Anleger, die in Energierohstoffe investieren, können damit ihr Portfolio breiter diversifizieren und eine Rendite durch das Teilnehmen an einigen der wichtigsten Rohstoffe der Welt erzielen. In diesem Artikel erklärt eToro Ihnen, was Energierohstoffe sind, wie sie funktionieren und was Sie noch dazu wissen sollten.
Die weltweit gehandelten Energierohstoffe basieren allesamt auf den gleichen, globalen, makroökonomischen Faktoren, die ihre Preise bestimmen. Darüber hinaus sind es außerdem die oft mehrjährigen Konjunkturzyklen, welche die Nachfrage über lange Zeit bestimmen.
Für Anleger ist es relativ einfach, in den Markt der Energierohstoffe einzusteigen – dafür genügt das Eröffnen eines Kontos bei einem Broker. So können Sie Erdöl, Erdgas, Benzin, Kohle und sogar indirekt in Kernkraft investieren.
Was sind Energierohstoffe?
Als Energierohstoff bezeichnet man Öl, Petroleum, Kohle, Gas und Uran. Sie werden für die Stromproduktion, zum Heizen, für den Transport und für industrielle Prozesse benötigt – und sind daher im Wirtschaftsleben und für die Finanzmärkte von unmittelbarer Bedeutung.
Erdöl
Erdöl wird auf der Basis von Rohöl produziert – weswegen beide Stoffe preislich eng miteinander korrelieren. Insgesamt werden weltweit über 4,41 Milliarden Tonnen Erdöl (2022) jährlich produziert – obwohl der Trend zur Transformation der Energiewirtschaft weiter an Bedeutung gewinnt.
Knapp ein Drittel des weltweiten Energieverbrauches werden mit Öl gedeckt.
Tipp: Öl wird anders als Erdgas und Kohle nicht nur für die Stromproduktion (und die Industrie), sondern auch für die Herstellung von Plastik und Düngemitteln benötigt.
Erdgas
Erdgas gilt als der am dritthäufigsten verwendete Energierohstoff und hat einen Ruf, sauberer als Kohle und Öl zu sein. Auf der anderen Seite ist Erdgas aber auch deutlich teurer – aus diesem Grund wird seine preisliche Entwicklung international sehr genau beobachtet.
Kohle
Kohle ist einer der am weitesten verbreiteten Rohstoffe für die Stromerzeugung weltweit – sie wird aber auch für die industrielle Produktion von Zement, Stahl und weiteren Metallen benötigt. Über 50 % des weltweiten Kohleverbrauches findet in China statt, in Indien werden hingegen “nur” 12 % verbraucht.
Kohle gilt als der höchste Verursacher von Kohlenstoffdioxid (CO₂), welches den Klimawandel beeinflusst und zur Erderwärmung beiträgt. Investitionen in Kohle sollten dringend überdacht werden, auch deswegen, weil ihre politische Regulierung Investitionen immer schwieriger macht.
Tipp: Die fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle sind für die Produktion von ca. 80 % des jährlichen Energieverbrauches verantwortlich.
Kernenergie
Kernenergie ist eine der umstrittensten Formen der Energieerzeugung. Während sie auf der einen Seite sehr nachhaltig aus einer CO₂-Perspektive ist und damit deutlich besser als Öl, Gas oder Kohle abschneidet, produziert sie auf der anderen Seite für Jahrtausende strahlenden Abfall.
Ob sich eine Investition in Kernenergie lohnt, ist daher auch stark abhängig vom jeweiligen Land, in dem Sie sich befinden.
Quelle: Our World in Data Statista
Wie man Energierohstoffe handeln kann
Energierohstoffe lassen sich nicht nur mit Aktien, sondern auch mit Finanzinstrumenten handeln. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, vom Wandel der Rohstoffpreise an den internationalen Börsen zu profitieren. Wir stellen die wichtigsten hier vor.
Energie-Futures & CFDs
Futures, also Warentermingeschäfte, können auf die meisten Energierohstoffe, wie Öl, Gas, Petroleum und Kohle, abgeschlossen werden. Diese Futures lassen sich an Energiebörsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) handeln.
Über Energie-Futures können Sie direkt in den Energiemarkt einsteigen. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass das Handeln von Energierohstoffen nicht ganz so einfach ist wie bei normalen Aktien.
Contracts for Differences (CFDs) sind eine vertragliche Vereinbarung über die Wertentwicklung von Rohstoffen, die zwischen einem Anleger und einem Broker geschlossen werden. Diese sind eine mögliche, aber risikoreiche Alternative für Futures.
Tipp: Einzig Uran lässt sich aufgrund seiner hohen Regulierung nicht als Future handeln. Anleger können aber in Uran-Aktien einsteigen und so von der zivilen Nutzung des Rohstoffes profitieren.
Energie-ETFs
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) erlauben Anlegern, passiv, also ohne das aktive Stock Picking, eine breite Palette an Aktien zur gleichen Zeit zu kaufen. Die Aktien werden gemäß einem Index gekauft, den der ETF nachbildet.
Ein beispielhafter ETF ist der Energy Select Sector SPDR Fund. ETFs existieren auch für Futures.
Tipp: Über ETFs können Anleger schneller und mit weniger Kapitaleinsatz im Energiesektor diversifiziert anlegen.
Energie-Aktien und -Aktien-Anteile
Mit Aktien können Anleger relativ einfach und günstig in Energierohstoffe investieren – damit sind Aktien von solchen Unternehmen gemeint, die Energierohstoffe erschließen, fördern, verarbeiten oder handeln. So kaufen Sie Energierohstoffe auf indirekte Weise.
