Die einfachste und für viele die beliebteste Methode, in Rohstoffe zu investieren, ist das Kaufen von Rohstoffaktien – besonders im Vergleich zu Derivaten und anderen Möglichkeiten. Erfahren Sie, was Rohstoffaktien sind, wie sie funktionieren und wie sie im Vergleich zu anderen Rohstoffanlagen zu bewerten sind.
Anleger haben dank Rohstoffaktien die Möglichkeit, günstig und ohne hohes Risiko im Rohstoffsektor zu investieren. Dabei ist es für Anleger besonders interessant, ihre Aktien mit einer gezielten Beimischung von Rohstofffirmen zu diversifizieren.
Eine zusätzliche Dimension bringt dabei die Volatilität von Rohstoffaktien. Sie bringt zwar erhöhte Risiken, kann aber auch Spielraum für höhere Renditen bedeuten.
Was sind Rohstoffaktien?
Rohstoffaktien sind normale Aktien wie andere auch. Was sie aber unterscheidet, ist, dass sie lediglich von Firmen sind, die Rohstoffe produzieren, explorieren und vertreiben – sei es in der Land- und Forstwirtschaft, im Bergbau oder im Energiesektor.
Der große Vorteil für Anleger ist, dass sie somit an den preislichen Bewegungen von Rohstoffen teilhaben können, ohne diese physisch handeln oder besitzen zu müssen.
Die Unternehmen selbst sind dabei recht unterschiedlich. Große wie BHP Group sind teils in sehr vielen verschiedenen Sektoren des Rohstoffmarktes tätig – während andere z. B. B2Gold Corp. nur in einem einzigen Rohstoff (Gold) aktiv sind.
In einer erweiterten Perspektive können Investoren auch in Aktien investieren, die von Unternehmen sind, die unterstützend im Rohstoffbereich tätig sind. Dazu gehört zum Beispiel Caterpillar, das schwere Maschinen herstellt, die im Bergbau verwendet werden können.
Tipp: Anleger können die Fundamentalanalyse oder die technische Analyse verwenden, um bei der Auswahl von Aktien technisch vorgehen zu können.
Rohstoffaktien suchen und finden
Wer sich auf die Suche nach Rohstoffaktien begeben möchte, kann sich Rohstoffaktien bequem nach einzelnen Sektoren aussuchen. So gibt es z. B. Rohstoffaktien landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Art oder auch energiebezogene Aktien oder Öl- und Gasaktien.
Neben der Auswahl der Aktiengruppen geht es aber auch um die Auswahl der Aktie anhand wirtschaftlicher und finanzieller Aspekte.
Der Preis einer Rohstoffaktie ist z. B. abhängig vom gegenwärtigen Wirtschaftszyklus, logistischen Lieferketten, mittelfristigen Trends und kurzfristigen Umschwüngen, die von Nachrichten bedingt sein könnten.
Warum Rohstoffaktien kaufen?
Rohstoffaktien haben einige relevante Vorteile im Vergleich zu anderen Rohstoff-Investment-Möglichkeiten oder Anlageklassen. Der erste Vorteil ist, dass Anleger die Investition in Aktien mit einem Engagement in Rohstoffe kombinieren können – unabhängig davon, ob sich beide korreliert entwickeln oder nicht.
Der zweite Vorteil ist, dass Investoren mit Rohstoffaktien ihr Portfolio diversifizieren können – wenn die “normalen” Aktien also beispielsweise an Wert verlieren würden, könnten gleichzeitige Gewinne der Rohstoffaktien dabei helfen, diese Verluste zu neutralisieren. Im Investment-Sprech wird dies auch Hedging genannt.
So haben Experten am Finanzmarkt über mehrere Jahrzehnte beobachtet, dass die Preise von Aktien und von Rohöl meist invers korreliert sind – so ist es zu erwarten, dass der allgemeine Aktienmarkt eher an Wert verlieren würde, wenn der Preis von Rohöl steigt, wovon Ölfirmen wie BP profitieren würden.
