der Anleger zusätzlich zu seiner Investition einen Teil des Gewinns. Dies steht im Gegensatz zu einer Direktanlage, bei der der Anleger vom Anstieg und Fall des Index abhängig wäre.

Es handelt sich um ein festverzinsliches Wertpapier, das unabhängig von der Marktentwicklung eine Mindestrendite in Höhe der Investition garantiert, daher eignet sich als relativ sichere Investition für risikoscheue Anleger.

So sicher diese Anlage erscheinen mag, es gibt einen großen Nachteil: Die Garantie, dass die Investition zurückgezahlt werden kann, ist abhängig von der Bonität des Emittent (derjenige, der die Schuldverschreibung ausgibt).

Meldet der Emittent Konkurs an, wird der Anleger zum Gläubiger und hat nur wenig Chancen seine Investition zurückzuerhalten.

Als Anlagealternative gibt es in dieser Kategorie noch die kapitalgeschützten Fonds. Diese bestehen hauptsächlich aus kapitalgeschützte Schuldverschreibungen und sind so strukturiert, dass die Investition der Anleger geschützt werden.

Vorteile kapitalgeschützter Schuldverschreibungen

Anfangsinvestition des Investors kann garantiert werden

Für risikoscheue Anleger geeignet

Risiken kapitalgeschützter Schuldverschreibungen

Komplexere Anlagen als Aktien und Anleihen

Für erfahrene Anleger geeignet

Höhere Kosten

Fazit

Seien Sie sich bewusst, dass jede Anlage, wie sicher sie auch sein mag, den Marktbewegungen ausgesetzt sind. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Anlage- und Risikoprofil bestimmen, bevor Sie Ihr Geld investieren.

Die moderne Portfoliotheorie ist die Grundlage der Diversifikation, in der ein Anleger ein optimales Portfolio erstellt.

Es ist sehr wichtig, sich vor der Investition mit den Unternehmen und Branchen auseinanderzusetzen, damit man weiß, in welches Risiko man investiert.

Diversifikation ist jedoch nicht alles. Sie müssen eine perfekte Balance finden, in wie viele Anlageklassen Sie investieren, um nicht den Überblick zu verlieren.

Regelmäßige Aktiendividenden können Ihnen ein indirektes Einkommen bringen und damit auch finanzielle Sicherheit innerhalb Ihres Portfolios.

Nicht-korrelierte Vermögenswerte, wie Immobilien, schaffen eine gewisse Stabilität in Ihrem Vermögensportfolio. Kapitalgeschützte Schuldverschreibungen schützen Ihre Investition vor einem Wertverfall, sind jedoch abhängig von der Bonität des Emittenten.

FAQ

Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.

Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigentständiger Forschung überein. Jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.

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