Durch den Kauf von Aktien wird man Aktionär des börsennotierten Unternehmens. Als Aktionär hat man dann das Recht einer Gewinnbeteiligung, auch Dividende genannt. Dividenden werden immer gemäß ihrer Anteile pro Aktie ausgezahlt.
Viele Unternehmen zahlen ihren Aktionären einen Teil ihres Gewinns aus, eine Zahlung, die als Dividende bekannt ist. Aktien von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, werden als Dividendenaktien bezeichnet. Wenn Sie in diese Aktien investieren, erhalten Sie eine Dividende als Ausschüttung pro Aktie.
Diese kann in Form einer Barzahlung oder zusätzlicher Aktien des Unternehmens erfolgen. In jedem Fall haben Dividenden und Dividendenaktien das Potenzial, Ihr Nettovermögen zu steigern, und sind aufgrund ihres passiven Charakters für viele Anleger attraktiv.
Warum investieren Menschen in Dividendenaktien?
Dividendenaktien haben das Potenzial, Anlegern zwei Arten von Renditen zu bieten:
- Erstens, über den Kapitalgewinn. Dieser entsteht für jegliche Vermögenswerte, wenn deren Preis im Verhältnis zum Einkaufspreis steigt.
- Zweitens, über die Dividendenausschüttung. Diese entsteht in periodischen Abständen, wenn ein Unternehmen den anteiligen Gewinn als prozentual berechnete Dividende pro Aktie an die Aktionäre ausschüttet.
Dividendenaktien sind umgangssprachlich aber auch Aktien, die langfristig und regelmäßig gute Dividenden auszahlen, sodass Anleger dabei passive Einkünfte erzielen können – auch wenn jede Aktie mit Dividende theoretisch eine Dividendenaktie ist.
Zwar können weder Kapitalgewinne noch Dividendenzahlungen garantiert werden, aber man kann Aktien kaufen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Dividende ausschütten, relativ hoch ist. Oftmals liegt das daran, dass das betreffende Unternehmen eine langjährige Erfolgsbilanz vorweisen kann.
Unternehmen wie Unilever PLC und AT&T Inc. verfügen über bestimmte Wettbewerbsvorteile, die dazu führen, dass sie regelmäßig Gewinne erwirtschaften.
Wenn dies der Fall ist, können die Geschäftsführer des Unternehmens beschließen, diese Gewinne mit den Anlegern zu teilen, anstatt das Kapital für Investitionen in neue Projekte zu verwenden.
Welche Faktoren beeinflussen Dividendenaktien?
Ob und in welcher Höhe Dividenden ausgeschüttet werden, hängt in erster Linie von der zugrunde liegenden Performance des jeweiligen Unternehmens ab. Je höher der Gewinn, desto wahrscheinlicher ist die Ausschüttung einer Dividende und umgekehrt.
Da die Aktionäre letztlich die Eigentümer eines Unternehmens sind, können institutionelle Großanleger mit einem hohen Aktienanteil versuchen, mit dem Management in Kontakt zu treten. Dies kann dazu führen, dass sie Einfluss darauf nehmen, ob eine Dividende gezahlt wird oder nicht.
Die Entscheidung über die Höhe der Dividende hängt davon ab, welcher Anteil des Gewinns
- als Betriebskapital einbehalten,
- in neue Projekte investiert
- oder als Dividende ausgeschüttet werden soll.
Tipp: Der Begriff „Dividendenkürzung“ bezeichnet den Fall, dass eine Dividendenaktie geringere Dividenden an die Anleger ausschüttet, als erwartet.
Wann werden die Dividenden gezahlt?
Der Zeitpunkt der Dividendenausschüttung wird von der Unternehmensleitung festgelegt. Die Daten werden vor der tatsächlichen Auszahlung veröffentlicht. Die Börse, an der die Aktie notiert ist, führt einen offiziellen Kalender über die Anzahl und die Daten der bevorstehenden (und historischen) Dividendenzahlungen.
Darüber hinaus geben die Unternehmen öffentliche Erklärungen mit Einzelheiten zu den bevorstehenden Dividendenzahlungen ab.
Die meisten Unternehmen kündigen ihre Dividendenzahlungen am Ende eines Berichtszeitraums an, der in der Regel vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich ist. Auf diese Weise können die Vorstände eine fundierte Entscheidung auf der Grundlage des Gewinnberichtes für diesen bestimmten Zeitraum treffen.
Es spricht nichts dagegen, dass ein Unternehmen, das normalerweise jährlich Dividenden ausschüttet, diese auch halbjährlich auszahlt, aber da die meisten Anleger und Aktionäre Gewissheit haben möchten, halten sich die Unternehmen in der Regel an die bewährte Praxis.