Rohstoffaktien erlauben es Anlegern, leicht und unkompliziert am Rohstoffmarkt aktiv zu werden – ohne die Rohstoffe direkt kaufen zu müssen.
Ein weiterer Vorteil von Aktien ist auch, dass sie – anders als Derivate und andere Finanzinstrumente – extrem streng reguliert sind. So müssen börsennotierte Firmen regelmäßig ihre Zahlen offenlegen.
- Insbesondere für Anleger bieten Aktien außerdem den Vorteil, dass sie sehr einfach zu verstehen und relativ risikoarm sind, da z. B. keine Hebel verwendet werden und da es keine komplexen Berechnungen wie etwa bei Optionen gibt. Im Regelfall reicht es, ein Anlagekonto zu eröffnen.
- Ein großer Nachteil von physischen Rohstoffen ist, dass sie illiquide sind. Einmal gekauft, können sie nicht in Sekunden wieder verkauft werden. Aktien hingegen sind sehr liquide und können stets verkauft werden.
- Der letzte Vorteil ist, dass Rohstoffaktien Dividenden ausschütten, wie andere Aktien auch – was beim Kaufen von den originalen Rohstoffen nicht der Fall wäre.
Tipp: Gerade Anleger, die neu am Rohstoffmarkt sind, haben mit Rohstoffaktien den Vorteil, dass sie geringe Komplikationen und ein überschaubares Risiko haben.
Rohstoffaktien vs. andere Rohstoffanlagen
Wer Rohstoffaktien kauft, spart sich den physischen Kauf eines Rohstoffes, wie es beispielsweise bei Futures üblich ist. Dies ist für Anleger deutlich günstiger, einfacher und risikoärmer.
Anleger sollten nicht vergessen, dass die Korrelation von Rohstoffpreisen und den Aktienpreisen eines Rohstoffunternehmens geringer ist, als zwischen dem Rohstoff und einem Future-Vertrag.
Das bedeutet, dass sich (emotional bedingte) Verwerfungen am Rohstoffmarkt viel schneller auf die Preise von Futures auswirken würden als auf den Preis von Rohstoffaktien. Somit bieten Investitionen in Rohstoffaktien die Möglichkeit, schneller zu reagieren als bei Futures.
Fazit
Rohstoffaktien erlauben es Anlegern, leicht und unkompliziert am Rohstoffmarkt aktiv zu werden – ohne die Rohstoffe direkt kaufen zu müssen.
Allerdings sind Rohstoffe in einigen Punkte anders als normale Aktien, weswegen Anleger sich mit den Vor- und Nachteilen des Investierens in Rohstoffaktien auseinandersetzen müssen.
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FAQ
- Wie lange dauert ein Rohstoff-Superzyklus?
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Rohstoffpreiszyklen sind meist über mehrere Jahre verlaufende Preistrends von Rohstoffen. Diese können teilweise bis zu 15 oder 20 Jahre anhalten. Das bedeutet, dass die Rohstoffe über eine lange Zeit preislich recht stabil sind – bis es in kurzen, dynamischen Phasen zu schnellen Marktkorrekturen kommt, die manchmal einen neuen Zyklus einleiten.
- Sollten Anleger Rohstoff-CFDs kaufen?
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Contracts for Difference (CFDs), erlauben Anlegern die Verwendung von Hebeln, engl. Leverage, damit sie mit weniger Geld eine höhere Rendite erwirtschaften können. Dies ist allerdings mit erheblichen Risiken verbunden. Zusätzlich ist die Verwendung von CFDs mit Finanzierungsgebühren verbunden.
- Können Anleger mit Rohstoffaktien diversifizieren?
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Rohstoffaktien sind tatsächlich eine Möglichkeit, „normale” Aktien zu diversifizieren. Anleger können aber auch auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) setzen, die zu geringen Preisen in eine sehr breite Palette an Aktien investieren.
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