Dabei gilt, dass die Energiepreise zwar mit den Aktienpreisen dieser Firmen korrelieren – Preisänderungen sich aber nicht unmittelbar auf die Bewertung der Aktien übertragen lassen. Dies ist anders als bei Futures oder CFDs, wo sich Preisänderungen direkt auswirken.
Sind Energierohstoffe eine gute Investition?
Auch für Anfänger ist es einfach, Energierohstoffe zu handeln – die Volatilität macht langfristige Gewinne jedoch vergleichsweise schwierig. Mit einer guten Strategie, einem tiefen Verständnis der Märkte und einer stets sorgfältigen Prüfung können Energierohstoffe jedoch eine gute Investition sein.
Risiken beim Handel mit Energierohstoffen
Keine Anlage ist risikofrei – und die Märkte der Energierohstoffe sind eher durch ein höheres Risikoprofil bekannt.
Das gilt besonders im Vergleich zu anderen Anlageklassen, wie zum Beispiel:
- Anleihen
- Blue Chips
- oder Aktien
Darüber hinaus sind Energierohstoffe mit einer äußerst hohen Preisvolatilität gekennzeichnet. Volatilität kann zu undurchdachten und emotionalen Handlungen führen und langfristig die Verluste erhöhen.
Nicht zuletzt sind es oft geopolitische Ereignisse, welche den globalen Markt der Energierohstoffe beeinflussen. Leider sind diese sehr schwer zu prognostizieren.
Anleger sollten sich deswegen mit dem Thema der Psychologie beim Handeln und Investieren auseinandersetzen. Je effektiver Sie Ihre eigene mentale Konstitution beeinflussen können, desto wahrscheinlicher wird es, langfristig mit Ihrer Strategie die finanzielle Freiheit zu erreichen.
Alternative Investitionen in Energie
Wer am Finanzmarkt investiert oder handelt, muss bereit sein, Trends zu erkennen und auch sich einzugestehen, wenn eine Branche nicht mehr so attraktiv ist, wie in der Vergangenheit. Mit der globalen Energietransformation hin zu erneuerbaren Energien steigt langfristig das Risiko beim Handeln von fossilen Rohstoffen.
ETFs, wie der iShares Global Clean Energy ETF, bieten Anlegern die Möglichkeit, effizient und kostengünstig an erneuerbaren Energien teilzuhaben und so letztlich auch einen Beitrag zum Erhalt des Planeten zu leisten.
Fazit
Der globale Energiemarkt befindet sich in einer langfristigen Phase der Transformation, die als Ergebnis nur eine erhöhte Volatilität (und auch ein erhöhtes Risiko) haben kann. Für Anleger mit einem entsprechenden Anlagehorizont kann diese Volatilität jedoch eine Chance sein.
Anleger, die sich überlegen, in Energierohstoffe zu investieren, sollten die Zeit investieren, sich mit ihnen im Detail auseinanderzusetzen. Denn erst mit dem Verständnis der Funktionsweise des Marktes und der damit verbundenen Vor- und Nachteile, können Sie langfristig Ihre Anlageziele erreichen. Erfahren Sie mehr über Energierohstoffe und andere Rohstoffe an der eToro-Akademie.
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FAQ
- Wirken sich höhere Preise von Energierohstoffen auf Aktienkurse aus?
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Wenn die Preise für Energierohstoffe ansteigen, kann sich dies auch schnell auf die allgemeine Bewertung von Aktien auswirken. Zuerst reduzieren hohe Energiekosten für viele Firmen die Gewinnmargen, welche meist nicht einfach an die Endkonsumenten weitergereicht werden können.
Langfristig werden erhöhte Energierohstoffspreise auch den Verbraucherpreisindex (VPI) erhöhen – und so die Inflation ankurbeln. Im Umkehrschluss sind die Zentralbanken dann gezwungen, mit erhöhten Zinssätzen gegenzusteuern – was langfristig zu einer schlechteren Bewertung von Aktien führt.
- Was bedeutet Energiesicherheit und wie wird sie gesteuert?
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Die Definition für Energiesicherheit der Internationalen Energieagentur ist „die ununterbrochene Verfügbarkeit von Energiequellen zu einem erschwinglichen Preis”.
Auf Basis dieser Definition bemühen sich die IEA mit ihren 31 Mitgliedstaaten sowie Staaten individuell und Research-Institute mit Analysen, Datenaufbereitungen und Empfehlungen, die Sicherheit der Energieversorgung auf internationaler und nationaler Ebene zu gewährleisten. Aktuell gibt es auch Bemühungen, die Sicherheit von anderen Rohstoffen zu erhöhen.
- Was unterscheidet den „Spotpreis” vom „Futures-Preis”?
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Der Spotpreis, auch Kassapreis genannt, ist der Preis, für den ein Rohstoff, z. B. Öl, sofort und zum jetzigen Zeitpunkt gekauft werden kann. Ein Futures-Preis hingegen wird für eine spätere, vereinbarte Lieferung sowie die erst dann stattfindende Zahlung ausgehandelt.
Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und sollten nicht als Anlageberatung, persönliche Empfehlung oder als Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten verstanden werden.
Dieses Material wurde ohne Berücksichtigung bestimmter Anlageziele oder finanzieller Situationen erstellt und stimmt nicht mit den gesetzlichen und behördlichen Anforderungen zur Förderung eigentständiger Forschung überein. Jegliche Verweise auf die Wertentwicklung eines Finanzinstruments, eines Index oder eines verpackten Anlageprodukts sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse und sollten auch nicht als solche angesehen werden.
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