Tipp: Es lohnt sich für Anleger, alle relevanten Ausschüttungstermine zu verfolgen und dabei das eigene Portfolio zu überwachen.
Es gibt drei wichtige Termine, die Sie bei Dividendenanlagen im Auge behalten sollten:
- Record Date (Stichtag): Das Datum, an dem die Anleger, die als Aktionäre eines Unternehmens registriert sind, erfasst und als dividendenberechtigt bestimmt werden.
- Ex-Datum: Der Zeitraum nach dem Record Date, in dem jeder, der die Aktie kauft, keinen Anspruch auf die nächste Dividendentranche hat.
- Auszahlungsdatum: Das Datum, an dem Dividenden in Form von Bargeld oder zusätzlichen Aktien dem Konto des Anlegers gutgeschrieben werden.
Wenn Sie eine Aktie am Record Date halten, erhalten Sie jede anwendbare Dividendenzahlung (unabhängig davon, wann Sie die Aktie gekauft haben oder zu verkaufen beabsichtigen).
Die steuerliche Behandlung von Dividenden hängt davon ab, in welchem Land die Aktie notiert ist und wo Sie Ihren Wohnsitz haben. In Deutschland beispielsweise unterliegen Dividenden der Kapitalertragsteuer. Es lohnt sich, sich mit deren Funktionsweise vertraut zu machen, um eine realistische Schätzung des Ihnen zustehenden Nettobetrags vornehmen zu können.
Risiken beim Investieren in Dividendenaktien
Wie jede Anlageform ist auch die Anlage in Dividendenaktien mit Risiken verbunden. Dies gilt insbesondere in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs, wenn Unternehmen ihre Dividendenzahlungen aussetzen oder kürzen, um Liquidität zu sparen.
Dies kann renditeorientierte Anleger enttäuschen und in volatilen Märkten zu einer Underperformance führen.
Anleger, die Dividendentitel im Rahmen einer langfristigen Strategie halten, diese aber nicht regelmäßig beobachten, laufen zudem Gefahr, wichtige Veränderungen zu übersehen.
Dazu gehören beispielsweise rückläufige Erträge oder unhaltbare Ausschüttungsquoten, die potenzielle Dividendenkürzungen oder Kursrückgänge signalisieren könnten.
Für das Risikomanagement und um sicherzustellen, dass Dividendenaktien den langfristigen finanziellen Zielen und Erwartungen entsprechen, ist eine regelmäßige Überwachung von entscheidender Bedeutung.
Tipp: Auch Aktien mit sehr hohen Dividenden können Gewinneinbußen erleiden oder eine Dividende aussetzen. Seien Sie stets risikobewusst.
Fazit
Die Grundlagen der Dividendenanlage zu verstehen, ist der erste Schritt, um langfristig mit Dividendenaktien Erfolg zu haben. Auch wenn Sie nicht beabsichtigen, Ihr gesamtes Kapital in eine Dividendenstrategie zu investieren, ist es ratsam, einige Dividendenaktien in Ihr Portfolio aufzunehmen.
Diese Strategie bietet nämlich sowohl eine Diversifizierung des Portfolios, die darauf abzielt, das Risiko durch Vermögensallokation zu mindern, als auch eine Form des passiven Einkommens, das den Anlegern einen stetigen Strom von Cashflow liefern kann
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FAQ
- Wie zahle ich Steuern auf Dividendengewinne?
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Das hängt davon ab, wo Sie leben und wie Sie Ihre Aktien halten. Wenn Sie einen seriösen Broker verwenden, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Broker die Steuer einbehält und direkt an die zuständige Steuerbehörde abführt. Es liegt in Ihrer Verantwortung, dies zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Steuerzahlungen für die Dividende richtig und zeitnah erfolgen.
- Was ist eine Aktiendividende?
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Bei einer Aktiendividende erhält der Anleger die Dividende in Form von zusätzlichen Aktien und nicht als monetäre Ausschüttung auf sein Konto. Es lohnt sich, herauszufinden, ob Sie als Aktionär die Möglichkeit haben, da es Unterschiede im Nettowert der beiden verschiedenen Ausschüttungsformen geben kann. Auch langfristig kann sich der akkumulierte Wert zwischen beiden Ausschüttungsarten durchaus unterscheiden.
- Sind Dividenden immer ein positives Zeichen für Anleger?
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Ja und nein. Einerseits sind Dividenden ein Zeichen dafür, dass das Managementteam eines Unternehmens zuversichtlich genug ist, die Gewinne mit den Anlegern zu teilen, anstatt sie einzubehalten, um sich gegen einen wirtschaftlichen Abschwung abzusichern. Andererseits kann es ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen eine Art Kapazitätsgrenze erreicht hat und nur noch wenige Möglichkeiten hat, in neue Märkte und Produkte zu expandieren.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
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